Netflix hat am vergangenen Freitag Lost in Space veröffentlich. Es ist ein Remake der erfolgreichen Science-Fiction Serie aus dem Jahr 1965. Eine Familie, in nicht allzu ferner Zukunft, strandet auf einem unbekannten Planeten weit entfernt von der Erde. Ein Review zum Auftakt des Reboots findet ihr hier.
Neben der ersten Folge habe ich inzwischen noch zwei weitere Episoden geschaut und war dann doch etwas verblüfft. Verblüfft über das dreiste Product-Placement in der zweiten Episode. Dass Netflix gerne etwas dazuverdient, hat man bereits in Stranger Things Staffel 2 gesehen. Hier durfte man einem „leckeren“ KFC-Mahl beiwohnen. Die Charaktere zitierten sogar den Werbeslogan „Its finger licking good“. Und auch Lost in Space schlägt diesen Weg ein. Im Unterschied zu Stranger Things hat man aber das Produkt noch etwas öfter eingeblendet; es handelt sich um Oreo Kekse. An dieser Stelle sei auf noch andere Keksmarken hingewiesen, nicht dass man mir etwas unterstellen wolle: Leibniz, de Beukelaer oder Bahlsen.
In der Folge werden Oreo-Kekse dramaturgisch als Belohnung für die Kinder der Familie Robinson eingebaut. Penny hat alles auf der Liste erledigt was sie erledigen sollte und bekommt dafür eine Packung der genannten Süßigkeit. Statt es aber bei einer kurzen Erwähnung zu lassen, wird die Packung so oft wie möglich eingeblendet und auch textlich eingebunden. Selbst am Ende der Episode müssen dann auch noch Mutter Maureen und Tochter Judy die blaue Kekspackung deutlich ins Bild halten.
Was soll so etwas? Warum muss man in eine Serie so dreist Product-Placement einbauen? Dabei bin ich dem Thema nicht grundsätzlich abgeneigt. Wenn es der Geschichte hilft – der Charakter beispielsweise Zigaretten raucht und man die Marke kurz sieht, oder wenn ein Rapper Sportkleidung mit erkennbarem Label trägt – sowas kann passen und bricht nicht die Erzählung oder Immersion.
In dem Fall von Lost in Space hat mir diese blaue Packung aber die Folge komplett kaputt gemacht. Anstatt sich am Ende über die Rettung zu erfreuen, ihr verzeiht mir den kleinen Folge 2 Spoiler, achte ich ab da nur noch auf diese nervige blaue Packung. Erstens ist die Einblendung viel zu deutlich, zweitens sehen wir in der Serie Raumfahrt und extrem fortschrittliche Technologie, da passen schnöde Kekse aus der Gegenwart nicht. Auch wenn Lost in Space in nicht allzu ferner Zukunft spielt, habe ich auf einmal das Gefühl, dass ich nicht mit der Familie Robinson auf einem fremden Planeten befinde, sondern nur in einem Fernsehstudio vor einer grünen Wand, hinter der die Bosse sitzen und das Oreo-Geld zählen.
Ich für meinen Teil hoffe und wünsche mir, dass man erstens zurück zur sinnvollem Product-Placement kehrt und zweitens, dass man dieses auch kennzeichnet – was bei Lost in Space definitiv nicht der Fall ist.
Was ist eure Meinung, wie steht ihr zu derart aggressiver Werbung?
Agreed. I stopped watching after the 2nd episode because I am sick of being insulted by corporate manipulations like this. In fact, I got the idea that I will systematically boycott any product that is featured as a product placement in a series of film from now on.
Maybe this idea can catch on.
…ich verzichte auch! (Sollte nicht so extrem auffallen, ich habe eh nie Oreos gekauft ;))
It also killed the joy for me in the second episode. I’m not buying oreos any more
Eine echte Entscheidungshilfe. Danke !
Keine Serie mit dem Credo einer aufwändigen und zukunfsträchtigen Inszenierung, würde mit so einem plumpen Product-Placement besudelt werden.
Zielgruppe sind offenbar Kinder und Anspruchslose, denen das relativ schnurz ist.
Und so ist ´Lost in Space´ wohl nur Serienpferd, das mit gebremsten und gewinnorientierten Aufwand so lange verwurstet wird, wie es funktioniert. Danach wird´s einfach beerdigt.
Lebenszeit gespart. Vielen Dank ! :)
Das schlimmste ist: Oreos sind SCHEIẞE.
*Oreos schmecken wortwörtlich nach nichts!*
Probiert die mal ohne die üblichen Vorstellungen von dem was ihr denkt daß ihr schmeckt, und hört auf eure Sinne … Da ist nichts! Zucker, Palmfett, Keksmehl. Das wars. Der Rest sind Alibimengen, die nur aus rechtlichen Gründen in homöopathischen Dosen drin sind.
*Und: Es gibt niemanden, der Oreos mag.*
Es gibt nur Leute, die sich selber eingeredet haben sich würden die „mögen“. Wegen einer beliebten viralen Werbestrategie, in der man so tut als würde „jeder“ das Produkt lieben, und als wäre das auch „schon immer“ so gewesen, und die Leute wundern sich dann warum sie nicht so sind, wollen dazugehören, fangen auch an so zu tun als ob, und die selbsterfüllende Prophezeiung ist perfekt.
Also wie in 1984: „Wir haben immer gegen Ozeanien gekämpft.“.
In Wirklichkeit ist das Produkt genau deswegen so langweilig wie möglich designt. Damit’s nirgendwo aneckt, und die Zielgruppe maximiert werden kann. Daß es auch niemals positiv auffällt ist dabei egal. Daß die Leute jedes mal enttäuscht werden auch. Klappt ja mit Computerspielen, Filmen und Parteien auch! ^^
Also die selbe Strategie wie fast alle Produktionen der Medienmafia seit 1999. (Dem Napster- / Scour-Exchange-Jahr [Nur SX konne auch was anderes als MP3s teilen.]).
🎵 What a wonderful wooorld! … 🎵 —.—
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