98 Penisse sind angeblich in allen Staffel „Spartacus“ zusammen zu sehen. So wollte ich schon immer mal einen Artikel anfangen. Auf die Idee hat mich K1 gebracht: Wir waren dereinst im Zoo. „Mama, der Elefant hat fünf Beine!“ Das Kind lernt zählen. Das klappt mal besser, mal schlechter. Aus Reflex zähle ich nach. Sieh an, er hat tatsächlich fünf. Aber Nummer Fünf wird schon wieder eingefahren. ‚Respekt‘ ist mein erster Gedanke. ‚Man könnte mal wieder “Spartacus” gucken‘ mein zweiter.
Ob es nun insgesamt 98 Penisse sind oder nicht, vermag ich nicht zu sagen. Andere gezeigte Geschlechtsteile lenken vom Zählen ab. Der Macher der Serie, Steven S. DeKnight, war offensichtlich der Meinung, dass es in der Vergangenheit heiß herging und Kleidung überbewertet wird.
Nun wird dem versierten Serienliebhaber ohnehin aufgefallen sein, dass es in den aktuellen Serien immer mehr Baumeleien zu sehen gibt. Sei es „True Blood“, „Outlander“ oder „American Gods“. Im Zuge einer endlich fortschreitenden Berücksichtigung aller Vorlieben ist das nur konsequent. Manchmal wirkt es allerdings gequält und reingequetscht, um ja nicht altbacken oder konservativ zu erscheinen. Aber in Serien, in denen man halbnackte Menschen erwartet, wie eben „Spartacus“, wird oft mit dem Herzeigen von Popos, Brüsten und tiefergelegenen Regionen einigermaßen selbstverständlich umgegangen.
Es gibt eine Folge von „Spartacus“, die ich insgeheim ‚Schwanzus Longus‘ nenne. In der Folge S01E08 ist der Gladiator ‚Horse‘ (Nomen est Omen) in die allgegenwärtige Intrigenfalle gegangen. Sein beachtliches Gemächt wird abgetrennt und neben ihm ans Tor genagelt. Die Szene ist dem Schnitt zum Opfer gefallen und kann nur von DVD-/Blue-Ray-Besitzern bestaunt werden.
Ich frage mich dabei nur, ob der arme Mann wohl zu Lebzeiten jedes Mal in Ohnmacht gefallen ist, wenn das ganze Blut in eine Erektion geflossen ist. Das sieht man übrigens in den Serien nicht. Steife Glieder gibt es immer noch nur in Verbindung mit Husten, Schnupfen und Halsschmerzen. Ist auch okay. Der Fantasie darf ruhig noch etwas überlassen bleiben. Viele Bücher sind ja alleine deswegen auf der Bestsellerliste, weil sie damit das Kopfkino versorgen. Man könnte jetzt bei jedem wackelnden Popo, bebenden Busen oder baumelnden Penis ‚SEX SELLS‘ brüllen. Natürlich stimmt es, aber man wäre schnell heiser. Vor allem bei „Spartacus“.
Obwohl das hier ein Mama-Text ist, lasse ich das Thema Jugendschutz außen vor und gehe davon aus, dass alle Elternteile auf das FSK achten.
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