Als wenn nicht schon genug Serien zu schnell von Netflix abgesägt werden, wurden durch die Umstände, die Corona mit sich zieht, nun auch zwei weitere Fortsetzungen gecancelled: „The Society“, dessen zweite Staffel eigentlich schon bestätigt war, und die zweite Staffel von „I Am Not Okay With This“. Doch beide Serien erfreuten sich großer Beliebtheit, vor allem letztere. Wieso verschiebt Netflix dann nicht einfach die Dreharbeiten, sondern cancelled gleich beide Serien?
„The Society“ und „I Am Not Okay With This“ sind nicht die einzigen Serien, die ein schmerzvolles Ende nach kurzer Laufzeit erfahren haben. Es scheint ein Problem zu sein, dass viele Fans stört, denn mit Quoten bzw. Streamingzahlen allein hat das nichts zu tun. Also wieso dann setzt Netflix so viele Serien nach ein oder zwei Staffeln trotz Erfolg wieder ab?! Wäre es nicht besser, lieber auf Qualität und eine Serienbindung zu setzen, einen „Dauerbrenner“ zu erschaffen, als ständig die Kundinnen und Kunden durch das Absetzen von Serien zu verärgern?
Netflix schaufelt seinen Serien ihr eigenes Grab
Wie in diesem Artikel der Seite Deadline zu lesen ist, dreht sich auch bei diesem Problem schlichtweg alles ums Geld. Anstatt dass Studios erst nach Serienstart mit ersten Gewinnen zu rechnen haben, geht Netflix in Vorkasse und legt die gesamten Produktionskosten, sowie häufig auch eine Prämie für den Produzenten aus. Das bedeutet schon mal: Sollte die Serie nicht gut Anklang finden, macht Netflix schnell Minus und streicht die Serie. Soweit logisch. Aber was ist, wenn die Serie erfolgreich wird? Netflix zahlt zusätzlich zu den Produktionskosten pro abgeschlossene Staffel eine Prämie, die mit steigender Staffelzahl immer höher wird. Und da liegt der Hase im Pfeffer: Wieso macht ihr sowas, Netflix?
Klar, aus Produzentensicht ist das ein sehr verlockendes Angebot. Doch ehrlich, wer hat dieses Geschäftsmodell genehmigt? Hätte man sich nicht einigen können, bis zu einer bestimmten Staffelzahl diesen Bonus zu erhöhen und ihn dann gleich hoch behalten können? Meiner Meinung nach ist immer den gleichen Prozentsatz an Geld zu verdienen immer noch besser, als kein Geld zu verdienen. Aber das gilt natürlich nur aus Sicht der Produzenten, denn Netflix nimmt pro beendete Staffel immer weniger Geld ein. Deswegen werden lieber viele kurze Serien mit wenigen Staffeln produziert, um bei jeder den größtmöglichen Gewinn herauszuholen. Diesen erzielt Netflix offenbar mit dem Modell von drei bis vier Staffeln. Die für Netflix höchste Gewinnspanne wird erzielt, gleichzeitig werden den Zuschauern und Zuschauerinnen aber genug Inhalte geboten, um die Serien in ihre Herzen zu schließen.
Wenn ihr mich fragt, ist das einfach grausam. Zudem sehne ich mich nach den Zeiten, wo eine Staffel noch 20 Folgen hatte. Oder, wenn ich ehrlich bin, sogar schon danach, dass eine Staffel noch mehr als zehn Folgen aufzuweisen hatte. Ich bin nämlich der gleichen Meinung wie Michael. Sechs Folgen sind für mich keine Staffel! Doch laut Netflix und von ihnen gesammelten und ausgewerteten Daten und Algorithmen, ist die ideale Staffellänge nicht wie vorher gedacht 13 Episoden, sondern liegt tatsächlich bei 10 Episoden oder weniger. Klar, wenn es nur Serien mit zehn Episoden oder weniger gibt, ist es selbstverständlich, dass alle Nutzer und Nutzerinnen eine Staffel mit unter zehn Folgen präferieren.
Netflix kündigen?
So sehr man als Zuschauerin oder Zuschauer doch angefressen ist, wenn Netflix mal wieder eine Serie cancelled, Konsequenzen hat es doch nicht für sie. Oder habt ihr aus Frust über die Absetzung eurer Lieblingsserie etwa euer Abo gekündigt? Ganz genau, habt ihr nicht. Und das ist der Trick von Netflix: Wenn sie euch eine Serie nehmen, schmeißen sie gleich wieder drei neue auf den Markt, nur um euch von eurem Verlust abzulenken. Und das stört mich am meisten. Ich mag Serien, in dessen Universum ich mich vertiefen kann. Serien, bei welchen ich die Entwicklung der Charaktere beobachten kann, und Serien, bei denen ich ganz genau weiß, was mich erwartet, aber trotzdem nicht gelangweilt bin.
Einfach damit abfinden
Schlussendlich bleibt einem nichts anderes übrig, als sich damit abzufinden, dass man sich wieder eine neue Serie suchen muss. Man kann dann nur hoffen, dass diese nicht ebenfalls nach einer Staffel abgesetzt wird und es hoffentlich bis zur Drei- oder Vier-Staffel-Grenze schafft. Denn selbst wenn man hofft, ein anderes Network oder ein Sender würde die Serie retten, ist das durch die Vertragsklauseln von Netflix für die nächsten, in der Regel, zwei bis drei Jahre ausgeschlossen. Also heißt es: Zähne zusammenbeißen und viele Miniserien oder in der Nostalgie von 20-Episoden-Staffeln einfach nochmal die Klassiker zu schauen.
Bilder: Netflix, Adult Swim
Also ich sehe halt auch folgendes Verhalten, das mache ich und die meisten die ich kenne:
Eine neue Serie – und sei diese noch so hochgelobt oder für mich interessiert- schaue ich – und mein Umfeld- schon seit längerem garnicht mehr an…es wird erst abgewartet bis mindestens die 2.te oder 3.te Staffel da ist…(habe z.b. erst jetzt mit Haus des Geldes begonnen). Ganz einfach aus 2 Gründen: a) keine Lust an eine Serie gefallen zu finden um dann nach ewiger Wartezeit auf Staffel 2 zu erfahren das es keine geben wird und b) eben weil wir keine Lust haben 1 Jahr auf die Fortsetzung zu warten, bis dahin hab ich schon wieder alles vergessen…. die Folge ist natürlich aus dieser Netflix Politik das Menschen wie ich und mein Umfeld gar nicht in den Statistiken auftreten….
Da schließe ich mich an…
Und… heißt es nicht dass eine Serie erst mit der zweiten oder dritten Staffel erst so richtig interessant wird ? 🤔. 😊
In Corona-Zeiten sitzen viele Kreative ebenso Unmengen Schauspieler etc. ohne Aufträge da. Das teuerste Fernsehen der Welt = ÖR-Monopol in Deutschland dreht mit immer denselben. Ein Schauspieler namens Grossmann war in ca. 3 Jahreen in 40 Filmen zu sehen…. Und jetzt kommt Netflix und macht dasselbe und nimmt – hahahaha – auch noch dieselben Schauspieler und innen, die wir schon beim ÖR rauf und runter sehen. Es kotzt mich an, immer dieselben und noch nicht mal richtig gute zu sehen. Weder sind die meisten Filme gut noch die Darsteller, die man in Deutschland als „Hochkaräter“ bezeichnet. Amazon macht dasselbe. Schön wäre es, wenn diese Plattformen tolle Filme und Serien mit SchauspielerInnen besetzen würde, die auf keinen Fall beim Öffentlich-rechtlichen Fernsehen rauf und runter drehen. Schaut Euch endlich die Leute an, hört auf dieselben CasterInnen zu nehmen, die die ÖR nach Wunsch mit deren Hochkarätern besetzen… sondern schaut Euch Demomaterial an. Es gab bei Telenovelas und anderen Serien derartig gute DarstellerInnen, dass man sich fragen muss, warum nicht einmal die Produzenten geschweige denn diese Monopol-Sender solche Perlen erkennen und weiter beschäftigen. Mal sehen wie schnell es geht, dass Netflix und Amazon genauso langweilig sind wie das deutsche Fernseh-Monopol mit seinem Hochkaräter-Gedöns..
Also für mich ist dieses Verhalten, welches ja nicht nur Netflix an den Tag legt, sondern auch alle anderen Anbieter, sei es Sky, Amazon, Disney+ usw., untragbar. Man zahlt schließlich für das Angebot. Für mich war das Grund genug meine Accounts bei Netflix und Co zu kündigen, ich finanziere nicht auch noch solch eine Gleichgültigkeit den Nutzern gegenüber. Und ganz ehrlich? Sie werden nie ihre Taktik ändern, wenn es keine Konsequenzen für sie hat und schlussendlich bringt meckern aber nichts tun gar nichts, aber das ist ja eh das Verhalten der meisten Menschen, sich ärgern, aber erwarten dass andere in die Bresche springen, dies ist aber eine andere Geschichte
Zu Bernhard, zu warten ob es eine zweite oder gar dritte Staffel gibt, erscheint mir ebenso falsch, denn wenn eine Serie nicht genug Feedback bekommt, tritt der Kosten-Nutzen-Faktor in Kraft und wird eben aus Mangel an Interesse abgesetzt
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