Vor einigen Tagen haben wir uns den Ereignissen in der aktuellen Staffel gewidmet, das Review dazu findet ihr hier. Mit dem Ende der Serie setzt sofort das Nachdenken über die 5. Staffel ein. Netflix hatte frühzeitig angekündigt, dass es nach der vierten auch eine fünfte Staffel geben wird, wodurch man denken könnte, es wäre die letzte Staffel. Ob das wirklich der Fall sein wird, ist noch nicht klar, aber dazu im Text mehr.
Letztes Jahr nach der Staffel 3 bin ich noch davon ausgegangen, dass es den großen Niedergang geben wird. Frank am Boden, der Plan der Wahl gescheitert und das Land hat schweren Schaden genommen. Die Zeichen dafür stehen auch nach der vierten Staffel auf den großen Abstieg, ein Abhörskandal könnte Frank einholen – oder aber ein Untersuchungsausschuss zu seinen Verwicklungen um das Abdanken des früheren Präsidenten? Oder aber sein engster Verbündeter Doug Stampers sorgt für den Fall, und zwar durch die Liebe zu der Frau, dessen Mann durch Dougs Eingreifen von der Spenderliste zu Gunsten von Frank verschwand. Es gibt unzählige Stolpersteine für Frank, am Ende könnte er auch ganz einfach gegen die populären republikanischen Kandidaten die Präsidentschaftswahl verlieren.
Aber trotz all dieser Szenarien, all dieser Gefahren, glaube ich nicht mehr daran, dass Frank ernsthaft fällt. Die Botschaft der Serie ist der andauernde bittere Beigeschmack, dass etwas von dem Gezeigten in der Serie tatsächlich der politischen Realität entspricht. So befinden wir uns im Spannungsfeld, dass wir es einerseits Frank wünschen Erfolg zu haben, andererseits aber durch die realitätsgetreue Darstellung Parallelen zu aktuellen Nachrichten ziehen und uns wiederrum vor Frank und uns selbst ekeln.
Eben dieser bittere Geschmack würde mit dem Sieg von Frank auf die Spitze getrieben werden. Trotz Fiktion ist House of Cards bemüht, ein Abbild unserer Gesellschaft zu sein. Ein triumphierender Frank Underwood, der süffisant einen Satz in die Kamera spricht, der sinngemäß lauten könnte „ihr habt es nicht anders gewollt“, das wäre ein stärkeres Symbol als der Abstieg. Es wäre der ultimative Spiegel, wenn Frank und Claire es durch die Anzettelung eines Krieges schaffen gewählt zu werden. Vielleicht nicht für den europäischen Zuschauer, aber für den amerikanischen, denn man muss den Oberbefehlshaber im Krieg unterstützen – so war es in der Vergangenheit in den USA und so wird es auch in House of Cards sein. Besonders wenn es um Eckpunkte des politischen Systems geht, bleibt House of Cards sehr nach am Boden der Realität. Beispielsweise dass man ohne First Lady nicht gewählt werden kann, lediglich dass die First Lady auch als Vizepräsidentin kandidiert, ist ein Novum der Serie.
Aber auch abseits der harten ungeschriebenen politischen Gesetze spricht vieles für den weiteren Erfolg für Frank. Seine Achillesferse ist Claire. Nachdem sie wieder an seiner Seite steht, kann er sich wieder voll auf den Angriff konzentrieren – zwei Underwoods schlägt man nicht so leicht. Auch der zeitliche Ablauf spricht für diese Theorie des Underwood-Erfolges und gegen eine Niederlage. Die aktuell größte Gefahr ist die Enthüllungsstory. Würde diese Frank wirklich Probleme bereiten, dann doch wohl kurz nach der Veröffentlichung, ergo in den ersten Folgen der fünften Staffel. Nicht wahrscheinlich, denn dann würde der Geschichte schnell der Stecker gezogen. Genau das gleiche Schema sahen wir mit der Ankündigung Claires, ihren Frank zu verlassen. Ein starker Moment, aber kein glaubwürdiger Cliffhanger. Daher glaube ich, dass sich House of Cards treu bleiben wird und die Enthüllungsstory durch den Kriegseinsatz in der ersten Hälfte der fünften Staffel versinken wird.
Vielmehr wird es auf die Wahl hinlaufen in der zweiten Hälfte der Staffel mit Prognosen, Hochrechnungen und parallelen Intrigen. Sofern es wirklich noch ein Scheitern der Underwoods geben sollte, dann allenfalls am Ende der Staffel mit Verkündung des Wahlergebnisses.
Aber auch das halte ich für wenig wahrscheinlich, House of Cards verabschiedete sich von seinem Schöpfer, die fünfte Staffel wird bereits von jemand anders übernommen. Ich interpretiere das so, dass man noch viele weitere Staffeln House of Cards produzieren möchte. Die einzig echte Gefahr für die Macht des Frank Underwoods liegt im Zuspruch der Zuschauer. Sollten die Quoten einbrechen, dann ist vieles möglich, solange wir uns aber noch an dem machtbessenenen Kevin Spacey in der Rolle des Frank Underwoods erfreuen, wird das Spiel mit drohender Niederlage und dem letztendlichen Erfolg weiter gehen.
Aber das ist nur meine Meinung: Was meint ihr, sehen wir in Staffel fünf die Krönung von Präsident und Vizepräsidentin Underwood?
Ich habe die Staffel gestern zu Ende geschaut und muss sagen, dass mir die Staffel sehr gefallen hat. Da waren viele wirklich starke Elemente drin.
Wie es weitergehen könnte: Ich glaube nicht daran, dass man die Wahlgeschichte noch weiter dreht. Das ist mit dem Krieg einfach abgehandelt, die Wiederwahl steht. Ich vermute vielmehr, dass es einen Zeitsprung geben wird, und dass Frank so krank wird, dass Claire übernehmen muss. Und dass sich die Staffel dann mehr auf Claire fokussiert. Abwarten… ;-)
Also ich glaube, dass die Serie nach Staffel 5 zu Ende ist und dass sich somit der Fall der Underwoods in der nächsten Staffel bewahrheiten wird. Ich komme irgendwie nicht von dem Gedanken weg , dass die Serie einen dramenhaften Aufbau hat und wir uns somit in der Geschichte momentan kurz vor der Katastrophe befinden. Zumindest sind viele Faktoren in der Story dafür gegeben, dass sich die Underwoods mit ihrer Strategie verzetteln könnten , da sie sich zum jetzigen Zeitpunkt eigentlich in einer auswegslosen Situation befinden und vor allem in den letzten Szenen der Staffel aus Verzweiflung gehandelt haben. Außerdem kann das Kartenhaus ja auch nicht ewig stehen und muss doch irgendwann zusammenfallen…oder ? :D
Also das ist zumindest meine Meinung zum Ganzen.
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