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WWE bald auf Netflix

Kolumne: Kommt das große Wrestling-Comeback?

10. November 2024, 09:07 Uhr
Kolumne-WWE

Als der Spross einer einflussreichen Großfamilie nach Hause zurückkehrt, um die Herrschaft zu übernehmen, stehen ihm seine Brüder und Cousins zunächst skeptisch gegenüber. Doch mit der Zustimmung des Ältesten sehen sie sich gezwungen, die Regentschaft anzuerkennen. Erst als ein längst vergessenes Familienmitglied wieder auftaucht, werden die Machtverhältnisse neu verteilt. Fortan bilden sich rivalisierende Lager, die das Familienoberhaupt für sich beanspruchen. Was sich wie der Plot einer Mafiaserie liest, ist in Wirklichkeit eine der derzeit beliebtesten Storylines rund um den Wrestling-Superstar der WWE Roman Reigns. Es sind genau solche Storys, hinter denen ein ganzer Writers Room steht, die den Unterhaltungssport so besonders machen. Als Kind haben mich die Kämpfe zwischen Gut und Böse fasziniert. Mir war nicht bewusst, dass sowohl die Fights als auch die Geschichten, die sich darum ranken, wie in einer Seifenoper geschrieben werden. Aber auch mit dem heutigen Wissen tut das dem Spektakel keinen Abbruch, denn auch wenn die Kämpfe inszeniert sind, die Schwerkraft bleibt echt. Wenn etwa der 150 Kilo schwere Bronson Reed aus dem dritten Seil auf seinen Gegner springt, wird der Schmerz für das Publikum beinahe spürbar.

WWE-Bronson-Reed-Seth-Rollins

Irgendwann war ich aus dem Testosteron-Getümmel raus. Erst als in den 2000er Jahren John Cena und The Rock für Furore sorgten, habe ich mir nach langer Zeit wieder ein paar Matches angesehen. Seit geraumer Zeit ist der ehemalige Wrestling-Star Paul „Triple H“ Levesque für die inhaltliche Ausrichtung des Wrestlings verantwortlich, und es scheint, dass er auf längerfristige und komplexere Geschichten als früher setzt. Darüber hinaus stellt sich die WWWE auch international neu auf und veranstaltet regelmäßig Events in Übersee. Erst am vergangenen Wochenende fand beispielsweise das „Crown Jewel“ in Saudi-Arabien statt. Einen weiteren großen Quotenschub könnte die WWE durch den Netflix-Deal erhalten. Ab dem 6. Januar 2025 wird die seit 30 Jahren wöchentlich ausgestrahlte Wrestling-Show „Monday Night Raw“ weltweit auf Netflix zu sehen sein. Bei „Raw“ handelt es sich um eine der erfolgreichsten Shows mit den beliebtesten Wrestler:innen. Hier werden wöchentlich Geschichten gesponnen, die dann meist in einem der Großevents ihren Höhepunkt finden. Das Großereignis „Wrestlemania“ ist beispielsweise bei der WWE so etwas wie der Superbowl.

Wo soll man bei der WWE einsteigen?

Am besten einfach einschalten und schauen, ob einem die Charaktere und der Inhalt gefällt. Wer der oder die Gute (Babyface) und wer der oder die Böse (Heel) ist, wird schnell klar. Ich habe mir in den letzten Wochen einige Recap-Videos auf dem offiziellen YouTube-Kanal angeschaut und bin so schnell wieder in die zugegebenermaßen einfach gestrickten Storylines hineingekommen. Hat man erst einmal seine Favorit:innen gefunden, ist es ein Leichtes, bei den Kämpfen mitzufiebern. Der bei Groß und Klein beliebteste Wrestling-Superstar ist derzeit wohl Cody Rhodes.

WWE-Cody-Rhodes

Einen guten Überblick über die über 40-jährige Geschichte des amerikanischen Verbandes bietet derzeit die sechsteilige Dokumentation „Mr. McMahon“ auf Netflix, die anhand des jahrzehntelangen Promoters die Meilensteine des Unterhaltungssports nachzeichnet. Überschattet wird die Doku allerdings von den derzeit noch andauernden Vorwürfen sexueller Gewalt.

Wo kann ich die Kämpfe der WWE schauen?

In Deutschland strahlt derzeit ProSieben Maxx die Sendungen der WWE im Free-TV aus. Ansonsten bietet die Streaming-Plattform WWE Network für rund 11,40 Euro im Monat Live-Übertragungen der großen Matches, jede Menge Archivmaterial sowie vereinzelte Dokumentationen und Zeichentrickserien. Ab Januar wird das WWE-Flaggschiff „Monday Night Raw“ auf Netflix zu sehen sein.

Warum soll ich mir das ansehen?

Durch die kleinen und großen Fehden zwischen den Kämpfer:innen fühlt man sich schnell emotional involviert. Die professionellen Sportler:innen zeigen herausragende athletische Leistungen. Wenn ein Salto rückwärts aus zwei Metern Höhe gezeigt wird, bleibt einem für einen Moment der Atem stehen. Dass der Sport bei den Profis aber auch bleibende Schäden hinterlassen kann, wird in der Dokumentation „Mr. McMahon“ immerhin kurz angesprochen. Immerhin ist Wrestling längst nicht mehr nur ein von Männern dominierter Sport. Frauen haben sich in die erste Liga gekämpft und liefern beindruckende Kämpfe ab. Auch die Fitness der Sportler:innen hat sich verändert. Ich habe den Eindruck, dass die mit Steroiden geformten Bizepse oft natürlichen Muskeln gewichen sind. Wrestler wie Kevin Owens, die nicht aussehen, als würden sie dreimal am Tag trainieren, vermitteln ein realistischeres Körperbild. Generell scheint es eine gute Zeit zu sein, sich wieder Wrestling anzuschauen. Ich bin jedenfalls gespannt, was die Zukunft der WWE bringt.

Bilder: WWE

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Sonntag, 10. November 2024, 09:07 Uhr
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