Die letzte Folge „Oriole“ nahm wieder Schwung auf und glücklicherweise bleibt es auch in Episode 8 „All About Allison“ dabei.
Die selbst inszenierte Entführung von Saul durch den befreundeten israelischen Geheimdienst ist allerdings nicht Teil dieses Schwungs. Schnell wird klar, dass Saul keinen wirklichen Plan hat. Er hofft einfach nur darauf, dass Carrie ihm Informationen bringt und das Russenkomplott aufdeckt. Zu blöd, dass man ihn aber aufgrund von politischen Verwerfungen seitens der israelischen Führung nicht weiter beherbergen will. Saul soll Dar Adal ausgeliefert werden, wovor ihn am Ende sein Freund noch rettet. Saul bleibt also auf der Flucht.
Wichtigster Aspekt der Episode ist die Vergangenheit von Carrie und Allison. Endlich wird klar, wen Carrie in der letzten Folge gesucht und verfolgt hat. Es geht um einen irakischen Informanten, den Carrie von Allison übernehmen sollte. Dieser wollte aber nur Allison berichten. Mit Geld und Zärtlichkeit lockte er Allison, diese ging darauf ein und wollte mit ihm und 8 Millionen Dollar flüchten. Doch das war alles nur ein Plan des russischen Geheimdienstes, sie zur Gegenspionage zu bringen. Deshalb ist dieser Iraker für die Geschichte so wichtig und die Tatsache, dass er eben nicht tot ist. Die vielen Rückblicke, welche diese Gegebenheit aufdecken, sind ein willkommener Stilbruch. In der früheren Staffel hatte man sich dieser Technik häufiger bedient.
Carrie weiß zunächst nicht, dass sie mit dem Auffinden des irakischen Mannes kurz davor ist, den Verrat von Allison aufzudecken. Sie trifft sich sogar noch mit Allison, die einen Scharfschützen auf ihrer Seite weiß, der auf ihr Signal hin Carrie erschießen soll. Warum Allison den Befehl aber nicht gibt trotz der Gefahr, die von Carrie ausgeht, wird nicht deutlich. Ob sie an ihrem Wirken zweifelt und die Hoffnung nicht aufgeben mag, dass Carrie vielleicht doch nicht sterben muss? Jedenfalls lernt Carrie die traurige Wahrheit, dass Allison die Verräterin ist, nach ihrem Treffen. Ihr Gesicht verzieht sich, ihre Lippen zittern, ein typischer Carrie-Moment. Wir können gespannt sein, was sie nun unternehmen wird.
Die letzte Geschichte im typischen dramaturgischen Dreiklang dreht sich um Quinn. Dieser möchte über eine Terrorzelle an einen wichtigen Terroristen heran kommen. Der Plan, er solle als Söldner die Gruppe nach Syrien bringen, schlägt fehl, denn die Terroristen wollen gar nicht nach Syrien. Ihre eigentliche Mission lautet, einen Anschlag in Berlin zu verüben. Quinn wird niedergeschlagen und fährt mitsamt der chemischen Waffen im Lagerraum eines LKW in Richtung deutscher Hauptstadt. Warum die Terroristen ihn nicht einfach erschießen, bleibt allerdings ein Rätsel.
Fazit
Eine starke Folgen, denn an allen drei Fronten geht es voran. Besonders die Tatsache, dass Carrie nun weiß, wer hinter all dem steckt, liefert Genugtuung und erfreut den Zuschauer. Warum allerdings Allison Carrie nicht erschießen lässt, ist etwas seltsam. Ob wir hier einen Funken ihres Gewissens hervorblitzen sehen?
Alles läuft auf einen 24-Moment hinaus: Die Russen, Carrie, Quinn und ein drohender Anschlag im Herzen von Deutschland – das verspricht ein packendes Staffel-Ende.
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