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Täglich neue Serien und Staffeln auf immer mehr Streamingplattformen – wer soll da noch mitkommen? Während die Auswahl ins unermessliche wächst und man schnell den Überblick verliert, bleibt unsere Zeit aber begrenzt. Ist das unendliche Angebot an Serien vielleicht zu viel des Guten?

Kolumne-Nikko-Macaspac

Eben noch das Staffelfinale der Zeichentrickserie „Invincible“ gesehen, dann noch schnell eine weitere Folge der Marvel-Serie „Daredevil: Born Again“ nachschieben. Ach ja, und eine neue Episode von „Reacher“ ist auch schon draußen. Zwischendurch ziehe ich mir vielleicht noch die Pixar-Serie „Win or Lose“ rein, die Folgen sind ja nicht allzu lang. Aber wann schaue ich endlich „Paradise“ oder „Zero Day“ und „Cassandra“, die mich schon seit einigen Wochen beim Öffnen der Streaming-Apps verheißungsvoll anblicken? Oder sollte ich nicht endlich anfangen „White Lotus“ zu schauen, damit ich im Freundeskreis mitreden kann? Am liebsten würde ich mir aber einfach eine schlichte Krimiserie anschauen. Vielleicht so etwas wie „Spuren“ in der ARD-Mediathek. Nur vier Folgen, jede etwa 45 Minuten lang. Gedreht in meiner Nähe im Schwarzwald – wäre jetzt wahrscheinlich genau das Richtige.

Spuren

So oder so ähnlich geht es mir in letzter Zeit mit dem Serienschauen. Ich ertappe mich dabei, wie ich mir immer mehr auf die Watchlist packe und mich irgendwie unter Druck setze, das alles auch irgendwann zu schauen. Dabei bringt mehr Serienstoff zumindest mir nicht automatisch mehr Freude oder Spaß. Ich sehe Parallelen zum Burnout. Der Begriff ist zwar mit unterschiedlichen Symptomen von arbeitsbedingten psychischen Krankheitsbildern verbunden, aber vielleicht lässt sich das auch ein bisschen auf die Serienwelt übertragen. Für Burnout gibt es leider keine eindeutige Definition, sondern wohl viele Erscheinungsformen. Aber ohne mit irgendwelchem Expertenwissen daherkommen zu wollen, kann man vielleicht doch den Bogen spannen. Es gibt wohl mehrere Phasen des Burnouts: In der Anfangsphase lädt man sich immer mehr Aufgaben und Verantwortung auf. In meinem Fall immer mehr Serien, die ich unbedingt sehen will. Dabei werden auch Staffeln zu Ende geschaut, die einem nicht so gut gefallen. Wenn sich aber durch das immer mehr Schauen keine Befriedigung einstellt, vielleicht sogar andere Hobbys und Bedürfnisse zurückgestellt werden, kann es problematisch werden. Man baut eine Distanz zu den Dingen auf und arbeitet sie nur noch ab, schaut die Serien also nur noch runter, ohne dem Gesehenen viel Aufmerksamkeit zu schenken. Was bleibt, ist eine innere Leere. Und bevor sich dann eine totale Lustlosigkeit einstellt, ist wohl eine Pause das einzig Ratsame.

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Deshalb habe ich mir vorgenommen, etwas kürzer zu treten, bevor ich gar keine Lust mehr habe, mir etwas anzuschauen, womit ich sonst gerne meine Freizeit ausfülle. Das fängt damit an, dass ich das Pensum reduziere. Serienschauen sollte sich nicht wie das Abarbeiten einer To-Do-Liste anfühlen, sondern eine unterhaltsame Bereicherung sein, die einen emotional anspricht. Außerdem muss man sich damit abfinden, dass man nicht bei jeder Serie mitreden kann, es gibt aj auch noch andere Themen, über die man sich mit Freunden und Bekannten unterhalten kann. Ich habe eine Zeit lang versucht, jeden Tag kurze Meditationseinheiten zu machen, aber irgendwann kam mir das auch wie eine Pflichtübung vor und weniger wie eine Entspannungsmaßnahme. Vermutlich ist ein Spaziergang an der frischen gerade die bessere Wahl. Und das Wetter wird ja gerade auch wieder schön.

Scooby-Doo

Aber wie geht ihr damit um? Habt ihr Strategien, um euch nicht von der Serienflut überrollen zu lassen? Schaut ihr gezielt oder lasst ihr euch einfach treiben? Ich bin gespannt auf eure Kommentare!

Bilder: Nikko Macaspac | ARD | ABC

Beitrag von:
Sonntag, 30. März 2025, 09:24 Uhr
Serien
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Ein Kommentar

  • Ich kann das enorm gut nachvollziehen und hatte erst vor ein paar Wochen ähnliches gedacht. Früher konnte man noch einigermaßen mithalten mit dem, was veröffentlicht wird, jetzt ist das Angebot überwältigend und mit steigender Lebenserfahrung nehmen auch die anderen Dinge im Leben zu, dass man gefühlt immer weniger Zeit für immer mehr Serien hat. Da fallen teilweise selbst hochmotivierte Must-Watches runter und man fühlt sich nur noch schlecht und arbeitet ab. :(

    Glaube, das Kürzertreten ist ein guter Anfang. Sich selbst klarmachen, dass man nicht alles und nicht alles sofort schauen muss. Dann kommt die Lust auf die wirklich „wichtigen“ Serientitel schon von alleine wieder. Und man merkt zwischendrin, wie viel einem die richtigen Titel in Dosierung geben können. Aber ja, der Spaziergang ist definitiv wichtiger, vor allem in stressigen Zeiten.

    Alles Gute dir und allen, die ebenso in diesem Serienschlamassel stecken!

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