Ihren ersten Filmauftritt hat Lauren Cohan 2005 im Historiendrama „Casanova“, in dem sie als Nonne an der Seite von Heath Ledger zu sehen ist. Auch wenn dies erst verhältnismäßig kurze 15 Jahre her ist, hat Cohan seitdem eine dichte Schauspielkarriere gehabt – nicht nur auf Film-, auch auf Serienebene. Und ihre Serienkarriere schauen wir uns heute einmal genauer an.
Zur Hölle mit dem Bösen
Ihre erste TV-Rolle hat Cohan tatsächlich 2007 in der Daily Soap „Reich und Schön“ – allerdings ist diese Rolle wirklich winzig. Hier hat es nicht einmal für einen Figurennamen, sondern nur für ein „Angestellte“ gereicht. Da wundert es nicht, dass es kaum Aufzeichnungen zu diesem Auftritt gibt. Doch dabei soll es nicht lange bleiben. Im gleichen Jahr noch startet sie in ihrer wiederkehrenden Rolle bei „Supernatural“ und tritt bis 2008 in sechs Episoden als Bela Talbot auf. Diese ist eine professionelle Diebin ohne übernatürliche Kräfte, aber mit viel Wissen über Okkulte, das ihr ihren Job einfacher macht. Darin schreckt sie auch vor Deals mit Dämonen nicht zurück. Wenn da nur nicht am Ende diese Höllenhunde wären…
Inbetween
Zwischen 2008 und 2010 folgen einige weitere kleine Auftritte in verschiedenen Serien. In der Comedyserie „Valentine“ hat sie kurz vorbeigeschaut, in einer Folge „Life“ ist sie zu sehen, es schließen sich kleine Rollen in den Krimiserien „CSI: New York“ und „Cold Case“ an. Ich habe das Gefühl, in einer aufblühenden Hollywood-Karriere musst du dort mindestens einmal dein Gesicht zeigen, dann darfst du weiterziehen. Sogar in „Modern Family“ ist Cohan zu sehen – zwar nur mit einem kleinen, aber dafür feinen Cameo-Auftritt.
Roses are Red
Wer es mit dem Bösen in „Supernatural“ aufnehmen kann, der kann auch ein bisschen Vampirstimmung vertragen. In „Vampire Diaries“ nimmt Lauren Cohan zwischen 2010 und 2012 selbst die Rolle der Vampirin Rose-Marie ein, die in verschiedene Ereignisse rund um die Protagonisten verwickelt ist – erst auf der Seite der Gegenspieler, dann doch auch irgendwie auf der Seite der Guten. Sechs Folgen, das scheint ihr Ding zu sein und dann ist Schluss für sie und ihre Rolle.
Die wandelnden Chucks
Auf den ersten Blick sieht es zwar so aus, als würde es danach mit Lauren Cohan im Serien-Business so richtig losgehen. Aber auch im Comedy-Drama „Chuck“ hat die damals knapp 30-Jährige nur eine Handvoll Auftritte. Ausreichend, um in ihrer Rolle als Vivian Volkoff oder auch Vivian McArthur in das Visier der Geheimdienste zu geraten.
Aber dann passiert es: In Staffel zwei von „The Walking Dead“ taucht sie das erste Mal in der Rolle der Maggie Greene auf und ist von nun an fester Teil des Casts der Sci-Fantasy-Serie, in der die Welt in Schutt und Asche liegt. Nach Dämonen und Vampiren fehlten in Cohans Laufbahn noch Zombies. Vielleicht war das der Beweggrund für sie, die Rolle in „The Walking Dead“ anzunehmen. Im Laufe der Jahre entwickelt sie sich zu einer der beliebtesten und stärksten Figuren der Serie und ist aus der Besetzung kaum noch wegzudenken. 2019 legt sie eine Pause ein – inmitten der neunten Staffel verschwindet sie, ganz wohl mit dem Wissen der Zuschauer, dass dies ein netter Move ist, damit sie irgendwann natürlich auch wieder auftauchen kann. Und das wird sicherlich spätestens im Finale der genau heute (in den USA, bei uns morgen) startenden zweiten Hälfte der zehnten Staffel passieren. „The Walking Dead“ ist Lauren Cohans zweiter Startschuss für ihre Film- und Serienkarriere. Und statt in nur einer Handvoll Episoden mitzuspielen, ist sie hier in deutlich mehr als 100 Episoden zu sehen.
Archer, Mindy, Whiskey
Während ihrer Hochphase in „The Walking Dead“ probiert sich Lauren Cohan aber noch ein bisschen anderweitig aus. Denn für die Animations-Action-Serie „Archer“ leiht sie ihre Stimme der Figur Juliana Calderon.
2016 können wir Cohan in doch sehr überschaubaren zwei Folgen der Comedy-Serie „The Mindy Project“ sehen. Und wer sich fragt, was Lauren Cohan in ihrer Auszeit von „The Walking Dead“ so getrieben hat, der sollte sich mal die Serie „Whiskey Cavalier“ anschauen. 2019 spielt sie darin an der Seite von Serienauftrittsmeister Scott Foley („Scrubs“, „True Blood“, „Scandal“) die CIA-Agentin Frankie Trowbridge. In der gemeinsamen Task Force müssen sie eine Gruppe Spione leiten, die für das Gute eingesetzt die Welt retten sollen. Doof nur, dass ihnen dafür nicht mehr als eine Staffel lang Zeit bleibt, denn ABC hat die Serie nach nur einer Season aufgrund mieser Einschaltquoten direkt wieder abgesetzt.
Kaum eine Rolle ohne Waffe in der Hand, ohne Feind, gleich welcher Art, den es zu bekämpfen gilt: Die von Lauren Cohan verkörperten Figuren sind speziell und zurzeit auch noch etwas überschaubar. Kann man nur hoffen, dass sie nicht für immer den „The Walking Dead“-Stempel mit sich herum trägt, denn ich finde, da steckt noch viel Potenzial für mehr und tiefgründigere Rollen in Cohan. Wir können gespannt bleiben.
Steckbrief: Lauren Cohan
Geboren: 07.01.1982 in Philadelphia, Pennsylvania (USA)
Filmografie: IMDb-Seite
Soziale Medien: Instagram & Twitter
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