Homeland spielt seit dieser Staffel in Deutschland. Das Setting ist also das komplette Gegenteil zu Pakistan, wo wir uns vor einem Jahr befanden – und trotzdem ist Homeland so spannend wie eh und je.
In der letzten Episode schnappte sich Quinn Carrie und ich habe einen ganzen Schwall an Vermutungen und Theorien abgelassen. Wie sich nun in Folge vier zeigt, liege ich zumindest mit der Hypothese richtig, dass Quinn zu Carrie steht. Allen anderen Theorien scheine ich aber nicht richtig getroffen zu haben. Denn es deutet viel darauf hin, dass Saul gar nicht hinter dem Plan steht, Carrie ermorden zu lassen, sondern seine neue Affäre – die CIA-Chefin für Deutschland.
Außerdem betritt ein neuer Akteur das Spielfeld, die Russen. Homeland ist einmal mehr in die aktuelle Politik eingetaucht. Wir sehen, wie Saul den Plan, Assad in Syrien ersetzen zu lassen, verfolgt. Parallel tauchen nun die Russen auf, die – zumindest in der echten Welt – auch ihrerseits Ambitionen in dem Bürgerkriegsland haben. Und besonders prekär: Die deutsche CIA-Chefin scheint mit den Russen gemeinsame Sache zu machen, denn sie antwortet mit dem russischen „da“, als Carrie die Nummer im Telefon wählt, welches sie dem Attentäter, der es auf Quinn abgesehen hatte, entwendet hatte. Da braut sich etwas zusammen, Verschwörung im eigenen Haus und die Gefahr des IS, der die Kontrolle über Syrien erlangen könnte.
Natürlich hat die Serie großes Glück, wenn man dieses Wort in Verbindung mit einem echten Krieg verwenden darf, denn Assad ist noch an der Macht, das hätte zum Start der fünften Staffel auch anders sein können. Diese Aktualität schürt die Spannung, aber lässt den Zuschauer auch kalt erschaudern, denn die Serie wirkt wie der Hinterhof zu den täglichen Kriegsbildern in den Fernsehnachrichten aus Syrien. Fiktion und Realität verschwimmen.
Aber zurück zur Fiktion und der Geschichte in Homeland. Auch wenn meine Prognose nach der letzten Staffel im Detail falsch war, so glaube ich immer noch, dass wir am Ende das große Saul und Carrie Comeback sehen werden. Andererseits wäre diese Verbindung auch fast zu offensichtlich, als dass sich die Autoren auf so ein Ende einlassen würden. An diesen Gedanken merkt man, wie intelligent die Geschichte aufgebaut ist, denn man fängt unweigerlich an zu zweifeln. Kleinere Elemente unterstreichen das, was man als Zuschauer erwartet und sehen will, andere aber gehen in eine komplett gegensätzliche Richtung und lassen einen verblüfft auf dem Sofa zurück.
Ich will nicht übertreiben, aber nach The Americans ist Homeland Zurzeit das beste laufende Serien-Drama. Wie gern würde ich jetzt direkt die fünfte Folge schauen….
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