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Perlen aus der Vergangenheit - Ausgabe #27

Klassiker der Woche: Ich heirate eine Familie

28. Februar 2016, 13:15 Uhr
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Ich hätte jetzt gerne in eure Gesichter geschaut, wie ihr realisiert, worin es in der aktuellen Ausgabe des Klassikers der Woche gehen wird. Diese Ausgabe ist einer Serie gewidmet, die meine ganz frühe Kindheit bzw. meine allerersten TV Erlebnisse geprägt hat. Als ein Kind der 80iger „hatten wir ja nicht viel und nur Smog zum spielen“, dafür war alles wunderbar harmonisch und alle hatten sich lieb. Die Familie stand noch im Mittelpunkt, die Mutter umso mehr und der Familienfrieden war höchste Staatsräson. Aus heutiger Sicht wahrscheinlich recht seltsam aber auch das damalige Programm spiegelte diese Sicht auf das Leben dieser Zeit – man könnte wohl auch Zeitgeist sagen – wider und das war auch genauso gewollt.

Und die heutige Serie „Ich heirate eine Familie“ war genau dies. Neben diesem Aspekt enthalten die Geschichten rund um die Patchwork-Familie Schumann eine gehörige Portion Humor, wie man sie damals und vielleicht auch noch heute nur in wenigen deutschen Fernsehproduktionen vorfinden kann. Also kurz hinein in die Erinnerungen an eine wunderbare deutsche Familienserie und an meine Kindheit. Allein schon die Titelmelodie katapultiert mich und wahrscheinlich auch die meisten von Euch – sofern wir ein vergleichbares Alter teilen – zurück in die 80iger.

Ich heirate eine Familie - intro

Steckbrief

Name: Ich heirate eine Familie
Genre: Familienkomödie
Laufzeit: 45 Minuten
Folgen: 14 in 4 Staffeln
Erstausstrahlung: 03.November 1983 im ZDF
Darsteller: Peter Weck, Thekla Carola Wied, Julia Biedermann, Timmo Niesner, Tarek Helmy, Maria Sebaldt, Herbert Bötticher

Handlung

Angelika Graf, von allen nur „Angi“ genannt (oder Mutti), Mutter dreier Kinder, geschieden, in Berlin lebend, führt zusammen mit einer Freundin eine Boutique. Über ihre besten Freunde Sybille und Alfons lernt Angi den Werbegrafiker Werner kennen und später auch lieben. Auch wenn Angi zu Beginn ihre drei Kinder verheimlicht, kommt es recht schnell zur Hochzeit der beiden und Angi zieht mit ihren Kindern Tanja, Markus und Tom in das große Haus von Werner. Von nun an ist es aus mit der friedvollen Umgebung und dem Leben eines Junggesellen. Das neue Familienleben insbesondere durch die beiden Jungs sowie der pubertierenden Tanja hält Angi und vor allem Werner auf Trab. Dazu kommen Probleme im Berufsleben, normale Ehekrisen (eher Kriselchen) und ein Auf und Ab bei den besten Freunden „Bille“ und Alfons, kinderlos, die eine eher unglückliche Ehe führen.

Herzlich Willkommen bei den Schumanns und in den 80igern.

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Die 80iger und das Bild der Frau und der Familie

Ich hatte es bereits beschrieben, die Serie möchte ganz bewusst das Familienglück in den Mittelpunkt der Serie stellen und schreckt auch nicht davor zurück, ein eher traditionsbedachtes Rollenverständnis an den Tag zu legen. Aus heutiger Sicht natürlich leicht fragwürdig und wohl weniger up to date, aber so war es eben damals in der „guten alten Zeit“. Ganz bewusst stellt man den Schumanns die kinderlosen und unzufriedenen Vonhoffs entgegen. Bille übernimmt die Rolle der auf Wohlstand fixierten Dame von Welt und Alfons darf den jungen Mädchen nicht nur hinterher schauen.

Aber dennoch waren auch Bille und Alfons sympathisch gezeichnet und natürlich genauso gespielt sowie Ausgangspunkt vieler lustiger Dialoge.

Nationale und internationale Erfolge

In den 80igern war „Ich heirate eine Familie“ Dauergast bei nationalen Auszeichnungen, vorrangig natürlich Thekla Carola Wied und Peter Weck als Darsteller. Aber auch international – deutschsprachiges Ausland – konnte die Serie Zuschauer begeistern. Sogar nach Italien wurde die Serie verkauft, dort unter den Namen „Ho sposato tutta la famiglia“ was wohl so viel heißt wie „Ich habe die ganze Familie geheiratet“. Sagt zumindest Google.

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Aber nicht nur Preise konnte die Serie einheimsen, sie war Tagesgespräch in den 80igern. Die bunten Blätter und Tageszeitungen waren voll mit Geschichten und Reportagen zur Serie und zu den Darstellern. Auch im Fernsehen war die Serie präsent, nicht nur als Programmbestandteil. Hier zum Beispiel als Bezug zu einer Wette bei „Wetten Dass … ?“. Es geht um Serienzitate und das Wissen um den darauf folgenden Satz bzw. Dialog. Allein schon aus Modegründen (Hose und Bluse von Gottschalk) sollte man sich das mal anschauen. Und die Frisuren! Vorgelesen wurden die Zitate im Übrigen vom Autor der Serie, Curth Flatow. Topp, die Wette gilt!

Und heute?

Die Serie wird seit ihrem Ende im Jahre 1986 immer wieder und regelmäßig wiederholt. Die letzte Runde drehte man bei ZDFneo Ende letzten Jahres. In diesem Internet, was sich nie durchsetzen wird, gibt es an allen Ecken und Enden Fanforen und Fanpages, die sich mit dieser Serie beschäftigen. Immer noch. Auch in den soften Sendungen für den späten Nachmittag bei ARD und ZDF ist die Serie und auch die Darsteller immer mal wieder Thema, wenn beispielsweise mal wieder ein Jubiläum ansteht oder wenn man ganz investigativ die Frage stellt „Was ist eigentlich aus den damaligen Darstellern geworden?“.

"Ich heirate eine Familie"-Rückblick nach 25 Jahren (Kurzfassung)

Ich habe die Serie immer sehr gerne geschaut, zumindest ist sie mir in guter Erinnerung geblieben. Vor allem kann ich mich gut an die Stimme von Peter Weck (leichter Wiener Einschlag) erinnern, die mochte ich aber sowas von. Und natürlich wäre man früher auch gerne mal mit Julia Biedermann ein Eis essen gegangen oder hätte mit Bommel (das Meerschwein von Tom) gespielt.

Und wenn man so in die Folgen bei youtube (recht viele und recht komplett) reinschaut, muss man anerkennen, dass man sich die Serie auch heutzutage durchaus noch anschauen kann und nicht nur, um in jugendlichen Erinnerungen zu schwelgen.

„Ich heirate eine Familie“ war eben eine Serie, die sehr viel richtig gemacht hat und hochwertig produziert wurde. Das merkt man ihr heute noch an.

Bilder: ZDF

Beitrag von:
Sonntag, 28. Februar 2016, 13:15 Uhr
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