Heute ist der erste spielfreie Tag bei der Fußball-Europameisterschaft – was machen wir also heute Abend? Für selber spielen ist’s wohl definitiv zu warm, aber – es gibt einige Serien-Alternativen, die auch alle etwas mit Fußball zu tun haben. Ich habe Euch die interessantesten Serien einmal zusammengestellt. Oder man nimmt sich eine der inzwischen zahlreichen Doku-Serien zu Clubs wie Borussia Dortmund, Bayern München, FC Arsenal & Co. vor, die es bei Amazon Prime Video & Co. gibt. Ansonsten: „Gut Kick“, wie Klaas Heufer-Umlauf sagen würde.
Ted Lasso (Apple TV+)
Wenn man über Fußball-Serien spricht, kommt man an „Ted Lasso“ nicht vorbei. Das Apple Original ist bei Zuschauern und Kritikern extrem gut angekommen – schon die erste Staffel wurde für 20 Emmys nominiert – Rekord für eine erste Staffel im Comedy-Fach. Insgesamt gibt’s drei Staffeln mit 34 Folgen. Ich hab‘ lange einen Bogen um die Serie gemacht, aber sie hat tatsächlich großen Charme und macht wirklich Spaß – übrigens egal, ob man Fußball-Fan ist oder nicht. Und wer von Euch die „Believe“-Schilder bei der EM entdeckt – das sind natürlich eindeutige Referenzen an „Ted Lasso“.
Worum geht’s? Im Fokus steht Ted Lasso, ein amerikanischer College-Football-Trainer, der eher unerwartet angeworben wird, um ein fiktives englisches Premier League-Fußballteam, AFC Richmond, zu trainieren, obwohl er keine Erfahrung im Fußballtraining hat. Die Besitzerin des Teams, Rebecca Welton, stellt Lasso ein, in der Hoffnung, dass er scheitern wird, um sich an ihrem untreuen Ex-Ehemann, der früheren Besitzerin des Teams, zu rächen. Fun Fact: Ted Lasso kann man sogar spielen, in FIFA 23 zum Beispiel.
Manni, der Libero (ZDF)
Kommen wir direkt zu einem Klassiker: „Manni, der Libero“ mit Thomas Ohrner in der Hauptrolle ist schon 30 Jahre alt. Die 13 Folgen liefen ab 5. Januar 1982 im ZDF und dreht sich um Manfred Bessauer, genannt Manni, einen fußballbegeisterten Jungen aus dem Ruhrgebiet, der von einer Profi-Karriere im Fußball träumt. Er ist der Sohn des ehemaligen Nationalspielers Sten Bessauer, der aus dem Profisport ausgestiegen ist und eine freie Tankstelle betreibt. Der anfänglich nur Straßenfußball spielende Manni überredet seine Eltern, ihn in der ambitionierten Jugendmannschaft des fiktiven Vereins Blau-Gelb spielen zu lassen. Mit 16 Jahren steigt er dort zum Libero auf (die Jüngeren werden sich jetzt fragen, was eigentlich ein Libero ist…). Kann man ganz gut weggucken und ist auch ganz spannend gemacht, weil in der Serie alle Aspekte der Laufbahn eines Fußballprofis dargestellt: das Einleben in die Mannschaft und den Verein, die sozialen Bereiche sowie die ganz alltäglichen Probleme und Stimmungen eines Jugendlichen.
Welcome to Wrexham (Disney+)
Klar, auch die Doku-Serie zu „Welcome to Wrexham“ gehört mit auf diese Liste. Ryan Reynolds und Rob McElhenney spielen darin eine erwartet große Rolle, denn beide Schauspieler haben in den Verein investiert. Für die beiden ist der Wrexham AFC aber nicht ein Investment oder ein Zeitvertreib, sondern die beiden sind auch mit Leidenschaft dabei, sind regelmäßig im Stadion bei den Saisonspielen des immerhin drittältesten Fußballclubs der Welt (gegründet 1864) zu finden. Die ganze Geschichte erzählen die mittlerweile drei Staffeln der Doku-Serie – auf übrigens sehr unterhaltsame Art und Weise. Mehr zur Wrexham-Geschichte haben wir hier im Beitrag zusammengestellt.
Ganbare! Kickers + Captain Tsubasa
Kommen wir zu einem weiteren Klassiker (oder Hassiker, wie hier nachzulesen), allerdings japanischer Bauarbeit: „Ganbare! Kickers“ stammt aus dem Jahr 1986 und ist dem Bereich Anime zuzuordnen. Sie lässt sich dem Shōnen-Genre zuordnen und handelt (wie das zur gleichen Zeit entstandene „Captain Tsubasa“) vom Fußball. In „Ganbare! Kickers“ geht’s um zwölf japanische Schüler, deren Leidenschaft der Fußball ist. Gregor zieht mit seiner Familie in die Stadt und will sich der Mannschaft der Schule, den Kickers anschließen. Die ist aber leider grottenschlecht und steht kurz vor der Auflösung. Doch Gregor gibt nicht auf. 26 Folgen gibt es insgesamt. Von „Captain Tsubasa“ gibt’s 37 Folgen, dazu mehrere Filme und Serienableger, zuletzt zur WM 2018. Hier geht’s um den 11-jährigen Tsubasa Ohzora, der mit seiner Familie nach Nankatsu zieht, um sich (analog zu „Kickers“) einer Schulmannschaft anzuschließen. Im Gegensatz zu „Kickers“ steht hier gleich der Erfolg im Fokus: Er gewinnt zunächst die Landesmeisterschaft der Grundschüler. Die Serie folgt der weiteren eroflgreichen Karriere. Mehr zur Serie gibt’s hier in unserer Klassiker-Reihe.
The English Game (Netflix)
Auch Netflix hat eine Fußball-Serie im Angebot, „The English Game“. In sechs Folgen erzählt das britische historische Sportdrama, das von Julian Fellowes für Netflix entwickelt wurde, von den Ursprüngen des modernen Vereinsfußballs in England. In den 1870er Jahren war Fußball im Vereinigten Königreich ein Sport für die Reichen. Ein Star der Arbeiterklasse und sein Gegenstück aus der Oberschicht kommen zusammen, um das Spiel für immer zu verändern. Die sechsteilige Serie ist am 20. März 2020 erschienen.
Nordkurve (arte)
Dramatisch geht’s dann in „Nordkurve“ zu: Der 17-jährige Yorick wird während eines Fußballspiels seines Heimatvereins auf der Tribüne, umgeben von seinen Freunden, niedergestochen. Franck, der Trainer des Fußballclubs, ist entsetzt, als seine Tochter Mathilde noch im Stadion mit der Tatwaffe in der Hand verhaftet wird. Er glaubt fest an die Unschuld Mathildes und ruft seine ältere Tochter aus Paris zu Hilfe. Alex ist Polizistin und schon seit Jahren nicht mehr in ihrer Heimatstadt gewesen.
Und zum Schluss dann nochmal den etwas schrägen Auftritt von Klaas im Doppelpass – die 90 Sekunden haben wir noch.
Bilder: Apple, Disney
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