Mark Hamill? „Star Wars“. Die Rolle des Luke Skywalker war für den Schauspieler Mark Hamill Fluch und Segen zugleich. Zum einen bedeutete es seinen Durchbruch als Schauspieler, zum anderen blieb er immer „der Luke Skywalker aus Star Wars“, was die eine oder andere Besetzung in Serien und Filmen verhindert hat. Nachdem Mark Hamill lange Zeit damit haderte, hat er irgendwann die Sache als gegeben angenommen und das beste daraus gemacht: durchaus selbstironisch, mit einem Herz für die „Star Wars“-Fans, und immer für einen Spaß zu haben – und sei es nur für ein Werbespot-Battle mit Picard-Darsteller Patrick Stewart oder in seinen bissig-witzigen Twitter-Battles mit der Charakterfigur des anderen großen Weltraum-SciFi-Franchise, „Star Trek“ – William Shatner.
Steckbrief: Mark Richard Hamill
Geboren:25. September 1951 in Oakland, Kalifornien (USA)
Filmografie: IMDb-Seite
Deutsche Synchronstimme: Hans-Georg Panczak
Was macht man also als Schauspieler, wenn man auf eine Rolle so festgelegt ist wie Mark Hamill? Er hat zwei Wege gefunden: Zum einen hat er sich auf das Theaterfach verlegt und dort beachtliche Erfolge gefeiert, zum anderen wurde er als Sprecher für animierte Serien, Filme und Spiele bekannt – und zu einem der meistbeschäftigten Sprecher überhaupt. Schauen wir also einmal auf die einzelnen Bereiche aus dem Schaffen von Mark Hamill.
Nach ersten Gastauftritten in Serien: Mark Hamill in Star Wars – wie es dazu kam
Dass es zum Kontakt mit dem „Star Wars“-Franchise kam, war eigentlich Zufall. Der in Oakland geborene Mark Hamill hatte am Los Angeles City College Schsuspiel studiert und hatte seine ersten Gehversuche vor der Kamera mit Gastauftritten in Serien wie „The Streets of San Francisco“, „The Texas Wheelers“, „The Bill Cosby Show“, „General Hospital“ und „The Partridge Family“. Befreundet war Hamill mit Robert Englund, der vor allem als Freddy Krueger im Nightmare-Franchise bekannt wurde. Dieser sprach für eine Rolle in „Apocalypse Now“ und bemerkte, dass parallel zu dieser Audition auch ein Vorsprechen für einen neuen Science-Fiction-Film im gleichen Studio stattfand. Er überzeugte seinen Freund Mark Hamill davon, dort teilzunehmen – und Mark Hamill wurde Luke Skywalker.
Die Rolle spielte er in allen drei Teilen der Original-Trilogie, und nahm die Rolle ein weiteres Mal an, als die Produktion der drei Sequel-Filme aufgenommen wurde. Danach sollte für Hamill endgültig Schluss sein mit der Rolle – so hatte er es immer wieder betont. Allerdings nur, um alle an der Nase herumzuführen, denn im Finale der zweiten Staffel von „Star Wars – The Mandalorian“, kehrte er als Luke Skywalker ein weiteres Mal zurück – weitere Gastauftritte nicht ausgeschlossen. Gesprochen wird Hamill übrigens in der Regel in der deutschen Synchro von Hans-Georg Panczak.
Mark Hamill auf der Bühne – und mit weiteren Gastrollen in Serien
Nach dem Erfolg von „Star Wars“ war Mark Hamill Luke Skywalker. Er sprach für die Rolle Mozarts im Film „Amadeus“ vor, wurde von den Produzenten jedoch mit der Begründung abgelehnt, sie wollen Luke Skywalker nicht im Film haben. Dafür wurde er als Bühnendarsteller aktiv und spielte in mehreren Theateraufführungen am Broadway, darunter dann immerhin dort im dem Drama Amadeus. Und er hatte Erfolg: Die Rolle brachte ihm eine Nominierung für einen Drama Desk Award ein. Zudem war er als Gaststar in diversen weiteren Serien zu sehen, unter anderem bei „seaQuest DSV“, „Outer Limits“, „Chuck“, „Criminal Minds“, „The Flash“ – und in „The Big Bang Theory“, wo ja diverse Schauspieler einen Gastauftritt hatten, nicht selten als sie selbst oder in ihren größten Rollen.
Mark Hamill als Voice Actor – die perfekte Besetzung als Bösewicht
Als Sprecher und Voice Actor startete Mark Hamill quasi eine zweite Karriere. Er gilt heute als einer der angesagtesten Voice Actors, insbesondere, wenn es darum geht, Bösewichte zu sprechen. Das liegt darin begründet, dass er 1992 als Voice Actor ins DC-Universum einstieg und dort in der animierten „Batman“-Serie die Rolle des Jokers übernahm. Die Rolle behielt er im kompletten Franchise und war in den animierten Serien „Superman“, „Static Shock“, „Batman Beyond: Return of the Joker“ und „Justice League Unlimited“ zu hören. Daraus entwickelte sich eine weitere Karriere: Er übernahm die Rolle des Superschurken Trickster in „Flash and Substance“ sowie in den Serien „The Flash“ in den 90ern sowie im „Arrow“-Spin-Off „The Flash, wo er Trickster nicht nur die Stimme lieh, sondern die Figur auch spielte.
Auch auf dem Spielesektor war Mark Hamill oft zu hören, so zum Beispiel in der „Wing Commander“-Reihe und in diversen Lucasarts-Spielen. Man sieht also, auch wenn man ein so bekanntes Schauspieler-Gesicht hat und so mit einer einzigen Rolle verbunden ist, kann man noch mit spannenden Projekten Erfolg haben. Mark Hamill hat sein Skywalker-Schicksal irgendwann akzeptiert und sich im DC-Universum einen Namen mit seiner Stimme gemacht. Und man darf gespannt sein, was das wachsende „Star Wars“-Universum noch für Überraschungen für uns bereit hält. Wir haben Luke Skywalker sicher nicht zum letzten Mal gesehen.
Kommentiere