Oar näää…schon wieder so ‘ne Krimiserie?! Ja…und zwar eine verdammt gute, die ihr gesehen haben müsst! Denn Justified ist weitaus mehr als die übliche Verbrecherjagd von Detective A und Agent B. Spätestens ein imdb-Rating von 8,7 sollte jeden überzeugen, dem Deputy U.S. Marshal Raylan Givens und den kriminellen Bewohnern von Harlan County eine Chance zu geben. Der stets einen Cowboyhut tragende Givens ist so ‘ne coole Sau, dass man sich wünscht, er würde auch in unserer Stadt für Recht und Ordnung sorgen. Doch worum geht es eigentlich genau in Justified?
Die Serie beginnt damit, dass Givens in Miami einen Auftragskiller erschossen hat, nachdem er ihn zuvor provoziert hatte, seine Waffe zu ziehen. Somit war Raylans Handlung Notwehr und gerechtfertig – “justified”. Weil er aber als U.S. Marshal nicht einfach wahllos Leute erschießen kann (auch wenn er das sehr gerne macht), wird er zum Selbstschutz nach Harlan County in den Bundesstaat Kentucky versetzt. Das wäre vermutlich auch gar nicht so schlimm, wenn der zukünftige Arbeitgeber nicht direkt in seiner Heimatstadt Lexington sitzen würde und er deshalb fortan mit Personen aus seinem früheren Leben konfrontiert wird. Da es in dem verschlafenen Nest nun allerdings nicht wirklich viel zu tun gibt, sind so ziemlich alle Bekannten von früher Kriminelle geworden…inklusive Daddy, was im Verlauf der Serie zu einer interessanten Vater-Sohn-Beziehung führt. Zudem sind die Hinterwäldler aus Harlan County weniger begeistert, dass nun ausgerechnet einer von ihnen das gesetzeslose Treiben unterbinden will. Seine Aufgabe erfüllt Givens, der von dem großartigen Timothy Olyphant gespielt wird, auf eine robuste Art und Weise. Seine Gefühle hat er häufig nicht wirklich unter Kontrolle, weshalb er das Gesetz gerne einmal so hinbiegt, wie es für ihn gerade passt. Dadurch gerät er auch ab und zu mit seinem Chef und ehemaligen Mentor Chief Deputy U.S. Marshal Art Mullen aneinander – witzige Dialoge mit ironischem Unterton sind das Ergebnis. Generell sind die Konversationen in Justified großartig. Vor allem die zwischen Givens und seinem dauerhaftem Gegenspieler sowie heimlichen Star der Serie Boyd Crowder (Walton Goggins).
„My name is Boyd Crowder. You can come after me if you want but it will be the last thing you ever do, I promise you that.“ (Boyd Crowder)
Der mit Hakenkreuzen tätowierte und skrupellose Berufsverbrecher, dessen illegalen Aktivitäten von Banküberfällen bis hin zu Auftragsmord reichen, spielt sich trotz seiner bösen Machenschaften in die Herzen der Fans. Zuschauer mögen ihn, weil er ein regelrechter Anti-Held ist, bei dem – trotz illegalem Handwerk – ständig mitgefiebert wird. Boyd ist jedoch nicht der einzige Crowder, der Raylan stets auf Trab hält. Es gibt kaum ein Familienmitglied, das nicht alle fünf Minuten gegen das Gesetz verstößt.
„You shoulda been on the other side, with me and your daddy. You’d still be able to shoot people, and be an asshole…your two favorite activities.“ (Boyd zu Raylan)
Neben den Crowders ist da noch Raylans Ex-Frau Winona Hawkins (Natalie Zea), die ihm häufig ebenfalls das Leben schwer macht. Weniger durch kriminelle Aktionen, als vielmehr durch die dauerhafte Hop-On Hop-Off-Beziehung. Ganz klar lieben sich die zwei, können aber weder mit noch ohne einander — ein kleines Liebesdrama, das der Serie vergönnt sei. Da Raylan kaum alle Verbrecher allein fangen kann, stehen ihm noch zwei knallharte Kollegen zur Seite. Zum einen Deputy U.S. Marshal Rachel Brooks (Erica Tazel), die als Frau des Öfteren den einen oder anderen Spruch hinnehmen muss – gerne aber auch zurück austeilt und zum anderen Deputy U.S. Marshal Tim Gutterson (Jacon Pitts), der als Scharfschütze in Afghanistan schon einiges erlebt hat. Gemeinsam jagen sie nicht nur die Crowders, sondern unter anderem auch den Clan der Bennetts und Crowes, deren Familienmitglieder nicht gerade die hellsten sind…und der Zuschauer dadurch viel zu lachen hat.
Ich habe absichtlich keinen Trailer für die erste Staffel eingebunden. Zum einen ist die technische Qualität mangelhaft und zum anderen auch dessen Inhalt. Trailer sollen Lust auf die Serie machen…Justifieds Promo macht dies – meiner Meinung nach – nicht, weshalb ich ihn euch aus gutem Grund vorenthalte. Aber diese Szene zeigt ja auch, was für ’ne coole Type Raylan ist.
Zusammenfassend lässt sich Justified als eine unorthodoxe Krimiserie mit vielen Drama- und noch mehr WTF-Momenten beschreiben. Den Freak of the week gibt es eigentlich nicht, vielmehr wird pro Staffel ein Bösewicht gejagt, hinter dem ein ganzes Verbrechens-Komplott steht – abgesehen von Boyd Crowder, der immer irgendwie im Fokus von Givens steht. In den mittlerweile fünf Staffeln tauchen auch ab und zu bekannte Gesichter wie unter anderem Neal McDonough, Patton Oswalt oder Eric Roberts auf. Eine sechste Staffel ist derzeit in Planung, ein Startdatum gibt es allerdings noch nicht. Ihr habt also noch mehr als genug Zeit, bis zum Beginn der nächsten, die ersten fünf Staffeln aufzuholen!
Meine Meinung:
Habe auch schon mehrere Staffeln von Justified durch und kann hier nur alles bestätigen. Die zweite Staffel lässt vom Tempo ganz schön nach aber hat dann eine gute Spannung.
Ich bleibe trotzdem bei näää, nach den ganzen „normalen“ Krimiserien, mit den üblichen Elementen, haut man uns jetzt reihenweise gebrochene Charaktere um die Ohren. True Detective, Sherlock, Elementary, Perception, Justified überall lauert jetzt der „ungewöhnliche“ Ermittler der auch selbst einiges auf dem Kerbholz hat usw. usf. Die nächste Entwicklung sind vermutlich Aliendetectives,um die ausgetretenen Pfade abzuwandeln…
Ne ne da warte ich lieber auf sehenswerte Science Fiction, Fantasy oder Mystery Serien, die leider immer noch recht rar sind.
Von den genannten habe ich bisher leider nur Sherlock und ansatzweise Elementary gesehen und ich finde, dass man diese Serien nicht mit Justified vergleichen kann. Hier steht weniger der „Ermittler, der selbst einiges auf dem Kerbholz“ hat im Vordergrund, als vielmehr die Bewohner von Harlan County in ihrer facettenreichen Dumm- und Abgebrühtheit. Klar ist Raylan ein Charakter mit Macken, aber das ganze Drumherum macht die Serie besonders spannend.
Darüberhinaus warte auch ich auf sehenswerte neue Science-Fiction-Serien. Almost Human hatte meiner Meinung nach Potential, wurde aber zu früh abgesetzt. Vielleicht schenkt uns der Seriengott bald neues… es bleibt abzuwarten.
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