Viele Serienfans erinnern sich bestimmt: Am 1. Dezember 2020 hat Ellen Page öffentlich bekannt gegeben, dass sie transgender ist und ab sofort Elliot heißt. Sie bevorzugt seitdem das männliche Pronomen ‚he‘ sowie ‚they‘. Im Raum stand natürlich die Frage, was mit Elliot Pages Rollen passieren würde – gerade bei laufenden Serien wie „The Umbrella Academy“, wo er eine Hauptrolle spielt und einen fest etablierten, weiblichen Charakter.
Klar war auch, dass der Schauspieler Teil des Casts bleiben sollte, auch wenn sich das Setting in Staffel 3 komplett verändern wird – siehe auch unsere Berichte hier. Die dritte Staffel von „The Umbrella Academy“ startet am 22. Juni 2022 bei Netflix. Über die weiteren Rollen von Elliot Page haben wir hier berichtet.
Jetzt haben die Showrunner und Elliot Page eine tolle Lösung gefunden: Auch die Rolle wird trans – aus Vanya wird Viktor Hargreeves. „Meet Viktor Hargreeves“, schrieb Page in Bildunterschriften auf Twitter und Instagram. Netflix retweetete Elliot Pages Nachricht und ergänzte “ „Willkommen in der Familie, Viktor – wir sind so glücklich, dass du hier bist“.
Ich finde es klasse, dass die Showrunner so reagieren und die Serie der Realität anpassen. Es ist auch ein wichtiges Zeichen, weil hier eine weitere Ebene geschaffen wird, sich mit dem Thema zu beschäftigen. In Filmen und Serien sind Transgender-Personen in den letzten Jahren zwar stärker vertreten. Aber wie der Deutschlandfunk zurecht erklärt, werden damit oftmals immer noch nur bestimmte Stereotype von Transsexualität bedient. Das ändere sich mit der verstärkten Beschäftigung mit dem Thema durch die Streamingdienste – wobei für mich auch wichtig ist, dass das Thema Transgender dabei gar nicht zum (zentralen) Thema erhoben werden muss, sondern als gegeben Teil der Erzählung ist – so wie es hoffentlich auch Netflix bei „The Umbrella Academy“ machen wird. Oder wie es Sozialpsychologin Annette Vanagas, die ihre Dissertation über Transfiguren im Film geschrieben hat, beim Deutschlandfunk formuliert: Damit Filme und Serien Vorurteile nicht auf- sondern abbauen, ist es wichtig, dass eine Transfigur nicht auf ihr Transsein reduziert wird.
Das unterstützt auch Elliot Page bei seinen Beweggründen für sein Handeln seit dem Coming-out, denn der Schauspieler nutzt natürlich seine Bekanntheit, um jungen Transgendern zu helfen und Bewusstsein für das Thema zu schaffen. In Interviews mit Oprah Winfrey (68) oder „Vanity Fair“ sprach er über seine persönliche Reise, 2023 soll laut stern.de seine Biografie „Pageboy“ erscheinen.
Hallo Michael,
du schreibst ja selbst:
> bevorzugt seitdem das männliche Pronomen ‚he‘ sowie ‚they‘.
Mir ist nicht klar, warum du denn dann das falsche Pronomen und vor allem den Deadname verwendest? Ist das nicht zumindest ein bisschen unhöflich, wenn nicht sogar unbewusst verletzend?
Es ist ja keine Sache von Geschmack oder dem, was Elliot bevorzugt, sondern wenn Elliot sagt, dass sein Name Elliot und sein Pronomen er/he ist, dann ist das einfach so und eine Tatsache :)
Grüße
Hallo Nathan, nein, beides nicht. Alles, was sich im Bericht auf die Zeit nach dem 1. Dezember 2020 bezieht, ist in männlicher Form geschrieben – dieser Tatsache habe ich also Rechnung getragen.
Grüße zurück! :-)
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