Es ist Paar-Time bei Justified: Derweil Winona samt Tochter in der Stadt auftaucht, gehen Ava und Boyd raus in die Wildnis – auf die Jagd. Ava geht nicht ganz freiwillig mit raus zur Jagdhütte von Boyds Vater, sie fürchtet, dass Boyd sie umbringen wird. Auch dem Zuschauer sind Boyds Beweggründe nicht ganz klar – möglich ist alles, wie immer bei ihm.
Boyd weiß von Limehouse, dass Ava ihn verlassen wollte. Natürlich nutzt er die Gelegenheit draußen in der Wildnis, um Ava damit zu konfrontieren. Sie gesteht ihm, dass sie ein Spitzel von Raylan ist – doch Boyd interessiert viel mehr, ob sie ein Verhältnis mit Raylan hat, was sie vehement verneint. Wir sehen eine ganz starke Szene, in der sich Boyd vom Basislager entfernt, weil er ein Tier gehört haben will. Ava rechnet damit, dass er sie aus der Ferne erschießen wird, und als wir einen Schuss hören, scheint es Realität zu werden. Doch Boyd hat tatsächlich nur ein Tier erlegt. Diese Spannungen zwischen den beiden und dieses fast unerträgliche Erwarten des Schuss war stark inszeniert.
Ganz ruhig geht es derweil bei Winona und Raylan zu. Er hält zum ersten Mal seine Tochter im Arm, spricht über seine baldige Rückkehr nach Miami und nimmt sie mit aufs Revier – was Art trocken kommentiert:
Was für ein Glück, sie sieht nicht aus wie Du.
Winona gesteht Raylan, dass sie ihn zurückhaben möchte – und sie sogar bereit wäre Miami aufzugeben und Raylan das Leben in Harlan zu ermöglichen, dass er offensichtlich so sehr liebt. Doch Raylan stellt nochmal klar, dass er nur noch Boyd fangen wolle, ehe es für ihn nach Miami gehe – mit Winona und der gemeinsamen Tochter.
Apropos Art: Es gibt noch eine sehr schöne Szene mit ihm und Avery Markham im Verhörraum der Marshals. Da sitzen zwei alte Haudegen im baldigen Rentenalter, sprechen bei einem Kaffee über zwei Morde von vor zig Jahren und hauen sich stilvoll Unverschämtheiten um die Ohren – große Klasse, sowohl dialogtechnisch als auch schauspielerisch.
Ty Walker hat auch nochmal seinen großen Auftritt: Zunächst holt er sich eine Kugel aus seiner Schulter, dann drängt er zwei Jugendlichen einen Auftrag und seine Kreditkarten auf. Auch hier ist der Dialog klasse – die beiden Jugendlichen feinden Ty zunächst an, doch der lässt mal kurz durchblicken, was für ein Typ er ist und dreht das Blatt – gut gemacht.
Insgesamt wieder eine solide Folge, in der zwar weniger passiert, die aber für unsere Hauptcharaktere einiges klärt.
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