Hinter uns allen liegt ein besonders Jahr. Leider kein besonders gutes, fürchte ich. Aber wie war das Serienjahr so? Die Pandemie hat zu Produktions-Verzögerungen und -Stopps geführt, was zwischenzeitlich den Nachschub gehörig hat stocken lassen. Insgesamt kann man aber denke ich mit dem Angebot zufrieden sein, vor allem, weil Serien-Streaming eben nicht mehr nur Netflix und vielleicht noch Amazon Prime Video ist. Ja, diese ganze Aufstückelung der Plattformen stinkt uns allen gewaltig, aber zumindest in Sachen Content hatten wir so einiges zur Auswahl! So viel, dass ich gar nicht alles sehen konnte, was ich mir vorgenommen hatte. Okay, das dürfte auch daran liegen, dass dank Pandemie das Lieblingsmädchen hier im Home Office ist und ich lieber mit ihr gemeinsam Mittag esse, statt eine Serienfolge zu schauen, wie ich es sonst meist getan hatte…
Wie bereit seit einigen Jahren wollen wir auch dieses Jahr unsere persönlichen AWESOME-Awards verleihen. Die nächsten Tage wird jeden Morgen der Rückblick einer anderen Person unseres Autorenteams erscheinen. Jeweils mit ein paar total subjektiven Einschätzungen zum Serienjahr 2021. Los geht’s!
Most AWESOME Drama: „Only Murders in the Building“
Die Entscheidung fiel mir sehr einfach. „Only Murders in the Building“ hat mich überzeugen können und ist zu meinem persönlichen Serientipp des Jahres geworden. Das liegt auch daran, dass die Dramedy gekonnt mit diversen Genres spielt und so eigentlich für alle etwas ist.
Most AWESOME Comedy: „Brooklyn Nine-Nine“ (Staffel 8)
Hier habe ich mich schon schwerer getan. Klar, „Taskmaster“ war (UK wie Neuseeland) mal wieder sehr unterhaltsam, ist aber halt keine Serie, sondern ein serielles TV-Show-Format. Kurz habe ich mit der 2. Staffel „Mythic Quest“ geliebäugelt, am Ende hat aber der Abschieds-Bonus entschieden, dass eine der lustigsten Comedies der letzten Jahre diese Auszeichnung erhält.
Most AWESOME SciFantasy: „Cowboy Bebop“
Auch diese Kategorie war nicht leicht. „Alice in Borderland“ hätte eine Chance gehabt, kam aber streng genommen noch 2020 raus (wenn auch nach meinem damaligen Serienjahr-Rücblick) – also habe ich mich für „Cowboy Bebop“ entschieden, da die Netflix-Adaption einfach einen sehr besonderen Flaire ausgestrahlt hat.
Most AWESOME Neustart: „Squid Game“
Eigentlich müsste hier auch „Only Murders in the Building“ stehen, aber ich möchte einige Serien verteilen. Und natürlich kommt man nicht um „Squid Game“ herum. Dieser krasse Überhype hat mir die Serie beinahe etwas kaputt gemacht, muss ich gestehen. Als ich sie rezensiert hatte, kannte die kaum jemand, einige Tage später durfte ich im Radio was dazu sagen, weil kaum Medienschaffende die Serie bereits komplett gesehen hatten. Zwei Wochen später kannte sie jeder. Aus guten Gründen, war die Erzählung doch smart, originell und vor allem anders.
Größte Überraschung: „Fear the Walking Dead“ (Staffel 6)
„Master of None“ hat mit der kunstvollen dritten Staffel sicherlich am meisten überrascht, aber eher auf neutraler Ebene. Positiv war ich von der sechsten Staffel „Fear the Walking Dead“ überrascht. Nicht etwa, weil das das Beste war, das ich je gesehen hatte, aber eben deutlich verbessert zu dem Graus, der die Staffeln zuvor abgegangen war. Das war so für mich nicht mehr erwartbar.
Größte Enttäuschung: „Day of the Dead“
Die längste Liste an Anwärtern für eine Kategorie hatte ich hier. Die seltsame Aufsplittung mit sehr schwacher zweiter Hälfte in der Jubiläums-Staffel von „American Horror Story“ war wahrlich schaurig. Auch die erste Hälfte des letzten Teiles von „Haus des Geldes“ hat in Teilen enttäuscht, genau wie die dritte Staffel „Miracle Workers“ oder auch „The Walking Dead: World Beyond“. Am Ende meiner inneren Diskussion stand aber wieder der Einfall, der mir direkt zu Beginn gekommen war: Day of the Dead“ hat mich mit der ersten Folge bereits derart enttäuscht, dass ich gar nicht mehr weiter schauen wollte. Glückwunsch!
Most AWESOME Episode: „Mortyplicity“ („Rick and Morty“ S05E02)
Dass ich hier mit „Here’s Negan“ (S10E22) doch tatsächlich beinahe eine Folge von „The Walking Dead“ genommen hätte, wirkt seltsam… Gut, dass es noch „Rick and Morty“ gibt, das mit dem Finale zu Staffel Fünf bereits einen Knaller gebracht hat, aber mit S05E02 „Mortyplicity“ noch mehr überzeugen konnte.
Most AWESOME Character: Metin („MaPa“)
Hier schwimme ich mal gegen den Strom. Statt irgendwelche Sci-Fi-Cowboys oder Zeichentrick-Genies zu nehmen, bleibe ich geerdet und widme diese Kategorie den alleinerziehenden Vätern – Metin aus „MaPa“. Die Serie ist eigentlich bereits 2020 im Pay-TV gelaufen, aber halt dieses Jahr bei mir. So!
Most AWESOME Quote
Das scheint zwar im Original ein Zitat (in leicht abgewandelter Form) von Bertrand Russell gewesen zu sein, ich kannte den Spruch aber noch nicht und war entsprechend tief getroffen, als er gesagt wurde:
„War isn‘t about who‘s right. It‘s about who‘s left.“ (Avocato, aus der 3. Staffel „Final Space“)
Nachzuholen in 2022
Puh, da wäre so einiges… Unter anderem wollte ich eigentlich „Mr. Corman“, „The Shrink Next Door“, „The Witcher“ (Staffel 2), „Maid“, „The Mysterious Benedict Society“ (Rest der Staffel), „Star Trek: Lower Decks“, und einige weitere Serien bereits dieses Jahr gucken. Das muss dann wohl alles im Januar dran…
In 2022 freue ich mich auf…
Auch hier steht bereits einiges auf der Liste! Neben neuen Staffeln von „The Marvelous Mrs. Maisel“ oder „The Umbrella Academy“ freue ich mich vor allem auf „Better Call Saul“. In puncto neuer Serien blicke ich mit hohen Erwartungen aber auch Enttäuschungs-Potenzial auf „House of the Dragon“ und „How I Met Your Father“. Weniger enttäuscht dürfte ich bei „Severance“ und „The Afterparty werden, nehme ich an.
Und ihr so…?
Und was steht so auf eurer Liste für 2021 oder 2022? Vergebt gerne eure eigenen Awards in den Kommentaren!
Bilder: Hulu, Netflix, Joyn, Adult Swim.
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