Zu Ostern startet die 6. Staffel von „LOL: Last One Laughing“ bei Amazon Prime Video, und im Vorfeld hat der Streamingdienst eine Presserunde mit den Hauptprotagonisten organisiert, in der sowohl von Produktions- als auch von Darsteller:innenseite viele Insights zur 6. Staffel preisgegeben wurden. Wie werden die Teilnehmer:innen für die jeweilige Staffel ausgesucht? Wie wird dafür gesorgt, dass sich die Stars vor der Produktion nicht über den Weg laufen? Und wie läuft das eigentlich mit Raucherpausen und Toilettengängen? Haben die Stars im Interview verraten.
Mit dabei waren Volker Neuenhoff, Leiter Unterhaltung Deutsche Originals bei Amazon MGM Studios, Produzent Otto Steiner von Constantin Entertainment, sowie der Moderator und Showmaster Michael Bully Herbig. Außerdem waren einige Teilnehmer:innen der sechsten Staffel dabei: Hazel Brugger, Florian David Fitz, Riccardo Simonetti, Helene Bockhorst, Ariane Alter, Lutz van der Horst und Ralf Schmitz, moderiert von Dominik Porschen. Ich war dabei und habe die wichtigsten Statements für Euch eingesammelt, bevor es am 17. April 2025 in die 6. Staffel von LOL geht.
So läuft „LOL“ aus Produktionssicht
Volker, du bist seit Staffel eins für LOL verantwortlich. Was macht das Format aus deiner Sicht so besonders?
Volker Neuenhoff: Nun, am Trailer kann man schon sehen, was das Format mit einem macht. In der Regie geben wir uns die Klinke in die Hand, weil wir vor Lachen den Raum verlassen müssen, um die anderen nicht zu stören. Das passiert wirklich in jeder Staffel. Es zeigt einfach, wie stark die Wirkung der Show ist. Das Besondere ist sicher auch, dass die Teilnehmer:innen ihre eigenen Ideen einbringen, ihre Nummern vorbereiten und mit echter Freude auftreten. Diese Authentizität macht den Reiz aus.
Und wann genau startet die neue Staffel?
Volker Neuenhoff: Traditionell starten wir mit den regulären Staffeln rund um Ostern. In diesem Jahr erscheint die erste Episode am 17. April – das ist Gründonnerstag. Danach folgen neue Folgen im wöchentlichen Rhythmus.
Otto, du bist als Produzent seit der ersten Staffel dabei. Was hat sich an der Produktionsweise oder der Herangehensweise über die Jahre hinweg verändert?
Otto Steiner: Ehrlich gesagt nicht viel. Die Produktion ist nach wie vor sehr aufwändig. Wir arbeiten mit bis zu 400 Leuten am Set, haben 45 bis 50 Kameras im Einsatz, um wirklich jede Reaktion einzufangen. Die größte Herausforderung ist immer wieder die Auswahl der Teilnehmenden. Die Gruppe muss harmonieren. Das ist ein intensiver Prozess, in den Bully, Volker und ich sehr stark involviert sind.
Wie aufwändig ist die Produktion?
Otto Steiner: Zu den Kosten dürfen wir nichts sagen, aber was ich sagen kann: Sobald eine Staffel abgeschlossen ist, beginnen wir schon mit den Überlegungen für die nächste. Das geht etwa ein halbes bis dreiviertel Jahr vor Drehbeginn los. Wir legen viel Wert auf die Auswahl der Teilnehmenden, die Kombination der Charaktere, neue Gesichter – und natürlich auch auf das Setdesign und die Überraschungsgäste. Nach dem Dreh folgt eine lange Nachbearbeitungsphase. Es soll am Ende knackig, unterhaltsam und auf den Punkt sein.
Bully, du bist seit der ersten Staffel Moderator und Aufpasser – derjenige, der das Lachen überwacht. Wie bleibt das Format für dich frisch und spannend?
Michael Bully Herbig: Das Grundprinzip – nicht lachen zu dürfen – nutzt sich einfach nicht ab. Es bleibt eine menschliche Reaktion. Und jede Staffel ist anders, weil sich die Zusammensetzung der Gruppe ändert. Es ist spannend zu sehen, wie die Chemie wirkt und welche Überraschungen passieren. Es braucht Vertrauen: Die Teilnehmer:innen sollen wissen, dass sie machen dürfen, was sie wollen, und dass wir im Schnitt auch mal gnädig sind, wenn etwas nicht so angenehm war.
So ist es für die Teilnehmer:innen, bei „LOL“ dabei zu sein
Florian, wie war es für dich, das erste Mal bei LOL dabei zu sein? Hat es deinen Erwartungen entsprochen?
Florian David Fitz: Ich hatte ehrlich gesagt einen gewissen Respekt davor. Schauspieler gelten ja eher als „Kanonenfutter“ unter den Comedians. Ich habe versucht, mich mit ein paar Konzepten zu wappnen, aber letztlich war es ein harter Kampf. Ich hatte noch nie in meinem Leben so viel Anspannung vor einer Show.
Michael Bully Herbig: Ohne zu spoilern – es wurde wirklich mit harten Bandagen gekämpft. Manchmal hat man das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren, wenn man da sitzt und zusieht. Aber wir haben da oben im Kontrollraum zum Glück Unterstützung. Wenn ein eindeutiger Lacher kommt, drückt man den Buzzer. Aber es gibt auch diese grenzwertigen Momente, bei denen man genau hinschauen muss. Da wird es dann tricky.
Frage: Hazel, du bist schon eine LOL-Veteranin. Hilft dir die Erfahrung oder wäre es manchmal besser, unvorbelastet an die Sache heranzugehen?
Hazel Brugger: Erfahrung hat Vor- und Nachteile. Man weiß, worauf man sich einlässt – und das ist oft das Härteste. Es ist so kontraintuitiv, nicht lachen zu dürfen. Und besonders schwer ist es, Freund:innen nicht einmal anzulächeln. Das ist bitter. Lutz hat das ja jetzt zum ersten Mal erlebt. Ich habe in seinen Augen gesehen, dass ein kleines Funkeln für immer gestorben ist.
Lutz van der Horst: Es ist wirklich hart, besonders wenn man ein freundlicher Mensch ist. Ich mag die Leute hier alle – und wenn die nett zu mir sind, will ich automatisch zurücklächeln. Das darf man aber nicht. Ich war selten so aufgeregt wie vor dieser Show.
Ralf Schmitz: Ich habe noch nie jemanden so kämpfen sehen wie Lutz. Das war Gesichtsakrobatik par excellence! Eine 10 von 10 auf der Kampf-Skala!
Florian David Fitz: Es ist wie Hypnose. Plötzlich kommt ein Triggerpunkt, von dem man gar nicht wusste, dass es ihn gibt, und man ist völlig wehrlos. Ich habe es selbst nicht verstanden – es war einfach nur: Nicht lachen!
Michael Bully Herbig: Wenn man Lutz einen Gefallen tun will, schenkt man ihm einen Taschenrechner oder zeigt ihm eine Daueraufzeichnung von Graf Zahl aus der Sesamstraße. Das reicht schon.
Riccardo Simonetti: Man sehnt sich so sehr nach einem befreienden Lachen, dass selbst der flachste Witz reicht. Man entdeckt neue Facetten von sich – auch solche, die man gar nicht kannte. Und man kommt den Mitspielenden oft näher, als man es vielleicht möchte.
Ariane Alter: Ich kann das bestätigen. Man zeigt Seiten von sich, die man vorher selbst nicht kannte. Aber genau das macht den Reiz aus.
Ariane, du kommst nicht klassisch aus dem Comedy-Bereich. War das eher ein Vorteil oder eine zusätzliche Herausforderung?
Ariane Alter: Es war eine Katastrophe! Mein Beruf ist ja, freundlich zu sein – das ist quasi in meiner DNA. Und plötzlich darf man nicht mal höflich sein, kein Lächeln, keine freundliche Reaktion. Das ist wahnsinnig verwirrend.
Riccardo Simonetti: Mein Ziel war es, wenigstens jemanden zum Lachen zu bringen. Ich wollte nicht einfach nur Opfer sein und rausfliegen. Bully hat mir gesagt, mir sei etwas gelungen, was vorher noch nie jemand geschafft hat – das macht mich schon ein bisschen stolz.
Helene, wie war es für dich als erfahrene Stand-Up-Comedienne, ohne Feedback des Publikums zu arbeiten?
Helene Bockhorst: Es war hart, weil ich gelernt habe, mit fehlendem Feedback umzugehen. Aber mein Mechanismus ist es, zu lächeln, wenn nichts zurückkommt. Und genau das darf ich hier nicht. Ich musste mein Gesicht regelrecht versteinern. Mir wurde bewusst, wie oft ich eigentlich aus Höflichkeit lächele.
„LOL: Last One Laughing“: Hier gibt’s die ersten Minuten aus Staffel 6
Ralf, du bist als Champion aus Staffel 5 in die sechste Runde gestartet. War das ein Vorteil oder eher eine Belastung?
Ralf Schmitz: Ganz klar eine Belastung. Ich hatte riesigen Druck, vor allem von mir selbst. Ich wollte wieder gut performen, aber manchmal hat mein Kopf einfach geschrien: „Ich muss jetzt lachen!“ – Das war wirklich herausfordernd.
Florian, wie hast du dich auf LOL vorbereitet? Und wie war das mit den strengen Regeln?
Florian David Fitz: Ich habe gedacht, ich kann ein Comedyprogramm abliefern – aber ich wurde eines Besseren belehrt. Hazel und Co. sind furztrocken. Ich kann alles, nur kein „Deadface“. Wenn man Schwäche zeigt, hat man verloren. Und die anderen erkennen das sofort und gehen auf Angriff. Es war wie ein kleiner Kriegsfilm mit Lacher-Kampf.
Bully, du bist das „Auge von Sauron“. Wie entscheidest du im Kontrollraum, wann jemand lacht?
Michael Bully Herbig: Es ist wirklich so: Wenn jemand eine Schwäche zeigt, stürzen sich alle darauf. Wir beobachten ganz genau. Es gibt kleine Indikatoren, wie ein Zucken oder eine zuckende Augenbraue. Manchmal geht ein Plan aber auch komplett nach hinten los – und das ist dann umso lustiger.
Hazel Brugger: Und man darf nicht vergessen, wie lang diese sechs Stunden sind. Es ist, als wäre man im Auto mit einem Kind, das nicht einschlafen darf. Man wird wahnsinnig. Es ist ein sozialpsychologisches Experiment. Warum ich trotzdem immer wieder mitmache? Weil die Casts so gut zusammengestellt sind. Bully hat ein unglaubliches Gespür für die richtige Mischung.
Ralf Schmitz: Es ist eine Hassliebe. Man liebt es, aber fragt sich in jeder Staffel: Warum mache ich das schon wieder?
Hazel Brugger: Man erlebt so viele Emotionen. Diese Show ist wirklich lebensverändernd.
Helene, du hast gesagt, du musstest dir das Lächeln regelrecht abtrainieren. Hast du während der sechs Stunden eine Strategie entwickelt, wie du dich innerlich stabil hältst?
Helene Bockhorst: Ich musste mein Gesicht wirklich komplett versteinern. Es ist mir bewusst geworden, wie oft ich in meinem Alltag aus Höflichkeit lächle – wenn ich einen Raum betrete, mit Leuten rede, selbst in ernsten Situationen. All das musste ich hier unterdrücken. Das war eine völlig neue Herausforderung.
Florian, du hast vorhin von „Triggerpunkten“ gesprochen. Kannst du ein Beispiel nennen oder beschreiben, wie so ein Moment entsteht?
Florian David Fitz: Manchmal reicht ein winziges Detail – ein Blick, eine Bewegung – und plötzlich ist es vorbei. Ich wusste selbst nicht, was da in mir passiert. Es fühlt sich wie ein Kontrollverlust an. Als würde ein Sensor ausgelöst werden, den man selbst nicht kannte.
LoL ist schon ein Phänomen. Für mich hat es in gewisser Weise den Platz von „Wetten, dass..?“ eingenommen. Ich schaue das eigentlich nur mit meinen Eltern, bei Geburtstagswochenenden, Weihnachten oder jetzt zu Ostern.
Und super Interview! Mein Tipp für die neue Staffel, Ariane fliegt zuerst raus :P und Florian gewinnt.