Nachdem wir in den letzten beiden Episoden in die Geschehnisse des 13. Juni 2014 eingeweiht wurden, geht es in der aktuellen Folge Heroes Reborn in der – veränderten! – Gegenwart weiter. Was jedoch gleich geblieben ist: Die schlechten visuellen Effekte. Puh. Der Mensch ist ja ein Gewohnheitstier. Hätten wir sonst bestimmt kaum verkraftet. Im Speziellen geht es hier um eine Autofahrt, die ganz offensichtlich vor dem Greenscreen gefilmt wurde. Da fühlt man sich doch gleich wieder direkt in die Vergangenheit zurückversetzt, als es die technischen Möglichkeiten noch nicht zuließen, eine bessere Illusion zu erzeugen.
Dass der Eingriff in die Vergangenheit große Auswirkungen hat, davor wurden wir diverse Male in vergangenen Episoden gewarnt. Aber viel schöner ist es, wenn das sanfte Voice over uns noch mal genau erklärt, worum es geht:
Time was designed to move in one direction– ever forward, allowing our lives to be a series of choices, threaded one after another. These choices define who we are, whether it is to protect the family we cherish… The truth we know and the memories we hold on to, the past that we cannot leave behind, or the search for the answers to our own private mysteries.
But meddle with the laws of time, twist it, bend it, and even the smallest of butterflies can alter history itself, turn friend into foe, causing the most unexpected of consequences and the greatest tidal wave of change. – Mohinder Suresh
Bevor wir aber zum Schmetterling kommen, zunächst ein Blick auf Tayler: Ihr können wir nämlich dabei zusehen, wie sie ihr Aussehen verändert, um nicht von den skrupellosen Angestellten ihrer noch skrupelloseren Mutter Erica gefunden zu werden. Leider ging der Plan nicht so richtig auf. Am helllichten Tag wird sie auf offener Straße entführt. Was dem ersten Anschein nach auf Erica zurückzuführen ist, stellt sich wenig später als ein vom Haitianer inszenierter Zugriff aus. Häh? Ist der nicht tot? Er und seine Leute wollen jedenfalls mit Tayler zusammenarbeiten, um mit ihrem Insider-Wissen als Renautas-Tochter einen Jungen namens Micah zu finden. Und damit ist der nächste „alte“ Held zurück! Erst nur auf dem Foto, aber bald bestimmt in Bewegung.
Die richtige Erica macht es sich dagegen in ihren vier Villen-Wänden „gemütlich“. Als sie ein Reh im Garten sieht, zögert sie keinen Moment, greift zur Waffe und erschießt es. Auch wenn sie jemanden für die Zubereitung des Tieres geordert hat, greift sie irgendwann selbst zum Messer und zerteilt das Tier. Sympathischer macht sie das nicht.
In der Zwischenzeit klärt Tommys Mutter ihn über seine eigentlichen Fähigkeiten auf und der versteht gar nichts mehr. Er hat eine ganz besondere Verbindung zu seinem Lieblingscharakter aus den 9th Wonders Comics? Er kann selbst Zeit reisen?
„Look, I know this is very complicated.“ – Noah
„Complicated? Okay, Claire Bennet’s my mom. I have a sister I’ve never even met before. Hiro Nakamura, the master of time and space, is my dad. And I’m only technically a year old. How is that complicated?“ – Tommy
Entgegen der Annahme, dass James Dearing Carlos hinters Licht führen und ihn am geheimnisvollen Ort Sunstone ausliefern wollte, arbeiten die beiden nun zusammen, um Carlos Neffen und den Pater zu befreien. Und der Ort ist wirklich mysteriös. Keiner der gefangenen Evos will dort weg. Alle befolgen strikt die Anweisungen, die ihnen zugetragen werden. Und durch den Einfluss von Matt Parkman (doch noch ein weiterer Auftritt, immerhin!), dessen Identität als Director von Sunstone durch geschickte Kameraeinstellung zunächst im Verborgenen bleibt, wird auch Carlos in eine andere Welt befördert. Und die erinnert kurzzeitig mal an Dexter.
In dieser Folge müssen wir von zwei liebgewonnenen Charakteren Abschied nehmen, denn Joanne ist zurück und waltet entschlossener denn je auf ihrem Kriegspfad. So schaltet sie den Beschützer Tommys aus, der sie doch gerade von ihrem Schmerz und ihrer Verbitterung mit einem einfachen Penny befreien wollte. Und obwohl Quentin in dieser Version der Gegenwart noch lebt und seiner Schwester Phoebe nahe steht, spielt er jetzt auf der falschen Seite. Noah erkennt nach und nach die Konsequenzen seines Eingriffs in die Vergangenheit.
You’re the butterfly. – Noah
Quentin entführt Tommy und liefert ihn Erica aus – so muss sie nicht alleine den vorher eigens zubereiteten Festschmaus verzehren. Und, wer hätte das gedacht: Wo so viele der Charaktere verloren scheinen, taucht Miko, die verlorenste Figur überhaupt, wieder auf! Einst nur Bestandteil eines Videospiels, sitzt sie 1951 Jahre in der Zukunft in einer Wüste fest, aus der ihr ein Schmetterling den Weg weist. Und ihr Outfit ist deutlich besser als vorher!
Neben bescheidenen, bereits erwähnten visuellen Effekten, ist die Kameraarbeit in dieser Episode allerdings zu loben. Einige Einstellungen, wie die Kopfüber-Sicht bei Carlos Knock-Out, sowie die Kamerafahrten, die uns mit Tempo rückwärts aus einem Raum befördern oder im Kreis um die Figuren eilen lassen, trösten etwas über die kleinen Schwachstellen der Serie hinweg. Ist aber eigentlich auch alles egal, solange wir wieder dieser beruhigenden Stimme lauschen können.
No matter the unforeseeable consequences of our actions, when all seems lost and the future remains uncertain, we take solace in the knowledge that the sun will rise again… And what is destined will remain. – Suresh
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