Quasi nahtlos machen wir nach unserem traditionellen sAWEntskalender traditionell mit unseren traditionellen Jahresrückblicken weiter. Jeden Tag wird eine Person aus unserem Autorenteam ihre/seine allertollsten Serien(dinge) auflisten – quasi die sAWE-ards, das wäre aber ein total bescheuerte Name, also bleiben wir bei „Mein Serienjahr“.
Mir gebührt die Ehre, den Anfang zu machen. 2017 kam so schnell, wie es gekommen war, und doch zeigt sich im Rückblick, dass das Serienjahr so einiges zu bieten hatte. Sowohl, was neue Staffeln etablierter Formate angeht (die faszinierten, unterhielten oder enttäuschten), aber eben auch im Bezug auf Neues. Insgesamt eben im Fernsehen, wie im echten Leben dieses Jahr: Abwechslungsreich, voll Höhen und Tiefen und am Ende bleiben wenige Dinge hängen. Derer wären zum Beispiel…
Most AWESOME Drama: Mr. Robot
Hier könnte die Aktualität den Sieg entschieden haben. War die vierte Staffel von „Sherlock“ überaus stark (und sind wir eh alle einfach froh über jede, die wir zu sehen bekommen), war sie wie immer recht kurz und liegt bereits soo weit entfernt. Mit der dritten Staffel konnte sich doch tatsächlich „Better Call Saul“ auf meine persönliche Shortlist entwickeln. Den ersten Rang macht dieses Jahr jedoch – wie bereits 2015 als Neustart – „Mr. Robot“. Die dritte Staffel war einfach nur gut – mehr gibt es in meinem Review dazu zu lesen.
Most AWESOME Comedy: Rick and Morty
In dieser Kategorie musste ich nicht mal wirklich nachdenken, da stand die Entscheidung bereits nach der finalen Folge der Staffel fest. „Rick and Morty“ konnte die hohen Erwartungen an die dritte Season nicht nur erfüllen, sondern hat den Hype der Fanbase auf unnormale Größe wachsen lassen. Smarter Humor, für eine Animationsserie ungemein starke Momente im Bereich Menschlichkeit und Drama und auch hier: einfach nur gut. Sei kein Jerry und akzeptiere es.
Most AWESOME SciFantasy: Legion
Hier habe ich mich schwerer getan. Vermutlich, weil ich so wenig SciFantasy dieses Jahr geguckt habe. Also, gutes. Klar, da wäre die zweite Staffel „Stranger Things“, die mir um Welten besser als die erste gefallen hat, aber das wäre dann doch zu klischeehaft. Also gehe ich mit „Legion„. Das war endlich mal frische Superheldenkost, die zudem noch künstlerisch wertvoll verpackt wurde.
Most AWESOME Neustart: Marvelous Mrs. Maisel
Auch wenn „Atypical“ so seinen Charme hatte und „Kevin (Probably) Saves The World“ nach Abschluss der ersten Staffel mit Sicherheit noch ein Review erhalten wird, das so charismatisch und mitfühlend wie die Figuren und Story darin sind, musste es hier natürlich „Marvelous Mrs. Maisel“ werden. Weshalb, habe ich ja im Staffelreview ausgebreitet gehabt.
Größte Überraschung: Blood Drive
Erst dachte ich hier an den Aspekt, dass die zweite Staffel von „Search Party“ ein wirklich erfreuliches Niveau hatte, aber dann habe ich mich doch für einen weiteren Neustart diese TV-Saison entschieden: „Blood Drive“. Guilty Pleasure? Und ob. Stumpf? Aber hallo! Originell und abgefahren? Sowas von! Und in der Form eben überraschend viel mehr als man erwartet hatte.
Größte Enttäuschung: The Walking Dead
Hier reihen sich die Kandidaten tatsächlich erstaunlich namhaft und zahlreich ein. Neben der meiner Meinung nach ernüchternden dritten Staffel „Fargo“ konnten sich vor allem American Horror Story: Cult gerade noch so durch eine Verbesserung im Vergleich zur miserablen sechsten Staffel retten. Wäre ich gemein gegenüber Neuen, würde ich „Young Sheldon“ wählen (nach dem abgrundtief schlechten Piloten danach aber stabiler) oder „Friends From College“ (schnarch) oder mich darüber aufregen, dass „Powerless“ viel zu früh abgesetzt wurde. Aber nein, es wurde „The Walking Dead“. Aus Gründen. Vielen. Oh man…
Most AWESOME Episode: „The Ricklantis Mixup“
Auch hier habe ich mich ungemein schwer getan. Die Mr. Robot-Staffel hatte grandiose Momente, zum Beispiel die Weltklasse-Folge S03E06 „eps3.5_kill-pr0cess.inc“. Aber am Ende bin ich mit der vielleicht perfektesten Folge des Jahres gegangen: Rick and Morty S03E07 „The Ricklantis Mixup“. Fünf Kronen vergebe ich ja selten, hier waren sie außer Frage. Eine detailverliebte Welteninszenierung und Parallelerzählung, die nicht nur die beiden eigentlichen Hauptfiguren die Folge über sondern auch ihresgleichen vergeblich sucht.
Most AWESOME Scene: Mr. Robot
Okay, ich habe es mir bei der Episode etwas leichter gemacht und total trickreich eine eigentliche Episode in diese Kategorie gehackt, könnte man meinen. Mr. Robot S03E05 „eps3.4_runtime-err0r.r00“ war nämlich so gefilmt, als wäre die komplette Episode eine einzige Kamerafahrt. Das zählt für mich als die nicht nur beste sondern auch längste Szene des Serienjahres. Top!
Most AWESOME Character: CGI-Reh
Das Reh in S07E12 von „The Walking Dead“.
Most AWESOME Quote: Mr. Robot
„It’s not that I am out of moves. It is that you are not worth one.“ (Price)
Endlich nachgeholt in 2017
Da frage ich mich noch immer, was mich geritten hat, das soo lange vor mir herzuschieben. So hatte ich aber phänomenal gute zwei Wochen mit den bisherigen „Black Mirror“-Folgen – und kann mich entsprechend auf die neuen ab 29. Dezember freuen!
Nachzuholen in 2018
Serien, die ich eigentlich (komplett) schauen wollte, aber nicht dazu gekommen bin: „13 Reasons Why“, „A Series Of Unfortunate Events“, (viele mehr)…
In 2018 freue ich mich auf…
Neben den obligatorischen „Hoffentlich-Staffeln“ von „Rick and Morty“, „Mr. Robot“ und Konsorten dann doch tatsächlich auf das Serienfinale von „Sense8“. Nicht, weil ich so ein Riesenfan der Serie wäre (Staffel 1 empfand ich als überhyped und viel zu langatmig inszeniert), aber die Beendigung nach Staffel 2 hatte mich doch sehr überrascht und ein bisschen verloren zurückgelassen, was die dann doch sehr besondere und vor allem besonders erzählte Geschichte angeht. Ich hoffe, sie finden ein passendes Ende.
Ansonsten natürlich auf viele tolle Folgen, neue Serien, von denen ich noch gar nichts weiß und vor allem den Austausch mit euch hier auf unserer kleinen Serienspielwiese. Kommt gut ins neue Jahr!
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