Passend zur EM habe ich Euch heute natürlich eine Fußball-Serie herausgesucht: „Manni der Libero“. Dabei handelt es sich um eine der bekannten Kinder- und Jugendserien des ZDF, die immer zu Weihnachten bzw. zum Jahreswechsel liefern. Wie „Anna“ & Co. war auch Manni der Libero enorm erfolgreich – und manifestierte Thomas „Tommi“ Ohrners Status als Kinderstar nachhaltig. Bevor ich kurz sage, worum es inhaltlich geht, kurz der Hinweis an die Jüngeren unter Euch: Libero war in den 80er und 90er Jahren eine wichtige Position in einer Fußball-Mannschaft. Er spielte in der Regel hinter der Abwehr (damals Manndecker genannt) und war als Abräumer dafür zuständig, dass einerseits kein Gegner das Tor erreichte und andererseits das eigene Spiel schnell aufgebaut wurde. Klassische Vertreter waren natürlich Franz Beckenbauer, Klaus Augenthaler oder Lothar Matthäus. Heute wird die Liberorolle tendenziell von spielenden Torhütern übernommen, der Spielaufbau wird von den Sechsern initiiert.
So, okay, also Manni war auch einer dieser Liberos, bzw. auf dem besten Weg dorthin. Er spielte seit seiner jüngsten Kindheit auf der Straße Fußball und wurde bei einem Verein namens Balu-Gelb im Ruhrgebiet groß. Später wechselte er nach Berlin, landete außerdem in der Nationalmannschaft.
Die 13 Folgen der Serie vollziehen alle Höhen und Tiefen der Entwicklung vom Fußballer-Talent zum etablierten Profi nach. Manni will eigentlich nur Fußball spielen, muss sich aber aufgrund seines Könnens damit auseinandersetzen, dass ihn größere Vereine engagieren wollen. Es geht ums Geld, wird ihm immer wieder eingetrichtert. Er hat das große Ziel vor Augen, einmal in der Nationalmannschaft zu spielen und muss dabei einige Hürden überwinden. Das gelingt ihm schließlich in der letzten Folge.
Seriensteckbrief
Genre: Kinder- und Jugendserie
Laufzeit: 25 Minuten
Staffeln (Folgen): 1 (13)
Ausstrahlung: 5. Januar 1982
Darsteller: Thomas Ohrner, Bruno Dietrich, Christina Plate, Hellmut Lange
Dazu gab’s einen recht elektronisch-poppigen Soundtrack, der aus der Feder von Christian Bruhn stammt (Kenner wissen: Der Komponist hat unter anderem auch den Soundtrack zu Captain Future entwickelt). Hier mal der Titeltrack:
Ich bin wie mit den vielen anderen ZDF-Jugendserien aufgewachsen, natürlich haben wir auch Manni der Libero geschaut. Man konnte sich natürlich perfekt mit Manni identifizieren, schließlich spielte damals fast jeder Junge gerne Fußball, ich selbst zum Beispiel damals im Verein bei der Jugend des VfB Waltrop (Abwehr…). Damals fand man die Serie natürlich toll,und wenn man heute zurückblickt oder nochmal reinschaut, muss man schon sagen, dass da vieles an Handlung und Dialogen auch recht hölzern und behäbig rüberkommt.
Thomas Ohrners Fußballkönnen ist zudem auch recht begrenzt, was in der einen oder anderen Szene „andeutungsweise“ rüberkommt. Auch Michael Klement, damsld Jugendtrainer bei Hertha 03 Zehlendorf, deren B-Jugend quasi die Statistenrolle in der Serie übernahm, bestätigte das mal in einem Interview: „Tommi ist ein prima Junge, aber ein großer Fußballer ist er nicht.“ Und man muss schon Schmunzeln, wenn man die Fußball- und Trainingsklamotten aus den 80ern sieht. Aber: Die Serie gewährt einen prima Blick zurück in die 80er Jahre. Wer nochmal die angestaubte Luft schnuppern möchte, ist hier genau richtig. Und ein ideales Programm zur EM ist es sowieso, entweder als amüsanter Lückenfüller zwischen zwei Spielen oder als Ersatz für ein langweiliges Vorrunden-Spiel (Immerhin: 1 Halbzeit = 2 Folgen). In diesem Sinne: Gut Kick!
Kommentiere
Trackbacks