Bei unserem Klassiker der Woche möchte ich mal nicht über den großen Teich schauen, sondern in die genau entgegen gesetzte Richtung. Heute geht es nach Tschechien mit einer ganz besonderen Kinderserie:
Seriensteckbrief
Titel: Der fliegende Ferdinand / Létající Čestmír
Genre: Kinderserie
Laufzeit: 45 Minuten
Folgen: 6 (1 Staffel)
Ausstrahlung: 1983 – 1984 (ARD)
Darsteller: Lukáš Bech, Vladimír Menšík, Zdena Hadrbolcová
Zum Seriensteckbrief sei noch angemerkt, dass die Serie in der DDR auf 12 Episoden aufgeteilt wurde. Außerdem war die Serie dort unter dem Namen „Der Zauberstein“ bekannt. Um es noch verwirrender zu machen, 1987 gab es in der ARD eine 11-Teilige Version. Also habt ihr die Wahl zwischen drei Versionen mit 6, 11 und 12 Episoden, die aber alle genau das gleiche zeigen.
Das Heroes der 80er Jahre
Der Fliegende Ferdinand war für meine Kindheit etwas ganz Besonderes. Zum einen ging es um einen Jungen im Schulalter mit dem man sich sehr gut identifizieren konnte, zum anderen gab es das Element der Superkräfte. Superkräfte? Ja, der kleine Ferdinand kommt auf dem Weg zur Schule mit einem besonderen Meteoriten in Kontakt. Dieser saugt ihn ein und er findet sich in einer anderen Welt oder Dimension wieder, in welcher eine Art Blumen-Menschen leben. Er verlässt diese Welt mit speziellen Blumensamen, dessen Blumen besondere Kräfte verleihen wenn man daran riecht = Superkräfte!
Intrigen und das Erwachsenwerden
Das Schöne an der Serie ist der typische Karlsson vom Dach Moment. Zunächst will Ferdinand niemand glauben. Keiner nimmt ihm die Geschichte mit dem Meteoriten und natürlich auch nicht das mit den Blumen ab. Erst im Verlauf bekommt er die Anerkennung der Eltern, doch damit klären sich nicht die Probleme. Die Blumen kommen in den Besitz einer gemeinen und intriganten Familie, Ferdinand muss mit seinen Freunden und den Eltern wieder das Gleichgewicht herstellen und der bösen Familie die Blumen wieder weg nehmen. Der Name der Serie kommt leitet sich übrigens von einer besonderen Blume ab. Sie verleiht demjenigen der daran riecht die Fähigkeit zu fliegen.
Auch heute noch sehenswert
Die Serie ist lustig und spannend zu gleich. Die Situationen, in denen beispielsweise der kleine Ferdinand in Gestalt seines Vaters durch die Stadt läuft sind, machen einfach nur Freude. Oder aber wenn ein eher dümmlicher Junge durch die Intelligenz-Blume auf einmal die schlausten Kommentare von sich gibt. Bis auf die etwas einfache Gestaltung der Blumenwelt im Meteoriten, braucht die Serie wenig Effekte und wenn doch welche notwendig sind, beispielsweise das Fliegen, sind diese perfekt umgesetzt. Auch die schauspielerische Leistung der tschechischen Darsteller soll nicht unerwähnt bleiben. Hier sticht besonders Vladimír Menšík heraus, der den Vater von Ferdinand spielt. Er mimte den etwas naiven aber liebevollen Vater in unnachahmlicher Art und Weise. Vladimír war auch in vielen anderen 80er Kinderserien zu sehen, leider starb er viel zu Früh im Jahr 1988.
Fest steht, dass der Fliegende Ferdinand auch heute noch für das gemeinsame Fernsehen mit Kind und Kegel geeignet ist und für unterhaltsame Stunden sorgt.
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