Don sitzt im Kino. Das ist für uns ähnlich sinnfrei wie die Tatsache, dass er irgendwie noch eine Sekretärin hat, die aber nichts für ihn tun kann und eigentlich auch niemand genau weiß, wie er zur Agentur steht. Oder die zu ihm. Wenigstens gibt es zum Ende von Folge Drei der Staffel endlich etwas Bewegung auf dem Gebiet.
„I’ve been good. I didn’t even drink that much!“ (Don Draper)
Zunächst aber Bewegung „daheim“. Wieso Don nicht in LA ist scheint mittlerweile auch Meggan doof zu finden. Erst Recht, nachdem Don ihr endlich mal erzählt, dass er gerade keine Arbeit hat. So langsam gehen ihm die Personen aus, denen er etwas vormachen kann. Irgendwie alles dumm, wieso hält er es vor so vielen geheim, schafft es mit seinem Ruhm in der Branche nicht, einen anderen Job zu landen?! Also einen guten. Oder aus eigenem Stolz zu kündigen? Wenigstens gibt es so etwas wie eine Aussprache mit Roger Sterling. Aber wieso das Monate gedauert hat, weiß wohl niemand… Ebenso wie die Gedanken der Geschäftsführung, ob es nun Sinn macht, Don zu feuern, eine Abfindung zu zahlen und dann gehen ihn beim Pitch zu verlieren.
Dons Rückkehr ins bekannte Unbekannte wurde dagegen filmerisch meiner Meinung nach sehr gut inszeniert. Man konnte seine Verunsicherung nachvollziehen, wie nach den Sommerferien, wenn alles irgendwie anders ist… Nur dass es das hier wirklich ist.
„What’s he doing?“ – „Who cares?!“ (Peggy und Meredith über Don)
Unterhaltsam ist wenigstens, wie Harry weiter demonstriert, dass der technische Wandel nicht allen so offen vorliegt wie ihm – und er seine Haltung mittlerweile auch vor Geschäftsführern offen zeigt. Auch wenn hier und da etwas geflunkert, dafür souverän.
Ein für Mad Men eher untypisches aber tolles kleines Merkmal der Folge: Der Übergang von Dons Magazinschmeißen zum Picknickdecke auffächern beim Bauernhofbesuch. Da bekommen wir auch eine schöne, unfreiwillige Metapher serviert: Dons Sohn, der Süßigkeiten essen muss, weil er das Sandwich von Betty gegen selbige vertauscht hat, obwohl er gar nicht will. Etwas eigentlich Schönes, was man sich bewusst geholt hat, das einem eigentlich gar nicht richtig schmecken mag – ein bisschen wie Mad Men machmal…
Ähnlich wie die Süßigkeit, die Don als Rückkehrangebot serviert wird. Straffe Vorgaben, die sicherlich noch zu Brisanz führen werden!
Meine Meinung:
Und das ist dann auch die einzige Hoffnung für Entwicklung in der letzten Staffel. Dass Don da ist und… etwas macht! Diese drei Folgen hätten wunderbar in eine gepasst, diese ganze unnötige Einführung und vor allem die Tatsache, dass uns mehrere in der Serie wie auch im Heute vergangene Monat mehrfach als „da kam ich nicht zu“, „das wollte ich nicht“, „ich habe auf den richtigen Zeitpunkt gewartet“ verkauft werden. Das ist einfach keine sinnlose Storyline… Und ich bleibe dabei: Don macht eine Todessterntaktik, befällt den Feind von Innen, nimmt Peggy und ein paar Kreative mit und macht eine neue Agentur auf.
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