Was war das für eine heftige Folge vor zwei Wochen. Ein echter Cliffhanger, bevor es nun endlich in Episode 10 weiter gehen sollte.
Inhalt
Die erste Einstellung zeigt Carrie und Saul, beide verletzt, aber auch beide am Leben. Das ist die gute Nachricht. Aber die darauffolgenden Ereignisse sind alles andere als gut. Im Auto war auch John, lokaler CIA Mitarbeiter, er hat nicht überlebt. Die US Soldaten aus der Botschaft sichern den Bereich, gerade als sich Saul und Carrie der Situation bewusst werden, geht es aber weiter, Schüsse fallen, Soldaten sterben. Carrie ruft ihren Verbündeten, Aasar Khan, bei dem pakistanischen Geheimdienst an, er soll Rettung schicken. Neben Aasar sitzt Tasneem Qureshi, Helferin der Terroristen aus den Reihen des pakistanischen Geheimdienstes. Sie hält Aasar zurück und offenbart ihm gegenüber ihre Rolle. Er ist entsetzt, aber entspricht ihrer Bitte, 10 Minuten zu warten bis die Soldaten geschickt werden. Tasneem möchte, dass die Amerikaner ihre eigene Medizin kosten.
Parallel läuft die Stürmung der Botschaft an. Obwohl es durch Dennis, den Ehemann der Botschafterin, am Ende der letzten Folge noch die Warnung gab, dass dieser Angriff bevor steht, bleibt kaum Zeit sich vorzubereiten. Die Terroristen schlagen zu und greifen als erstes den CIA Operationsraum an. Die Mitarbeiter haben keine Chance sich zu wehren, nur Lockhart schafft es noch gerade so mit den „Crown Jewels“ zu fliehen. Die Jewels sind Papiere, in denen alle CIA Verbündeten im Land verzeichnet sind. Carries Helfer Fara und Max fallen in Gefangenschaft. Lockart schafft es mit der Botschafterin in den „Vault“, ein speziell gesicherter Raum.
Haissam Haqqani, der Terroristenanführer in dieser Staffel, weiß das und tötet vor der Kamera des Vault eine Geisel nach der anderen. Die Insassen, Lockhart und die Botschafterin müssen alles mit ansehen. Als er sich Fara schnappt und droht ihr den Kopf abzuschneiden, hält es Lockhart nicht mehr aus, er geht raus und übergibt die Papiere. Doch Haissam hält nicht sein Wort und tötet Fara. In dem Moment schlägt Quinn zu, der sich mit einem Soldat durch die Botschaft kämpft und die Ereignisse vor dem Vault beobachtet hat. Haissam wird bei dem Feuergefecht verletzt, aber kann fliehen, Quinn erwischt ihn nicht mehr.
Nachdem die Gefahr gebannt ist, tritt eine Leere ein. Alle sind fertig, Lockhart, Martha, Saul, Carrie und Max. Nur Quinn will zurückschlagen. Doch die Order aus Washington ist klar, Evakuierung und komplette Beendigung der Kontakte mit Pakistan. Das war genau der Plan der Terorristen, Haissam und Tasneem haben erreicht, was sie erreichen wollten. Auch als Zuschauer muss man das erstmal verdauen. All die Technik, all die Macht der Amerikaner, mit Drohnen und Abhörgeräte – und doch wurden sie geschlagen. Es ist schon interessant, wie beinahe anti-patriotisch und leidend Amerikaner in einer US Serie dargestellt werden.
Während sich alle sammeln, ruft Dennis seine Frau Martha ins Gefängnis, er fordert sie auf, ihm einen Gürtel zu geben. Er will wenigstens noch eine gute Tat vollbringen und sich umbringen, für seine Frau, die Botschafterin. Diese Szene ist eine sehr intensive und gleichzeitig groteske Szene. Zunächst will Martha ihm bei seinem Vorhaben nicht helfen, er verlangt nämlich einen Gürtel. Aber mit der Argumentation, dass er so ihre Karriere retten kann, hat er sie. Martha gibt ihm seinen Gürtel und verlässt den Raum und ist sich sicher, dass er sich umbringt. Doch am Ende der Folge sieht man ihn wieder in Handschellen. Er ist eben der perfekte Verräter, feige und doch nur um sich selbst bemüht, er konnte sich nicht umbringen. Der Gesichtsausdruck von Martha spricht Bände. Die Leistung von Laila Robins, welche Martha Boys spielt, ist herausragend. Ihr Gesicht zeigt die Zerrissenheit, das Leid und auch die Angst um sich selbst – großartig.
Einen kleinen Hoffnungsschimmer hat die Folge dann doch noch parat. Quinn geht auf eigene Faust raus und schnappt sich den Helfer der Terroristen, welcher für die Entführung Sauls verantwortlich war. Er bringt ihn in einen Raum mit diversen Folterwerkzeugen. Sein Ziel ist es, den Aufenthaltsort von Haissam herauszufinden.
Carrie bekommt von Lockhart 5 Tage Quinn zu suchen und ihn zu retten. Auch wenn die Befehle eindeutig waren, so ist schon so viel verloren, dass es letztendlich auch egal wäre, wenn sie oder Quinn noch drauf gehen würden – das denkt sich offenbar Lockhart.
Fazit
Homeland goes Game of Thrones: Das was Red Wedding für den Kampf um den Tron war, ist „13 Hours in Islamabad“ für Homeland. Auch wenn es sich angedeutet hat, so waren die Ereignisse doch überraschend. Denn nun steht fest, die Terroristen haben gewonnen, die USA wurden geschlagen und das mehr als deutlich. Die kommenden 5 Tage in Pakistan, die Carrie entgegen der allgemeinen Evakuierung herausgehandelt hat, bleiben nur noch um Rache zu nehmen. Es gibt kein Happy End mehr. Homeland ist wieder da angekommen, wo wir bei der Explosion des CIA Hauptquartiers in den früheren Staffeln bereits einmal waren. Das ist deprimierend und großartig zugleich. Großartig deshalb, weil man als Zuschauer mitgelitten hat und mit Ereignissen konfrontiert wurde, mit denen man nicht rechnen konnte. Homeland Staffel 4 hat bis hierher echte Emotionen ausgelöst und – zumindest mich persönlich – mehrfach unvorbereitet getroffen. Man mag dem Setting von Homeland kritisch gegenüber stehen, das ändert aber nichts daran, dass hier ganz großes Drama inszeniert wird. Chapeau Homeland.
Tatsächlich stark – für mich grotesker Weise die bislang beste Staffel, und das, obwohl ich eigentlich nach der ersten keinen Sinn mehr in der Serie gesehen hatte. Das einzige, was mich an der Folge dermaßen stört (von den fehlenden Sicherheitsvorkehrungen hinsichtlich Eindringlinge): eine Person wie bzw. in der Position von Lockhart würde NIE und NIMMER derart wichtige Dokumente so weichlich rausgeben, nur weil fünf Personen hingerichtet werden sollen. Und dass der Terroristenführer genau bei unseren zwei Nebenfiguren dann zum Messer greift und Zeit gibt, obwohl man vorher demonstriert hat, wie rigeros man vorgeht – hm… Da hatte ich wirklich gedacht, dass es schneller geht. Wenigstens bringen sie sie dann noch um (so hart es klingt, aber sonst wäre es banal gewesen).
Die schauspielerische Leistung von Lockart war jetzt nicht die beste, aber das er mit dieser Situation nicht zu recht kommt finde ich nicht ganz unabwegig. Er hat nicht den CIA Background wie bspw. Saul und ist eben nur ein Politiker mit großer Fresse, der sich dank Ellenbogen und Beziehungen an die Spitze der CIA gesetzt hat.
Ja, stimmt auch wieder. Aber ich hätte gedacht, dass er Normen wie diese liebt (wird ja eine akkute Vorschrift sein, hinsichtlich „mit Terroristen wird nicht verhandelt“ und „lieber fünf Leben als XY“) und vor allem eher den Starken und Sturren raushängen lässt. Dass er es dann nicht ist, hat was, aber alle im Raum hätten ihn daran hindern müssen.
super folge, super staffel bisher. düster bis zum gehtnicht mehr.
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