Zur Feier des letzten „In weiteren Rollen…“ Beitrages im Jahr 2019 habe ich mir den schönsten Menschen des Jahres 2009 ausgesucht, zumindest laut Rangliste „Most Beautiful People“ des People Magazine: Christina Applegate. Was einem sofort einfällt: Kelly Bundy in „Married… with Children“ (bei uns „Eine schrecklich nette Familie“). Worauf man nicht sofort kommt: eine Tony Award-Nominierung für ihre Hauptrolle im Broadway-Musical „Sweet Charity“. Überhaupt ist die 1971 geborene Kalifornierin extrem facettenreich unterwegs. Wer ihre Produktionen verschmäht, weil man mit ihrer prägenden Kelly Bundy-Rolle nichts anfangen kann, tut ihr absolut unrecht – und verpasst einige wirklich gute Produktionen, zuletzt die Netflix-Sitcom „Dead to Me“, in der sie die Hauptrolle spielt und die sie mitproduziert hat. Staffel 2 ist bestellt.
Christina Applegate als Jen Harding in „Dead to Me“
‚Wow, länger schon nichts mehr von Christina Applegate gesehen‘, hatte ich gedacht, als der Trailer zu „Dead to Me“ lief. ‚Aber die war ja auch länger weg vom Fenster‘ kam mir noch als Gedanke, bis mich ein kurzes Googeln eines Besseren belehrte. Im Gegenteil: Sie ist offensichtlich extrem vielbeschäftigt, hatte nur zwei Auszeiten, einmal aus gesundheitlichen Gründen und einmal wegen der Geburt ihrer Tochter.
Die aktuellste Produktion ist also „Dead to Me“ auf Netflix, mit einer absolut sehenswerten ersten Staffel. Christina Applegate spielt Jen Harding, eine Witwe, die ihren Mann durch einen Autounfall verloren hat. Wer der Unfallfahrer war, konnte nicht geklärt werden, und so begibt sie sich selbst auf die Suche, nichtsahnend, dass der Täter ganz in ihrer Nähe weilt. Man fiebert dann die ganze Staffel über mit, ob sie wohl die Wahrheit herausfindet. Unterhaltsam gemacht, eine der beliebtesten Produktionen auf Netflix im ablaufenden Jahr – und eine zweite Staffel ist bestellt. Hier geht’s zum Review von Staffel 1.
Christina Applegate als Jesse Warner in „Jesse“
Die NBC-Sitcom „Jesse“ war die erste Gelegenheit für Christina Applegate, sich von dem Label des ‚dummen, blonden Püppchens‘ aus „Eine schrecklich nette Familie“ zu lösen. „Jesse“ war nicht so plump angelegt wie jene Sitcom, die sie berühmt gemacht hat. Hier spielt sie eine alleinerziehende Mutter und kellnert in der „Bayern Bar“ ihres Vaters John. Einen weiteren wichtigen Part in Jesses Leben spielen ihre beiden Brüder, von denen einer sich entschlossen hat, nicht mehr zu sprechen. Aber auch ohne Worte hat John Jr. oft einen weisen Rat für Jesse auf Lager. In der zweiten Staffel wechselt Jesse von der Bar als Krankenschwester in ein Hospital – ein radikaler Wechsel in der Serie, der auch dazu führte, dass ihre Familie in Staffel 2 praktisch keine Rolle mehr spielte. Sowohl Staffel 1 als auch Staffel 2 holten zwar gute Quoten, die Serie wurde aber im Jahr 2000 eingestellt.
Christina Applegate als Amy in „Friends“
Christina Applegate hat in „Friends“ mitgespielt? Und dafür sogar einen Emmy bekommen? Ja, beides ist wahr. In den Staffeln 9 und 10 spielte sie Rachels Schwester Amy – und in dieser Gastrolle war sie so gut, dass sie 2003 den begehrten TV-Preis erhielt. Auch sonst hat sie sich am Set von „Friends“ wohl sehr wohl geführt, obwohl sie nur in einer Nebenrolle unterwegs war. Die Arbeit dort sei ihr sehr leicht gefallen, das Tolle im Prinzip das Team. Es habe sich mehr wie eine Party angefühlt, bei der ab und zu eine Show gedreht wurde, wie sie einmal betont hat.
Christina Applegate als Samantha „Sam“ Newly in „Samantha Who?“
Diese Serie dürfte vielen als Zweites einfallen, wenn man sie nach Christina Applegate fragt. Die Sitcom lief von 2007 bis 2009 auf ABC und gewann den People’s Choice Awards als beste neue Comedy-Serie. Außerdem war Christina Applegate 2008 für den Golden Globe als beste Serien-Hauptdarstellerin in der Kategorie „Komödie oder Musical“ für diese Rolle nominiert. „Samantha Who?“ handelt von Samantha Newly, der Vizepräsidentin eines Immobilienunternehmens in Chicago, die Opfer eines Unfalls mit Fahrerflucht wird (klingt erstmal nach „Dead to Me“, oder?). Nach dem Koma leidet sie an Amnesie und versucht, ihr Leben neu zu ordnen. Sie erkennt, dass sie in ihrem früheren Leben eine unerträgliche Person war, die mehr Feinde als Freunde hatte.
Christina Applegate als Reagan Brinkley in „Up all Night“
Man merkt es spätestens jetzt: Irgendwie ist Christina Applegate ziemlich auf Sitcoms festgelegt, so auch bei „Up all Night“, die 2011 und 2012 lief. Die Serie wurde von der „Saturday Night Live“-Autorin Emily Spivey erfunden, die sich als junge Mutter in einer ähnlichen Situation wie die Hauptfigur Reagan Brinkley wiederfand. Reagan und Chris Brinkley sind gerade Eltern einer Tochter namens Amy geworden und müssen sich nun in ihren neuen Rollen zurechtfinden, zumal Reagan weiter ihrem Beruf als Producerin der Talkshow ihrer Freundin Ava Alexander „Ava“ nachgeht, während Chris als Vater und Hausmann daheimbleibt.
Und sonst? Die Chipmunks zum Beispiel
Klar gibt es auch noch Produktionen abseits von Serien-Sitcoms. Sie leiht sie zum Beispiel Brittany von den Chipmunks regelmäßig ihre Stimme, zuletzt im Film von 2015. Weitere Film-Produktionen waren unter anderem „Mars Attacks!“ von 1996 und „Going The Distance“ („Verrückt nach dir“) mit Drew Barrymore von 2010. In welcher Rolle hat Euch Christina Applegate bisher am besten gefallen?
Steckbrief: Christina Applegate
Geboren: 25. November 1971 in Los Angeles, Kalifornien
Filmografie: IMDB
Social Media: Twitter
Awards: Nominierungen und Gewinne
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