Nach dem etwas durchwachsenen Staffelstart letzte Woche, wird es in dieser Folge endlich etwas konkreter. Und das, weil die Serie zwar am Valentinstag spielt, aber eben zeigt, dass die Mad Men-Welt gerade nicht voll von Liebe ist
Aufstehen und Selbstantrieb waren scheinbar in den Sechzigern schon nicht so einfach. Don langweilt sich, markiert Alkoholflaschen und ist vermutlich wirklich jemand, der den Playboy nicht wegen der Artikel sondern der Anzeigen kauft. Abends zieht er sich dann aber doch an, wenn auch nur, um vor Dawne, von der er up to date gebracht wird was die Agentur anbetrifft, das Bild zu wahren.
Sally hätte wohl auch Dawne für Updates bezahlen sollen, sucht sie doch Don in seinem alten Büro und muss bemerken, dass Don sie belügt.
„It’s more emberassing for me to catch you in a lie than it is for you to be lying!“ (Sally)
Ein kleiner Vater-Tochter-Roadtrip wirkt befreiend für uns und die Charakterentwicklung. Don öffnet sich ihr und somit auch dem Zuschauer. Und zeigt dabei, dass er eigentlich gar keinen richtigen Plan hat, wie er das Ruder wieder herumreißen möchte.
Dawne und Sherley haben ihre ganz eigenen Sekretärinnenprobleme. Oder ihre jeweiligen Vorgesetzten. Peggy hat ein durchhaus Strombergsches Peinlichkeits-Erlebnis mit einem Strauß Valentinstagsblumen und Dawne wird hin und her geschoben. Joan hat alle Hände voll zu tun, erfährt aber endlich etwas verspätete Anerkennung als Partnerin in Form eines neuen Büros. Und wir sehen, dass die alten Herren der Firma nicht mehr wirklich die Zügel in der Hand zu haben scheinen
„Keep pretending, that’s your job!“ (Dawne)
Telkos waren damals ebenso bereits grausig, bis auf Rogers unterhaltsamen Entschuldigungsversuche bei der Sekretärin. Lou zeigt erneut, was für ein Arsch er ist und Cooper, dass er durchaus rassistische Adern besitzt während Pete sich in Kalifornien nicht wirklich beachtet fühlt.
„We have only two offices, yours being just slightly better than mine. What shall I do – work my way up to your office?“ – „You can have my office…“ – „No!“ (Pete & Ted)
Gegebenenfalls noch wichtig für die letzten Folgen ist sein Nebensatz, in dem er aus Frust sagt, sie sollten doch eine eigene Agentur gründen. Ich sag es ja, da kommt noch was ganz Wildes! Vielleicht holen die Don und Peggy dazu.
Meine Meinung:
Eine Folge, die ein, zwei Szenen für Schmunzler hatte und dennoch die Balance in Richtung Charakterentwicklung und entscheidende Entwicklungen bewahren konnte. Noch war nicht viel Dramatisches dabei, es ist noch Luft nach oben. Dennoch sehen wir, dass eben jeder so seine Suppe zu kochen hat. Und am Valentinstag hat keiner so wirklich seine Liebsten beachtet. Bis auf Sherley und ihr verächteter Strauß Rosen.
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