Ihr plant in der näheren oder ferneren Zukunft Kinder? Super! Ab ins Bett! Und damit meine ich nicht, dass ihr den Akt des Reproduzierens üben sollt. Geht schlafen! Es gibt nur wenige Dinge, denen ich hinterhertrauere und das sind immer welche, die ich abwinken kann. Mit einem müden Lächeln. Und da sind wir schon beim Thema. Auch eure Serienmama sitzt manchmal vor dem weißen Blatt und starrt drauf ohne zu wissen, was sie schreiben soll. Nanu? Was ist da los? Brille verlegt? Schreibblockade? Nichts dergleichen.
Ich bin seit fast vier Jahren dauermüde. Ich habe keine Kinder in die Welt gesetzt, sondern eine Schlafstörung gezüchtet. Angeblich verlieren Eltern in den ersten zwei Jahren ein halbes Jahr Schlaf. Glaub ich sofort.
Dass man vor Müdigkeit vom Klo fallen kann, haben mich die LAN-Partys meiner Jugend gelehrt. Aber, dass man mit geschlossenen Augen noch einen Haushalt schmeißen kann, das war mir neu. Nebenbei schreibt man die Steuererklärung, erfindet den Weltfrieden und bewahrt K2 davor, sich vom Regal zu stürzen. Und was macht man, wenn abends die Brut endlich selig schlummert? Man legt sich gemütlich ins frisch gemachte Bett, liest ein paar Seiten oder guckt ein paar Folgen und schläft acht Stunden am Stück, um dann am nächsten Morgen gut gelaunt und ausgeschlafen den neuen Tag zu begrüßen. Natürlich nicht.
Denn als erstes kommt der Ruf nach dem obligatorischen Glas Wasser. Das passiert in dem Moment wo der eigene Kopf das heißersehnte Kissen berühren will. Kein Problem, man ist ja vorbereitet. Man schnappt sich eine Trinkflasche und wirft sie ins Kinderbett. Touchdown! Noch ein Sprint ins eigene Bett und Gute Nacht, Marie! Man hat dabei völlig Kind Nummer Zwei vergessen. Zwanzig Minuten nachdem man eingeschlafen ist, macht es einen nachdrücklich darauf aufmerksam. Nicht mehr ganz so eilig nimmt man auch diese Hürde. Wenn man Glück hat, ist dann erstmal Pause. So bis 04:00. Denn dann hat K1 den aufregenden Tag traumtechnisch verarbeitet. Da muss man halt drüber informiert werden. K1 schläft wieder und K2 übernimmt die Unterhaltungsrunde. Gegen 06:00 stiefelt man wieder ins Bett. Um 06:30 klingelt der Wecker. Das geliebte Partnertier hüpft schwungvoll mit einem achtfachen Rittberger aus dem Bett. „Guten Morgen, Schatz“ trällernd dampft er unter die Dusche ab.
Und was ist mit Me-time? Zum Beispiel mal in eine neue Serie reinschnuppern?
Also, pflanzt euch fort. In rauen Mengen. Kinder sind was tolles. Aber tut mir einen Gefallen: Schlaft! Schlaft für alle die, die es nicht mehr können!
Gute Nacht!
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