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Ghostbusters, Scream, Top Gun...

Karfreitag: Diese Filmreihen und Titel sind am Feiertag verboten

15. April 2022, 07:26 Uhr

Feiertag ist Binge Time – und wenn wie am Kar- und Osterwochenende auch noch ein langes Wochenende daraus wird, kommt man schnell in Versuchung: Vielleicht mal ein paar Staffeln einer noch links liegen gelassenen Serie schaue? Oder mal eine Filmreihe wie „Ghostbusters“ oder „Scream“ vornehmen? Oder zum baldigen Start von „Top Gun: Maverick“ nochmal den ursprünglichen Film schauen? Gute Idee, an Karfreitag allerdings verboten. Der Grund: Karfreitag ist ein stiller Feiertag, und da gibt’s nicht nur Verbote für Tanzveranstaltungen oder laute Großveranstaltungen (deswegen gibt’s an Karfreitag auch keine Fußballspiele), sondern eben auch für die Aufführung von einer Liste von Filmen.

ghostbusters

Grundlage für dieses Verbot ist Artikel 140 des Grundgesetzes, wonach Sonntage und Feiertage gesetzlich geschützt sind. Genaueres ist in den Feiertagsgesetzen der Länder festgelegt. Jetzt muss man die Einschränkungen etwas einschränken: Das Aufführungsverbot signalisiert schon, dass es hier um ein Zeigen des Films vor Publikum geht – also vor allem eben in Kinos. Aber: Auch wenn sich ein Verein denkt, er zeigt an Karfreitag im Clubhaus auf größerer Leinwand einfach mal „Das Leben des Brian“, der bewegt sich auf dünnem Eis. Eine Initiative aus Bochum musste einmal eine Strafe von 300 Euro bezahlen, nachdem sie aus Protest gegen das Verbot unerlaubt den Klassiker „Das Leben des Brian“ an Karfreitag gespielt hatten.

Über 700 Filme sind an Karfreitag verboten – auf der großen Leinwand

Aber: Wer vor dem heimischen Fernseher sitzt, kann nicht viel falsch machen. Privat kann man die Filme schauen, und auch Streamingdienste müssen die verbotenen Filme nicht für den Tag sperren. Auch Fernsehsender dürfen die Filme unter Umständen zeigen – wenn sie Titel für Titel eine Feiertagsfreigabe beantragen. Kontrolliert wird die Liste der verbotenen Filme natürlich von der Freiwilligen Selbstkontrolle (FSK). Dort sind über 700 Filme gelistet, die nicht gezeigt werden dürfen. Klingt viel? Erstmal schon, auf der anderen Seite starten jeden Monat zig Filme, so dass das kaum ins Gewicht fällt. Zur Liste aller verbotenen Filme geht’s hier. Untersagt werden nach Angaben der FSK Filme, die „dem ernsten Charakter“ der Volkstrauertage so sehr widersprechen, dass eine Verletzung des religiösen und sittlichen Empfindens zu befürchten sei, heißt es von der FSK.

Das Prozedere ist übrigens überarbeitungswürdig: Einige Filme landen auch auf der Liste, weil es Verleiher schlichtweg versäumt haben, die Feiertagsfreigabe bei der FSK-Prüfung zu beantragen – oder es war ihnen zu teuer. Bei anderen Titeln würde eine Überprüfung heutzutage vermutlich nicht mehr dazu führen, dass sie auf der Verbotsliste landen. Nur von sich aus geht die FSK die Liste nicht noch einmal Titel für Titel durch. Das müsste dann schon auf Antrag passieren – und bei Titeln wie „Police Academy“ (ja, auch verboten) und „Jackass“ (ebenso) macht sich da aktuell niemand die Mühe.

Grundsätzlich ist es sicher richtig, den Grundgedanken bestimmter religiöser Feiertage zu schützen. Auf der anderen Seite kann man auch gut jedem Einzelnen die Entscheidung überlassen, was er an diesen stillen Feiertagen sehen – und zeigen möchte. Zumal wir uns sowieso in einer Zeit befinden, in der nicht einmal mehr die Hälfte der Menschen in Deutschland Mitglied der Kirche sind. Und die FSK sagt auf ihrer Website selbst, dass es bestimmte Aspekte an der Kategorisierung diskussionswürdig sind.

Bild: Columbia

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Freitag, 15. April 2022, 07:26 Uhr
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