Seit ich das letzte Woche mit der Soap geschrieben habe, fällt mir immer mehr auf, dass ich damit Recht habe. Ich ertappe mich beim Schauen dabei, Unterschiede zu GZSZ zu sehen. Schöneres Set-Design, bessere Schauspieler und der Versuch einer komplexeren Story. Aber alles wirkt verlaufen, nichts zielgerichtet und irgendwie nur noch wie eine Collage an Gemütszuständen und Einschüben. Ich freue mich kaum mehr über Charaktere, aber das geht den Figuren scheinbar auch selber so – wenn Betty nach Hause kommt gibt es jedenfalls keine Jubel-Arien…
„I know, it’s beyond your experience, but people love to talk to me.“ (Betty)
Don freut sich eher auf die Kellnerin, die auf Selbstmitleid und die Agentur macht irgendwas mit Keksen, was keinen recht zu interessieren scheint. Wenn mittlerweile sogar die Sekretärinnen fragen, wo man eigentlich den ganzen Tag ist, scheint das Geschäft gescheitert. Früher – also in den Sechzigern – war eben alles besser…
Wenigstens sorgt Megans durchgeknallte Mutter für etwas Auflockerung. Auch bei Roger. Und auch Stan bekommt zwischenzeitlich etwas Auflockerung von einer selbstbewussten und weltoffenen Fotografin, die das Thema freie Liebe offenbar sehr ernst zu nehmen scheint. Tjoa, und das war es auch schon irgendwie.
Ohne vereinzelte visuell toll gemachte Shots und die Aktion mit den Möbeln wäre das ein total langweiliger Reinfall geworden. Vielleicht finde ich persönlich auch einfach keinen Zugang zu den tragischen Geschichten von Charakteren, die ich seit höchstens einer Folge kenne. Don ist da etwas schneller bereit, sich und seine Hose zu öffnen.
Noch fünf Folgen und so recht weiß eigentlich niemand, auf was das hinauslaufen soll. Schafft Don es bis dahin noch, mit allen Frauen in seinem Wohnhaus zu schlafen? Schafft Stan es, ein tolles Foto zu machen? Und wird Pete jemals kein Arschloch mehr sein? Fragen über Fragen, die man sich eigentlich gar nicht stellen möchte…
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