Wow, eine Folge, in der etwas passiert. Sogar mehrere Dinge. Mehrere Dinge, die nicht komplett unnütz für die Geschichte sind und sogar etwas Humor und Drama in die Serie bringen. Dafür sorgt zunächst die zufällige Entdeckung, dass der allseits unbeliebte Lou scheinbar unter die Hobby-Comiczeichner gegangen ist. Das wird zum Running-Gag im Büro, der aber schnell nach hinten los geht.
Bei Don kommen hingegen mal wieder Altlasten hoch, die ihn sofort nach LA fliegen lassen, für die eigene Frau macht er das aber nicht. Schon seltsam. In L.A. scheint man als fremde Frau, die zu einer fremden Frau ins Haus kommt erst einmal sagen zu müssen, wie schön man sich gegenseitig findet – so fangen sonst ganz andere Filme an. Und auch wenn der Zuschauer hier vielleicht noch enttäuscht ist, wird er danach entlohnt. Die Hollywoodparty bei Megan war in etwa so cool wie Dons kariertes Sakko schrecklich, und endet im Anfang der wilden Siebziger. Zumindest für Don.
Michael sieht, wie Lou und Jim sich heimlich samstags im Computerraum treffen und man wartet förmlich auf den Kuss. Laut Michael liegt das am Computersurren, das alle homosexuell werden lässt. Ihn lässt es jedenfalls eher verrückt werden:
„Peggy, we gotta reproduce! If there was a way to do it without having sex I’d do it.“ (Michael)
Aber eines muss man den Machern lassen: das „Geschenk“ von Michael an Peggy kam durchaus überraschend und war unterhaltsamer als die komplette Staffel bisher! Endlich gibt es mal wieder Überraschungsmomente, die Dynamik in die Handlung bringen.
Währenddessen gibt es Probleme bei Betty – ein Handlungsstrang, der mich so gar nicht mehr interessiert. Da sehe ich doch lieber, dass es tatsächlich noch so etwas wie Agentur-Business gibt! Da hätte niemand mehr mit gerechnet.. Und Don haut endlich mal wieder einen raus.
Meine Meinung:
Ich weiß nicht, ob das nur bei mir ist, aber es gibt nur noch eine Handvoll Charaktere und Handlungsstränge, die mich überhaupt bewegen können. Das ist vorrangig Don und wenn der sich hängen lässt, hängt die komplette Serie leider durch. Wieso uns Betty überhaupt noch gezeigt wird ist mir unerklärlich, ebenso sind diese alten Don/Dick-Bezüge einfach nicht mehr relevant genug. Dann lieber ein paar verruchte Mindgames von Don um wieder back into the game zu kommen. Aber es war eine der besseren, wenn auch keine großartige Folge. Noch immer gilt meine These, dass man Mad Men in der halben Zeit erzählen könnte (und es vermutlich doppelt so gut wäre). So, ich gehe jetzt lieber weg von diesem Computerdings hier…
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