Das Geflecht der einzelnen Handlungsstränge der sechsten Staffel von „Justified“ verknüpft sich immer weiter – in rasendem Tempo. Gleich an mehreren Baustellen passieren wieder aktuelle, vorentscheidende Dinge – sei es bei der verdeckten Ermittlung durch Ava, der Geschichte um Avery oder der neuen Aktivität in den Minen. Dreh- und Angelpunkt aller Storylines: Boyd Crowder.
Der überrascht Raylan und Ava in ihrem Haus – es ist zwar nichts vorgefallen, Boyd bleibt aber weiter skeptisch und markiert auf subtile Art sein Revier bei seiner Verlobten. Raylan bleibt aber ganz cool und verabschiedet sich. Später erfährt Boyd von Ellstin Limehouse, dass Ava versucht hat, Harlan zu verlassen – mit Limehouse‘ Hilfe. Wie es da weiter geht – abwarten.
Im Mittelpunkt stehen dieses Mal Avery und seine Männer. Nach Calhouns unglücklichem Ende lassen Ty und Sean seine Leiche in den Wäldern verschwinden. Choo-Choo, der Calhoun eine verpasst hatte und damit den Makler tötete, wird darauf angesetzt, Calhouns Prostituierte zu suchen und umzubringen – die einzige Zeugin. Doch sie beschwatzt Choo-Choo auf recht charmante und unvoreingenommene Art und Weise. Choo-Coo beklagt sich, dass er von allen mies behandelt wird, weil er ein wenig zurückgeblieben daherkommt. Er selbst hätte jemanden wie sich, der so komisch und langsam spricht, wohl ähnlich behandelt, meint er noch, ehe Caprice alle Sorgen mit einem Satz wegfegt:
Typen, die schnell reden, damit man nicht merkt, dass sie nichts zu sagen haben.
Er entschließt sich vorerst, sie nicht zu töten. Ty klärt Avery auf, warum Choo-Choo so ist: Er war mit Ty im Krieg in einer Einheit und überlebte einen Angriff auf seinen Panzer nur schwer verletzt:
Wir ware damit beschäftigt, Knochensplitter des andere Soldaten aus seinem Gesicht zu ziehen.
Die örtliche Polizei findet Calhouns Leiche im Wald – und eine Visitenkarte von Raylan in der Jackentasche des Maklers.
Manche Fälle will Gott einfach aufgeklärt wissen.
So eröffnet der beamte das Gespräch mit Raylan und Tim. Raylan erklärt nur locker auf die Frage, danach, was denn die Karte eines U.S. Marshals bei einer Leiche zu suchen hat:
Er ist mein Makler. War. Wir müssen uns einen neuen suchen.
Reifenspuren und Fußabdrücke deuten auf Choo-Choo hin. Tim und Raylan statten Avery einen Besuch ab und erklären ihm und seinen Mitarbeiter, dass sie alle im Visier haben. Avery fühlt sich sicher, doch Tim und Raylan klären ihn auf:
Ihre Männer sind Soldaten – die haben Ahnung vom Töten und nicht von Verbrechen.
Raylan steckt Avery seine Karte zu, und Tim kommentiert knapp: „Das Gute ist – Sie haben seine Karte.“ – in schöner Anspielung darauf, wie sie Avery und Co. überhaupt auf die Spur gekommen sind. In ihrer Nervosität beschließen Ty und Avery, Choo-Choo aus dem Weg zu räumen. Doch später kommt es zum Showdown zwischen Choo-Choo und Ty auf der einen Seite und Tim und Raylan auf der anderen Seite. Choo-Choo und Ty werden angeschossen, können aber flüchten. Es kommt dann mal wieder zu einer der Super-Szenen, die ich an Justified so liebe: Choo-Choo flüchtet mit dem für ihn viel zu kleinen Wagen Richtung Bahnübergang und will sich – passend zu seinem Spitznamen – von dem nächsten Zug überrollen lassen. Alles deutet auch daraufhin, dass das gleich passieren wird, nur kann der Zug vorher noch stoppen Der fluchende Zugführer bemerkt schließlich, dass es Choo-Choo auch so geschafft hat.
Ach so, auch noch super: Das riesige Support Kentucky-Schild an der Hausfassade hinter Raylans Auto.
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