Die neue Staffel Homeland spielt in Berlin und geizt nicht mit politischer Aktualität. Der IS, Flüchtlinge und NSA Skandal, mit all dem müssen sich Carrie und Saul herumschlagen. Ob dem US Zuschauer außer dem IS diese Aktualität wichtig oder bewusst ist sei dahingestellt, für den deutschen Zuschauer wertet das die Staffel allerdings ungemein auf. Es mag komisch klingen, aber die Tatsache, dass sich das US Top-Drama sich so stark Deutschland – im guten aber auch schlechten – beschäftigt, freut mich wahnsinnig. Homeland ist so viel näher und die Spannung viel greifbarer.
Aber zurück zur neuen Folge: In Deutschland werden die Dokumente medienwirksam veröffentlicht, die beweisen, dass Deutschland mit der CIA illegal Bürger überwacht hat. Der BND schnappt sich daraufhin die Journalistin, welche die Veröffentlichung zu verantworten hat. Parallel muss Saul handeln und will die lokale CIA Leiterin absetzen, um die deutsche Regierung zu beschwichtigen. Diese aber versucht ihre Absetzung zu verhindern und spricht mit Dar Adal und fordert stattdessen, dass Saul den Hut nehmen soll – wie diese Geschichte endet wird sich zeigen.
Full Speed
Carrie ist nach ihrer waghalsigen Aktion im Libanon angekommen und versucht vor Ort den großen Auftritt ihres Chefs zu sichern. Er möchte sich mit den Flüchtlingen zeigen und Geld spenden. Bei dem Termin entgeht der Konvoi nur knapp einem Anschlag. Während Carrie ihren Chef sofort außer Land schafft, will sie bleiben um dem geplanten Attentat auf den Grund zu gehen. Von ihrem Kontaktmann erfährt sie, dass nicht ihr Chef, sondern sie das Ziel war. Carrie ist also im Fadenkreuz einer unbekannten Gruppierung oder Nachrichtendienst? .
Den großen Cliffhanger der Folge leitet Quinn ein. Er tötet eine Terroristin auf einem Parkplatz in Berlun und holt sich daraufhin einen neuen Auftrag von Saul ab, der wie immer in einem Schließfach versteckt und verschlüsselt ist. Im Auto dechiffriert er die Nachricht. Sie enthält einen Namen: „Mathison“. Das sitzt.
Ich musste mehrfach zurück spulen um sicher zu gehen, dass dort wirklich Carries Nachname steht. Quinn zeigt kaum eine Regung, er starrt etwas leer und überrascht in die Nacht, aber scheint nicht ernsthaft berührt zu sein. Er ist von nun an also auf Carrie angesetzt – wird er den Auftrag ausführen oder wird er sie schützen?
Spannung und Leid
Die erste Folge legte das Fundament, die zweite Folge lässt nichts anbrennen und biegt direkt ab auf die Überholspur. Vielleicht sogar etwas zu schnell; denn das brave und ruhige Leben der Ex-CIA Carrie wurde nur angerissen. In dieser Folge erleben wir das große Comeback der alten Carrie, die instinktiv und schnell die Gefahr entdeckt, aber daraufhin in Tränen ausbricht und sich sammeln muss. Das typische Gesicht unserer Lieblings-Agentin, die zwischen den Extremen gefangen ist.
Nicht nur Quinn, der auf Carrie angesetzt wird, lässt uns ungeduldig auf die nächste Folge warten, nein, mich quält fast mehr die Frage was Carries tatsächliche Rolle in dieser Staffel ist. Als sie in Beirut ankommt wird die Frage gestellt, ob sie nicht von Saul auf die Düring Stiftung angesetzt wurde und als Doppelagentin tätig ist. So weit hergeholt ist diese Annahme nicht, denn schon einmal wurde Carrie von Saul verdeckt eingesetzt. Andererseits will er sie jetzt töten lassen? Puh, Fragen über Fragen.
Falls jemand die erste Folge zu lahm fand (ich nicht), der kommt spätestens jetzt wieder auf den Geschmack. Homeland ist zurück – und wie!
Habe gerade die Folge geschaut – sehr spannend mit ein paar schönen Wendungen. Finde auch ganz schön, wie sich Homeland in die deutsche Location einfügt. Dachte, das würde irgendwie komisch aussehen, aber macht Laune.
Ein bisschen erschrocken war ich ja, als die Agentin davon spricht, dass es Anschläge in Paris oder Brüssel geben könnte. Die Original-Ausstrahlung war ja vor den beiden Anschlägen, die dann wirklich stattfanden…
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