Unübersehbar wird Viserys Targaryen in „House of the Dragon“ nicht nur von Episode zu Episode älter, sondern auch sein Gesundheitszustand verschlechtert sich zusehends. An welcher Krankheit Viserys leidet, wird in der Spin-Off-Serie zu „Game of Thrones“ allerdings nicht wirklich verraten. Wir sehen nur, dass seine äußerlich erkennbaren Krankheitsmerkmale von den Maestern behandelt werden, ohne dass wirklich Besserung eintritt. Viserys-Darsteller Paddy Considine hat jetzt in einem „House of the Dragon“-Podcast von Entertainment Weekly aufgeklärt, woran Viserys (in dieser Stammbaum-Infografik haben wir Viserys Position in der Thronfolger-Reihe der Targaryens bis Daenerys dargestellt) leidet.
Paddy Considine sagt, dass Viserys an einer Form von Lepra leide. Sein Körper verfalle, seine Knochen zersetzten sich. Viserys sei eigentlich ein junger Mann, sein Körper sei nur von dieser Krankheit übernommen worden. Tatsächlich müsste Viserys zum aktuellen Stand der Serie mit Episode 8 (hier geht’s zum Review) etwa 50 Jahre als sein. Der Viserys-Darsteller sieht in der Krankheit des Targaryen-Königs außerdem eine metapher für das Dasein als König mit all dem Stress und der Anstrengung, der er ausgesetzt ist, und was das körperlich wie seelisch mit einem mache.
Woher könnte Viserys diese Krankheit haben? An einer frühen Stelle in der Serie verletzt sich Viserys am Eisernen Thron. Zurück bleibt eine Schnittwunde an der Hand, die sich entzündet haben könnte. In der Serie passiert das nur so im Vorbeigehen, im Roman „Feuer und Blut“ von G.R.R. Martin ist’s etwas ausführlicher dargestellt. Paddy Considine glaubt außerdem, dass Viserys die Krankheit akzeptiert und über sich habe ergehen lassen. Den Auslöser sieht der Schauspieler im Tod von Viserys Frau Aemma. Gegenüber der New York Times erklärt Considine, dass Viserys ab dem Moment der Beerdigung seiner Frau in einen Sterbeprozess gewechselt sei – ein langsamer Tod, und ihn zu heilen, bittet Viserys die Maester auch an keiner Stelle. Considine glaubt, dass Viserys damit die Schuld auf sich nehme an der Entscheidung, seine Frau durch den quasi Kaiserschnitt sterben zu lassen. Er ergebe sich sozusagen der Krankheit.
Bilder: HBO
Wie bei so vielen Aspekten seiner Erzählung (siehe die inzestuösen Familienverhältnisse innerhalb des Adelsgeschlechts der Targaryans) wird sich J.R.R. Martin sicherlich auch bei diesem Punkt durch bekannte Personen des Mittelalters inspiriert haben lassen. Balduin IV., ein französicher Aldeliger, der im späten 12. Jahrhundert König von Jerusalem wurde, trug aus dem selben Grund den Beinamen „le Lépreux“ (der Aussätzige). Einige kennen ihn vieleicht noch aus dem Film „Königreich der Himmel“ von 2005.
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