Derweil die Wähler Fans von Frank Underwood dem heutigen Abend entgegenfiebern und sich auf den Start der 4. Staffel freuen, arbeiten die Autoren der Serie schon an Staffel 5 – die ja ohne Serienschöpfer Beau Willimon stattfinden wird. Die Autoren sind sogar schon hast fertig mit der nächsten Staffel, wie Autorin Laura Eason in einem spannenden Interview mit der Wochenzeitung Die Zeit verraten hat. Und: Sie hat einen spannenden Vergleich zwischen Frank Underwood und Donald Trump gezogen.
Als die Autoren im Februar letzten Jahres zu schreiben begannen, hatte Donald Trump seine Kandidatur noch nicht bekannt gegeben. „Aber für jemanden, der sich seit Jahren mit Washington und der Mechanik der Macht beschäftigt, war es nicht überraschend, dass ein Kandidat wie Trump auftauchte“, sagt Laura Eason im Interview mit Kerstin Kohlenberg. Und: „Unser politisches System mit seiner wachsenden Unfähigkeit, Entscheidungen zu treffen, hat ihn mitverschuldet.“
In der Folge geht Eason mit dem aktuellen politischen System in den USA weiter hart ins Gericht – und lobt Underwood so quasi über den Klee: Er sei das Gegenteil des aktuellen Washington, die Verkörperung von Effizienz. Er rette Washington vor seinem eigenen Stillstand. Dann aber: „Underwood will kein guter Mensch sein, er will effektiv sein. Denn Effizienz ist die Essenz seiner Macht“, beschreibt die Autorin Frank Underwood. „Schon als Fraktionsvorsitzender der Demokraten im Kongress hat er ein Gesetz nach dem anderen auf den Weg gebracht. Dabei war ihm allerdings völlig egal, um welche Gesetze es sich handelte.“ Seine Macht habe sich daraus gespeist, dass er Dinge erledigt. „Ideologie, sagt Underwood, ist für Feiglinge.“ – Das durften wir in den bisherigen Staffeln ja auch schon das eine oder andere Mal registrieren.
Und Trump? Wie Underwood interessiere auch er sich nur noch für sich selbst, sagt die Autorin im Zeit-Interview. Er sage genau das, was er sagen müsse, damit die Leute ihn unterstützen. Und es interessiere ihn nicht, dass er dazu auch einmal das Gegenteil von dem behaupten müsse, was er vor ein paar Jahren gesagt hat. „Da ist sehr viel Francis Underwood in Donald Trump. Auch Underwood geht es nur um die Macht. Dafür ist er bereit, jede Grenze zu überschreiten. Und er zieht alle mit sich“, sagt die Autorin; „Francis Underwoods Ziel ist nur er selbst.“
Zum Schluss zieht Eason noch eine schöne Parallele zwischen Hillary Clinton und Claire Underwood: Es gehe in der neuen Staffel auch um Claires Ambitionen. „Wie lange muss eine sehr ambitionierte Frau, die mit einem sehr ambitionierten Mann verheiratet ist, darauf warten, zum Zuge zu kommen?“
Die 4. Staffel von House of Cards startet am Freitag, 4. März, um 21 Uhr auf Sky Atlantic. Später gibt’s auch ein Review der ersten Folge von Jonas.
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