Serien Reviews Trailer Programm Über uns
Auf Facebook teilen Auf Twitter teilen Teilen abbrechen... Auf Pinterest teilen In Pocket speichern Per Mail versenden
Beitrag teilenBeitrag teilen
WERBUNG

Die Comicvorlage zum Amazon Original

Lesetipp: Paper Girls

24. August 2022, 12:16 Uhr

Ob „Sandman“, „She-Hulk: Die Anwältin“ oder „The Boys” – Comicadaptionen sind nach wie vor hoch im Kurs, wenn es darum geht spannende Stoffe als TV-Serien umzusetzen. Auch die vor Kurzem erschienene Zeitreiseserie „Paper Girls“ basiert auf dem bebilderten Medium. In insgesamt 30 US-Heften erzählen Autor Brian K. Vaughan („Y: The Last Man“) und Zeichner Cliff Chiang („Wonder Woman“) die Abenteuer von vier Zeitungsausträgerinnen aus dem Jahr 1988, die durch die Zeit reisen und verrückte Abenteuer erleben.

Paper-Girls-Comic-Titelbild

Darum geht’s

Am Morgen nach Halloween im Jahr 1988 treffen im beschaulichen Örtchen Stony Stream die vier 12-jährigen Mädchen Erin, Tiff, Mac und KJ beim Zeitungaustragen erstmals aufeinander. Während ihrer Route stoßen sie auf unliebsame Teenager und so verstecken sie sich in einem Keller. Hier entdecken sie eine mysteriöse Zeitkapsel, die sie ins Jahr 2016 katapultiert. Um zurück in ihre Zeitlinie zu gelangen, suchen sie ihre erwachsenen Zukunfts-Ichs auf. Allerdings werden sie vom sogenannten Großvater und seiner Armee gejagt. Er und seine Verbündeten haben es sich zur Aufgabe gemacht, das Zeitreisen zu unterbinden, um die Vormachtstellung zu wahren. Eine Gruppe von Rebellen stemmt sich ihm allerdings entgegen. Während die vier Mädchen allmählich lernen einander zu Vertrauen und immer mehr zusammenhalten müssen, verschlägt es sie in prähistorische Zeiten, sowie in die ferne Zukunft, wo sie es mit Dinosauriern, Jägern und Riesenrobotern zu tun bekommen.

Das ist so toll daran

Die von 2015 bis 2019 erstmals veröffentlichten Comics entstanden im Fahrwasser der 1980er-Nostalgiewelle, bieten aber über den Retro-Charme hinaus noch weitaus mehr. Denn die Geschichte ruht sich nicht auf der 80s-Thematik aus, sondern wird durch kosmische Elemente und packenden Wendungen angereichert. Ausnahmeautor Brian K. Vaughan schafft es anders als bei bisherigen Genrevertretern wie „Die Goonies“ oder „Stand by me – Das Geheimnis eines Sommers“ hier vier junge Mädchen in den Fokus zu rücken. Teenagerinnen bringen auch nochmal ganz andere Probleme mit sich, die der Autor hier mit viel Feingefühl ausarbeitet. So müssen sich die Mädchen beispielsweise in einem üblicherweise von Jungs ausgeübten Job behaupten und bekommen es vor allem in der Vergangenheit mit rüpelhaften Jungs zu tun. Oder die taffe KJ, die inmitten eines wilden Abenteuers ihre Periode bekommt. Mir hat auch der Blick der Kids aus den 80ern auf das Heute gut gefallen. So kommt es immer wieder zu witzigen Missverständnissen und popkulturellen Verweisen, die die Dramatik aufheitern. Auch die Sprache wandelt sich je nach Jahrzehnt und macht es teilweise sogar unmöglich die Figuren aus der Zukunft zu verstehen. Die Charaktere sind toll ausgearbeitet und weisen einzigartige Eigenschaften auf. Tiff ist die neugierige Wissenschaftlerin, die das Team mit Walkie Talkies ausrüstet. Mac stammt aus schwierigen Verhältnissen und kehrt ihr Innerstes nur selten nach außen. Erin ist noch neu und muss ihren Platz in der Welt noch finden, genauso wie KJ, die mit ihrer Sexualität hadert. Visuell besticht der Comic durch seine in Pastelltönen gehaltenen Bildern und einem hervorragenden Zeichenstil, der durchweg von Cliff Chiang in Szene gesetzt wurde. Der Autor und Kolorist wurden zurecht auch mit dem renommierten Eisner-Award ausgezeichnet.

Paper-Girls-Comic-Innenseiten

Wer bereits in die TV-Serie reingeschaut hat, wird im Comic trotzdem auf einige Überraschungen treffen. So erwarten einen in den bunten Panels nicht nur deutlich mehr SciFi- und Fantasyelemente, sondern auch andere Wendungen und teilweise andere Charaktere. Gerade wenn man glaubt, dass es die Vier endlich nach Hause schaffen, läuft wieder etwas schief. Bis zum Schluss bangt man um das Schicksal der liebenswerten Hauptcharaktere, während sich die Zusammenhänge um den Krieg der Zeitreisenden immer weiter entfalten. Zudem spielen Äpfel immer wieder eine symbolische Rolle. Sei es der berühmte Baum der Erkenntnis, als auch ein gewisses Tech-Unternehmen mit Apfel-Logo. Im Großen und Ganzen ein wilder Trip, der über 800 Seiten hinweg zu fesseln weiß.

„Wir sind nicht nur Paper Girls, wir sind Freunde.“ – Tiff

„Paper Girls“ erscheint auf Deutsch bei Cross Cult und ist ab sofort in einer Gesamtausgabe im Handel erhältlich.

Bilder: Image Comics

Beitrag von:
Mittwoch, 24. August 2022, 12:16 Uhr
SciFantasy
Beitrag teilenBeitrag teilen

Kommentiere

Verfasse einen neuen Kommentar


Abo ohne Kommentar

Hinweis: Bei Kommentar-Abgabe werden angegebene Daten sowie IP-Adresse gespeichert und ein Cookie gesetzt (öffentlich einsehbar sind - so angegeben - nur Name, Website und Kommentar). Alle Datenschutz-Informationen dieser Website gibt es hier zu sehen.