Immobilien-Erbe, Narzisst, Hasardeur, Showmaster und derzeit noch amtierender US-Präsident. Es gibt allerlei Bezeichnungen, die auf Donald Trump zutreffen. Als Seriendarsteller, wie wir sie für gewöhnlich in unserer Reihe „In weiteren Rollen“ vorstellen, wird man ihn wohl aber selten bezeichnen, dabei sind seine Auftritte in Film und Fernsehen keine Seltenheit. Und man mag von ihm halten, was man will, aber einen gewissen Unterhaltungsfaktor kann man dem Phänomen Trump nicht absprechen. Grund genug also, seine witzigsten Cameos und schrillsten Fernsehdarbietungen genauer zu betrachten.
Es war einmal…
Schon früh versteht Donald Trump es die Medien als Propaganda-Plattform für sich zu nutzen. Angefangen hat alles mit seinem Wirtschaftssachbuch „Kunst des Deals“, das Ende der 1980er vom Ghostwriter Tony Schwartz verfasst wird, der sich heute von dem Projekt distanziert. In dem Buch offenbart er erstmals, dass er gerne Filmproduzent geworden wäre. Das Selbstbild des TV-Tycoons hält bis heute noch an. Im vergangen Jahr lässt er, im Zuge der Ukraine-Affäre, verlauten, dass er gerne einen eigenen Sender gründen will, der eigene, echte Neuigkeiten veröffentlicht. Das Buch wurde indes nicht ganz so ernst unter dem Titel „Donald Trump’s The Art of the Deal: The Movie“ 2016 mit Johnny Depp als Trump verfilmt.
Den satirischen Film im 80er Jahre Stil kann man sich übrigens komplett auf YouTube ansehen.
In TV-Serien
Die Auftritte in verschiedenen Filmen, Serien und TV Shows von Herrn Trump haben eins gemeinsam: Er spielt sich stets selbst. Warum er überhaupt in so vielen Verfilmungen auftaucht, könnte daran liegen, dass jeder der in einem Gebäude von Trump drehen will, ihm auch eine Filmrolle geben muss, verriet zumindest einst Schauspieler Matt Damon in einem Interview. Angeblich wurden aber zahlreiche Cameos wieder rausgeschnitten. Definitiv nicht getilgt wurde er aus „Der Prinz von Bel-Air“, wo er mit seiner zweiten Ehefrau als potenzieller Käufer des Hauses der Familie Banks aufschlägt. Dass Will und seine Familie bei dem Starbesuch völlig aus dem Häuschen sind, lässt sich heute nur schwer nachvollziehen.
Es folgen weitere Gasterscheinungen wie beispielsweise in „Sex and the City“ und „Die Nanny“. Hier bezeichnete man ihn fälschlicherweise als Millionär, was auf Wunsch von Trump in Milliardär umgeändert werden musste. Dabei wirkt sein Auftritt ganz als hätte er Sinn für Humor.
In der Folge „Bart to the Future“ von den „Simpsons“ ist Lisa Präsidentin der USA geworden, dabei wird auf die immensen Schulden des Vorgängers eingegangen, der kein geringerer als Donald Trump ist. Erschreckenderweise haben die Macher damit nicht nur die Präsidentschaft Trumps bereits vor 20 Jahren vorausgesagt, sondern auch den enormen Schuldenberg, den er hinterlässt.
In TV-Shows
Es bleibt nicht bei witzigen Cameos in beliebten Serien, er weiß auch wie er die Eitelkeiten der Fernsehindustrie für sich nutzt. Von 2001 bis 2015 produziert Trump fast jede Episode des Schönheitswettbewerbs „Miss Universe“. Dazwischen, im Jahr 2004, tritt er als Moderator von „Saturday Night Live“ auf. Witzigerweise steht er inzwischen auf Kriegsfuß mit der Comedy-Sendung und wird sehr amüsant von Alec Baldwin parodiert.
Außerdem ist der bekennende Wrestlingfan immer wieder bei Showkämpfen aufgetreten. 2007 steigt er sogar selbst in den Ring und knöpft sich den Chef der WWE, Vince McMahon vor.
Zu seinen seltsamsten Bühnenauftritten zählt sicherlich seine Gesangseinlage bei den Emmys 2006. Hier singt er verkleidet als eine Figur aus der 1960er Sitcom „Green Acres“.
Und dann ist da noch die Reality-Show „The Apprentice“, bei der die Kandidaten einen Lehrplatz bei Trump höchstpersönlich ergattern können. 14 Jahre lang gibt er den Juror der Show. Als er 2016 für die Präsidentschaft kandidiert, wird er durch Arnold Schwarzenegger ersetzt, bevor die Serie vollends abgesetzt wird.
In Filmen
Jeder dürfte sich an jene Szene im Plaza Hotel aus „Kevin allein in New York“ erinnern, in der Kevin nach der Lobby fragt und Donald ihm den Weg weist. Es ist diese Szene, die vom kanadischen Sender CBC für die Fernsehausstrahlung rausgeschnitten wurde und bei Trump-Anhängern für Empörung sorgte. Sein allererstes Filmcameo hat er aber 1989 in der Komödie „Mein Geist will immer nur das Eine“, wofür er prompt eine Goldene Himbeere für die schlechteste Nebenrolle erhielt. Es gibt noch weitere Filme in denen er zu sehen ist, darunter Woody Allens „Celebrity – Schön, reich, berühmt“ oder in der Komödie „Zoolander“. Auch in Zukunft, da bin ich mir fast sicher, werden wir an dem Entertainer Trump nicht vorbeikommen. Wer weiß, vielleicht setzt er seine Pläne Filmproduzent zu werden und seinen eigenen Sender zu gründen ja doch noch um. Ansonsten kann er immer noch auf das Angebot von „Borat“-Darsteller Sacha Baron Cohen zurückgreifen.
Donald—I appreciate the free publicity for Borat! I admit, I don’t find you funny either. But yet the whole world laughs at you.
I’m always looking for people to play racist buffoons, and you’ll need a job after Jan. 20. Let’s talk!https://t.co/itWnhJ8TQF
— Sacha Baron Cohen (@SachaBaronCohen) October 24, 2020
Steckbrief: Donald John Trump
Geboren: 14.06.1946 in Queens, New York, USA
Filmografie: IMDb-Seite
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Bilder: Funny or Die | Disney | NBC | WWE
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