Die aktuelle Staffel hat seit der sechsten Folge eine wahnsinnige Geschwindigkeit aufgenommen. Die ersten Episoden waren dagegen fast schon langweilig, aber das nötige Fundament musste nun einmal gelegt werden.
In der letzten Folge haben wir mit angesehen wie der Fluchtversuch von Saul misslang, findet jetzt der geplante Austausch statt?
Inhalt
Der Anfang der Episode dreht sich fast ausschließlich um den bevorstehenden Austausch. Die von den Taliban geforderten Terroristen werden ins Land geflogen und Saul nach Islamabad gebracht. Mira – Sauls Frau – ruft Carrie an, um sicher zu gehen, dass Saul nicht geopfert wird. Die Sorge ist aber unbegründet, Carrie hat keine Intention den Plan zu sabotieren, wenn sie Saul hätte opfern wollen, hätte sie das bereits in der letzten Folge getan.
Spannender ist dagegen wie die CIA, angeführt von Carrie, Dennis Boyd (Mann der Botschafterin) zum Reden bringen will. Ende der letzten Folge bekam Carrie den entscheidenden Tipp, dass er der Verräter ist. Aber alle Techniken funktionieren nicht, weder die Angst vor der Folter, noch die eingeweihte Botschafterin, die vortäuscht ihm helfen zu wollen – er gibt seinen Kontakt einfach nicht preis. Bevor Carrie weitere Schritte einleitet, muss sie sich aber zunächst um den Austausch kümmern.
Auf einem Flugfeld soll Saul gegen fünf Top-Terroristen frei kommen. Das ganze Setup dieser Übergabe stinkt, Carrie ist verunsichert, auch ihr Kontakt in dem pakistanischen Geheimdienst gefällt die Situation nicht. Aber sie können nichts mehr ausrichten, entweder es klappt oder eben nicht. Auf den ersten Blick läuft der Austausch, dann aber steigt ein Kind aus dem gleichen Transporter wie Saul und stellt sich neben ihn. Dieses Kind hat gut sichtbar einen Sprengstoffgürtel. Dies ist angeblich eine reine Versicherungsmaßnahme, wie Carrie seitens der Pakistaner von den Terroristen übermittelt wird. Es entsteht ein Gefühl des typischen Standoff in Western-Filmen. Man steht sich gegenüber, wer blinzelt zuerst? Quinn soll aus der Basis heraus denjenigen suchen, der den Zünder zu dem Sprengstoff in der Hand hält, aber das ist aussichtslos. Letztendlich hat Carrie keine Wahl und lässt den Austausch weiter laufen. Leider spielt Saul nicht mit, er setzt sich hin, will sich nicht bewegen und verlangt, dass der Sprengstoff gezündet wird. Er will nicht dafür verantwortlich sein, dass die Top Terroristen in die Freiheit gelangen. Carrie geht zu ihm, bringt sich dadurch selbst in Gefahr und überredet ihn doch mit zu kommen. Diese Szenen sind sehr emotional, sie zeigt ihm auf, dass sein Starrsinn – sich lieber opfern zu wollen – genau den Handlungen der Terroristen entspricht. Sie schafft es ihn zu überzeugen und der Austausch klappt.
Auf dem Weg zurück in die Botschaft stellt sich Ruhe ein. Carrie und Saul sitzen zusammen auf dem Rücksitz, keiner spricht. Dann klingelt das Handy, es ist Mira, Sauls Frau. Saul nimmt das Handy, sagt „hallo“ und dann explodiert das vor ihnen fahrende Auto. Kurz darauf wird auch ein zweites Auto in dem Konvoi von einer Rakete getroffen, sie werden beschossen. Aber welches Auto ist es, doch nicht etwa das mit Carrie und Saul an Board? Es ist verwirrend. Am Ende sieht man nur noch brennende Autowracks, wer überlebt hat ist nicht klar. Ich habe diese Szene dreimal geschaut, wenn ich mich nicht täusche, müsste Carries Auto noch intakt sein.
Lockhart wird über Situation in der Botschaft informiert und flucht:
„What the fuck, what the fucking fuck!
Er ordnet an, dass die Soldaten in der Botschaft zu dem Anschlagsort fahren sollen, um die Überlebenden zu retten.
Parallel ist die Botschafterin in der Zelle mit ihrem Ehemann und versucht zu verstehen, wie es so weit kommen konnte. Während ihr Mann noch den Unschuldige spielt wird sie über die Ereignisse benachrichtig und ihr Mann sagt endlich aus. Er gibt zu mit der ISIS zusammen zu arbeiten und, dass seine Kontaktperson wissen wollte, wie Carrie heimlich aus der Botschaft verlassen kann. Jetzt ist der Plan klar, die Terroristen wollten ein freies Feld haben, die Soldaten sollten die Botschaft verlassen. Daraufhin sieht man wie eine Gruppe von Taliban, angeführt vom bekannten Terroristen der Staffel Haissam Haqqani, welche sich durch den Tunnel in die Botschaft bewegen.
Fazit
Nach 43 Minuten der Episode wägte man sich in Sicherheit. Der Verräter wurde gestellt und kann keinen Schaden mehr anrichten. Der Austausch Terroristen gegen Saul ist doch noch glimpflich abgelaufen und wir können durschnaufen. Als Zuschauer fängt man jetzt an sich Gedanken über den Gegenschlag zu machen, wie wird Carrie es schaffen den Haissam zu schnappen und das Komplott im pakistanischen Geheimdienst aufzudecken? Doch bevor man sich in diesen Gedanken ausruhen kann, holt die Serie mal wieder aus und schlägt mit aller Wucht zu. Der Plan war es, die Amerikaner ins Herz zu treffen und die Botschaft direkt anzugreifen – und nichts kann diesen Plan noch stoppen. Der Cliffhanger zu diesen Ereignissen ist mehr als mies. Pardon, eigentlich ist es der perfekte Cliffhanger, aber die offenen Fragen werden uns eine ganze Woche lang verfolgen.
Die Folge kommt zwar nicht ganz an die vorangegangene heran, aber sie liefert Spannung und erneut eine Wendung, mit dem man nicht gerechnet hat. Wenn ich an den bevorstehenden Kampf um die Botschaft denke, dann kommen mir unweigerlich Erinnerungen an 24. Das mag auch die einzige Kritik sein an der Folge und Staffel sein, vielleicht ist das etwas zu viel für Homeland? Andererseits gab es bereits einen vergleichbaren Höhepunkt, mit dem Anschlag auf das CIA Hauptquartier in den vorangegangenen Staffeln. Es ist also zu befürchten, dass die kommende Folge noch heftiger wird, als all das, was wir bisher gesehen haben. Homeland, eine wunderbare Hassliebe, ich freue mich auf mehr.
Für mich eine der besten Folgen der Staffel und auch mindestens auf einem Niveau mit der vorherigen. Alleine der Überraschungsmoment am Ende war Gold wert. Und ja, habe auch nach zweitem Betrachten gesehen, dass wohl „nur“ die beiden Begleitfahrzeuge direkt angeschossen worden sind. Was auch immer das für einen Nutzen haben sollte, das wichtigste Auto zu verschonen…
kurze korrektur zum text: die zusammenarbeit des verräters ist nicht mit der ISIS, sondern dem ISI – dem pakistanischen Geheimdienst…
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