Wenn man über die „weiteren Rollen“ von Phoebe Waller-Bridge spricht, muss man das differenziert sehen: Da gibt es eben jene Phoebe Waller-Bridge, die gerade für ihre Serie „Fleabag“ so ziemlich alles an Preisen abgeräumt hat, was es so gibt, von den Emmys über die Satellite Awards und die Golden Globes bis zu den Screen Actors Guild Award. Und dann gibt es jene Phoebe Waller-Bridge, die am Theater erfolgreich in viele Rollen und dort gefeiert gibt. Ja, und dann gibt es natürlich auch noch die Phoebe Waller-Bridge, die erfolgreich an Drehbüchern schreibt. Da weiß offensichtlich jemand, wie’s geht – höchste Zeit also, dass wir uns in unserer Rubrik „In weiteren Rollen“ einmal mit Phoebe Waller-Bridge (ich habe mit den Namen übrigens in die Zwischenablage gelegt, deswegen taucht er problemlos so oft auf) beschäftigen.
Steckbrief: Phoebe Waller-Bridge
Geboren: 14. Juli 1985 in London, UK
Filmografie: IMDb-Seite
Drehbuch-Arbeiten: IMDb-Seite
Awards: Nominierungen und Auszeichnungen
Phoebe Waller-Bridge in Fleabag
Okay, damit müssen wir natürlich starten, wobei sich direkt an „Fleabag“ auch schon festmachen lässt, was die Londonerin besonders auszeichnet. „Fleabag“ hat sie fürs Theater erschaffen. Und nachdem sie damit dort erfolgreich war, entwickelte sie daraus eine Serie. Das Buch zum Theaterstück hatte sie selbst geschrieben, und auch bei der Serie übernahm sie neben der Rolle der Producerin die Aufgabe, die Drehbücher zu verfassen – und gleich mal die Hauptrolle zu spielen. Herausgekommen sind 12 unsagbar unterhaltsame Episoden aus dem Leben von Fleabag, und es wäre jetzt im Prinzip zu billig, davon zu schreiben, dass ihr die Rolle auf den Leib geschrieben wurde. Übrigens belässt sie es trotz aller Erfolge bei den 2 x 6 Folgen (Serientipp zu Staffel 1 und Review zu Staffel 2), was ich einerseits zwar ein bisschen schade finde, weil die Geschichten einfach richtig gut erzählt sind. Auf der anderen Seite liegt bei weiteren Fortsetzungen aufgrund der Erwartungshaltung die Möglichkeit von Enttäuschungen näher als die, dass wir noch einmal mit einer weiteren grandiosen Story überrascht werden. Übrigens, ein bisschen Hilfe hat sich die 34-Jährige dann doch geholt: Den Score hat sie dann nicht selbst übernommen – aber immerhin ihre Schwester Isobel Waller-Bridge.
Phoebe Waller-Bridge in Crashing
Praktisch zeitgleich mit „Fleabag“ erschien eine weitere Serie mit 6 Folgen auf dem Bildschirm, und zwar Anfang Januar 2016. „Crashing“ war ebenfalls wie „Fleabag“ von Phoebe Waller-Bridge erschaffen und geschrieben worden, und natürlich übernahm sie auch hier die Hauptrolle. Die Mini-Serie erzählt die Geschichte von einer Handvoll junger Erwachsener, die in ein ehemaliges Krankenhaus Londons gezogen sind. Untereinander entstehen im Laufe der Zeit ganz verrückte Geschichten und Beziehungen. Alles ist ganz schön erzählt und fühlt sich irgendwie auch am meisten von Phoebe Waller-Bridges TV-Produktionen nach Theater an. Kann man gut gucken, ist aber sich nicht so ein großes Highlight wie „Fleabag“. Achso, bei beiden Serien empfehle ich übrigens, jeweils das original zu schauen. Klar, mitunter legen die Akteure ein ziemliches Sprechtempo vor, es macht aber noch kurzer Eingewöhnungszeit Spaß, auch auf den ganz speziellen Ton bei den Dialogen zu achten.
Phoebe Waller-Bridge in Broadchurch
„Broadchurch“ habe ich erst nach „Fleabag“ gesehen, obwohl die Serie schon einige Zeit vorher ausgestrahlt worden war. Ich hatte lange Vorbehalte, mich an diese Serie heranzuwagen, weil ich den Stoff einfach für so schwer angesehen habe. Aber die vielen positiven Meinungen, der ausgezeichnete Score von Olafur Arnalds und eben der Cast, unter anderem mit Phoebe Waller-Bridge, haben mich dann dazu bewegt, in „Broadchurch“ reinzuschauen. In der Serie übernimmt die Londonerin lediglich eine Nebenrolle, die der Anwaltsassistentin Abby. Folglich spielt sie sich da auch nicht so ganz in den Vordergrund, auch wenn sie selbst hier ihre Momente hat. Richtig prägend war sie für den Charakter dann aber nicht. Lohnenswert ist „Broadchurch“ natürlich trotzdem, speziell die ersten beiden Staffeln.
Phoebe Waller-Bridge in „Star Wars: Solo“ und bei James Bond
So, jetzt kommen die bekannten Formate aus ihrer Vita. In „Star Wars: Solo“ war sie zum Beispiel…. ja, wo war sie da überhaupt? Gut versteckt auf jeden Fall: Sie spielte den Droiden L3-37, und dass dahinter Phoebe Waller-Bridge steckt, kann man im Film nun wirklich nicht sehen. Aber was es bedeutet hat, einer Droidin, wie Phoebe Waller-Bridges es sicher sagen würde, zu spielen, erklärt sie in einem kurzen Interview:
Kommen wir zu James Bond. Und nein, auch hier wird man Phoebe Waller-Bridge nicht zu Gesicht bekommen. Aber: Sie hat beim neuesten 007-Streifen „No time to die“ an einer wichtigen Stelle ihre Finger im Spiel: Sie hat am Drehbuch mitgeschrieben. Jetzt kommt der Film ja erste in einigen Wochen ins Kino, ich bin aber mal gespannt, ob man etwas von ihr in der Art, wie die Story erzählt wird, entdecken kann.
Phoebe Waller-Bridge in Saturday Night Live
Auf dem Höhepunkt des Erfolges mit „Fleabag“ ging Phoebe Waller-Bridge dann auch nochmal auf die Bühne, sozusagen, und zwar bei „Saturday Night Live“ als Host. Und auch hier konnte sie natürlich ihre Qualitäten ausspielen und die Summe aller tollen Eigenschaften zusammenbringen – zu einem rundum gelungenen und unterhaltsamen Auftritt bei dieser großen Traditionsshow. Macht Lust auf mehr, und ich bin mir sicher – da wird auch noch mehr kommen.
Bilder: Amazon, BBC, Netflix, Saturday Night Live, Disney
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