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seriesly Jahresrückblick, Teil 1

Mein Serienjahr 2023: Michael

25. Dezember 2023, 08:08 Uhr

Welche Serien haben mich dieses Jahr beeindruckt, bewegt, angesprochen, enttäuscht? Diese Frage stellen wir uns im Team bei sereislyAWESOME in guter Tradition seit vielen Jahren nach Abschluss unseres schönen sAWEntskalenders. Ich glaube, das ist zumindest für mich immer der aufwändigste Beitrag des Jahres, weil im Laufe der knapp 365 Tage dann doch einiges an Material zusammenkommt, das man gesehen hat – allein bei den Serien! Ich habe versucht, eine adäquate Auswahl zu treffen, und zumindest in einigen Kategorien fiel es mir nicht leicht, DEN einen Titel zu benennen, der als bestes Format durchgehen könnte. Ich hoffe, für den einen oder die andere ist auch direkt noch eine Inspiration dabei, was er oder sie über die Feiertage nachholen könnte. Wenn Ihr mit der einen oder anderen Auswahl nicht einverstanden sein oder weitere Tipps habt, was ich aus 2023 eigentlich noch hätte gesehen haben müssen, dann gerne in die Kommentare damit. Aber nicht vergessen: Bis zum Jahresende wird jeden Tag ein anderes Redaktionsmitglied mit den eigenen Serien-Highlights des Jahres um die Ecke kommen – seid gespannt!

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Most AWESOME Drama: „Copenhagen Cowboy“

Los geht’s mit einer Serie, die direkt zu Jahresanfang am Start war und somit bei vielen vielleicht schon nicht mehr so präsent ist: „Copenhagen Cowboy“ startete am 5. Januar bei Netflix und stammt von Regisseur Nicolas Winding Refn. Das deutet schon an – es ist nichts Konventionelles, was uns hier serviert wird. Es geht um das Gesamtkunstwerk. Und ich mag das extrem langsame Erzähltempo, die verstörende Optik, die Arbeit mit der Kamera, den Cast, die Story. Es ist ein Ausflug in eine andere Welt, vollkommen unvorhersehbar – ein starker Start ins Jahr.

Copenhagen-Cowboy

Im Laufe des weiteren Jahres hat das „Yellowstone“-Franchise meinen Serienkonsum bestimmt. Von „Yellowstone“ habe ich die Staffeln 1-4 nachgeholt und mich auf die beiden Spin-Offs „1883“ und „1923“ gestürzt. Vor allem „1883“ hat mich überzeugt und dafür gesorgt, dass ich mich nach anfänglicher Aversion doch dazu entschieden habe, mich näher mit „Yellowstone“ zu beschäftigen. Ist eben doch mehr als „so eine Cowboy-Serie“, nicht wahr, Patrick?

Zwei weitere Empfehlungen in der Kategorie habe ich noch „Fleishman is in Trouble“ (hier gibt’s mein Review) und „Rough Diamonds“, das im Kontext der jüdischen Familien im belgischen Antwerpen spielt. Solider Tipp für alle Krimi- und Thriller-Fans, wie auch hier in meinem Serientipp nachzulesen.

Most AWESOME Comedy: „Tulsa King“

Auch hier fiel mir die Auswahl schwer, weil einige sehr gute Titel im Comedy-Fach dieses Jahr gestartet sind. Ich glaube, ich habe auch in keiner anderen Kategorie den ‚Gewinner‘ häufiger gewechselt. Jetzt ist es „Tulsa King“ geworden, eine Serie, bei der ich (endlich mal wieder) an vielen Stellen loslachen musste, die extrem gut geschrieben ist und natürlich von der Selbstironie und dem Charme des Hauptdarstellers Sylvester Stallone lebt. Die Serie überrascht immer wieder, ist mal sanft, mal knallhart, dann wieder witzig und manchmal auch etwas brachial. Ich mochte es, von daher sicher ein verdienter Sieger. Mehr zur Serie gibt’s auch hier in meinem Review.

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Aber auch diese Serien hätten es verdient gehabt: „Shrinking“, eine Apple-Comedy mit Harrison Ford als mürrischer Therapeut. Zwischen ihm und seinem Team in der Praxis entstehen immer wieder neue Verbindungen, das eine oder andere überrascht, vor allem ist es aber auch immer wieder unglaublich witzig. Die Serie lebt von der Situationskomik und den treffenen Dialogen, die extrem gut funktionieren. Das eine oder andere Mal rutscht es leider für meinen Geschmack zu sehr ins Anzügliche ab. Nicht ganz so witzig, aber irgendwie auch Eindruck hinterlassend, ist die weitere Apple-Comedy „Platonic“ mit Seth Rogen, der eine alte Freundin nach Jahren kontaktiert, nachdem seine Ehe gescheitert ist. Wir erleben tolle Momente zwischen zwei Menschen (auch die klassische Frage „Können Männer und Frauen beste Freunde sein?“ wird aufgegriffen), die einfach auf einer Ebene agieren und perfekt harmonieren – das macht wirklich Spaß beim Zuschauen. Mehr dazu hier in meinem Review.

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Viel gelacht habe ich auch bei „German Genius“ mit Kida Khodr Ramadan, der sich in der Serie selbst spielt, also so eine Art „Pasteka“-Setting. Die anderen Charaktere sind teils erfunden, teilweise spielen sie sich selbst, was für mitunter ganz witzige Momente sorgt, zum Beispiel wenn Detlev Buck eigentlich jemand anderes spielt, von Ramadan aber mit ‚Buck‘ angesprochen wird. Twist ist natürlich, dass Kida Khodr Ramadan in der Serie auf Ricky Gervais trifft und mit ihm einen Deal aushandelt, den Gervais eigentlich belächelt, woraus sich aber bis zum Ende eine Menge entwickelt. Mehr dazu hier in meinem Review.

Klar, letztlich muss auch die finale Staffel 4 von „Atlanta“ noch genannt werden. Hier mochte ich vor allem wieder die einzelnen Folgen, in denen jeweils nur ein Charakter aus dem Cast eine Rolle spielt. Extrem gelungen ist ausnahmsweise auch einmal das Serienende. Und abschließend muss ich sagen, dass „Atlanta“ die Serie war, die bei mir die größten mulmigen Gefühle beim Zuschauen entwickelt hat. Ich sage nur Teddy Perkins

Most AWESOME SciFantasy: „Star Trek: Strange New Worlds“

Überraschend wenig habe ich dieses Jahr in Sachen SciFantasy geschaut. Klar waren die beiden Serien-Highlights aus dem Star Wars-Universum dabei, „The Mandalorian“ Staffel 3 und „Ahsoka“. Beides war auch sehr solide und überzeugend mit einigen echten Highlight-Momenten gerade für Star Wars-Fans, ich fand’s letztlich aber nicht genug für die Empfehlung in dieser Kategorie, wie im letzten Jahr zum Beispiel bei „Andor“. Dafür habe ich stattdessen „Star Trek: Strange New Worlds“ oben aufs Podest gestellt. Ich fand beide Staffeln sehr unterhaltsam und erfirschend. Ich mochte auch die Selbstironie in der Serie, zudem war das Crossover mit der animierten Serie „Star Trek: Lower Decks“ wirklich gelungen. Apropos: Der Move hat bei mir funktioniert, ich habe mir daraufhin die animierte Serie vorgenommen und find’s inzwischen richtig unterhaltsam. Auch im Star Wars-Universum bin ich nochmal tiefer in die animierten Serien eingestiegen, aber dazu später mehr.

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Most AWESOME Reality-TV: „7 vs Wild Teams“

In den letzten Jahren habe ich ja immer als weitere Kategorie noch „Webserien“ am Start gehabt, aber da ist mir dieses Jahr nichts untergekommen. Nennen könnte man „Z vs. Wild Teams“, das ja bei YouTube läuft, aber irgendwie auch bei Amazon freevee und somit nicht so richtig ind ie Kategorie passen würde. Ich habemal bei Maik gelinst, der seinen Serienjahr-Beitrag schon fertig hat (lest Ihr morgen), und übernehme deswegen einfach seine Kategorie-Idee „Reality-TV“ für dieses Format. Ich war schon bei den Vorgängerformaten dabei, und auch die Teams-Runde hat mir gefallen, obwohl leider die interessanten Teams dann doch recht schnell ausgeschieden sind. Schade fand ich, dass man ab dem Ausscheiden nichts mehr von den Kandidaten gesehen hat. Gut, vermutlich müsste man sich dazu dann noch die Behind-the-Scenes-Videos und die Reaction-Videos anschauen, das wäre dann aber doch zu viel. Mehr zur Teams-Staffel hier in meinem Review.

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Most AWESOME Neustart: „American Born Chinese!“

Hier muss ich an erster Stelle „American Born Chinese!“ nennen. Eine richtig schön bunte, abgedrehte Serie mit einer klassichen Bottleneck-Episode in der Mitte, auf die ich gleich bei einer anderen Kategorie noch eingehen werde. Die Serie lohnt sich, wenn man auf einen ungewöhnlich Ansatz steht. Und wenn man die ersten 2-3 Folgen durchhält – was sich wie ein Teenie-Drama anfühlt, wird danach eine wilde Fahrt durch die asiatische Filmkunst, Martial Arts-Kämpfe und Märchenwelten. Jede Folge übernimmt ein anderer Regisseur und setzt seinen Stempel auf. Ganz ausführlich habe ich das im Serientipp beschrieben.

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Gefreut habe ich mich über die Rückkehr von Raylan Givens im „Justified“-Spin-Off „Justified: City Primeval“. Schön, diese Figur wieder zu sehen, nach wie vor großartig gespielt von Timothy Olyphant. Die Story an sich ist solide und lebt von Antagonisten Clement Mansell. Mehr dazu gibt’s demnächst in meinem Review.

Größte Überraschung: „Star Wars Rebels“

Und damit komme ich zurück auf meinen Hinweis in der SciFantasy-Kategorie: Ich habe mir in Vorbereitung auf „Star Wars: Ahsoka“ dann doch noch die vier Staffeln „Star Wars Rebels“ vorgenommen – und bin wirklich sehr angetan, stellenweise begeistert gewesen. Gerade zum Ende hin macht die Serie richtig Spaß und erzählt eine große Geschichte. Ich hätte es wirklich bedauert, die vier Staffeln nicht gesehen zu haben, bevor „Ahsoka“ los ging. Ich habe dazu auch einen Szene-für-Szene-Vergleich hier im Blog veröffentlicht – da erkennt man gut den Sinn. Mehr dazu auch hier in meinem Rewatch-Review.

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Größte Enttäuschung: „Conversations with friends“

Das bedaure ich wirklich sehr: „Conversations with friends“ war eine absolute Enttäuschung, gerade im Vergleich zur Vorgänger-Serie „Normal People“, die für mich zu den besten Serien überhaupt gehört. Wenig Esprit, lahme Story, blasser Cast – da hatte ich deutlich mehr erwartet.

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Most AWESOME Episode: „The Bear: Forks“

Auch hier konnte ich mich nicht so richtig entscheiden – und daas erstaunlicherweise zwischen zwei Folgen der gleichen Serie. „The Bear“ fand ich auch in Staffel 2 wieder klasse, und mir gefiel auch die Herangehensweise, jedem Charakter quasi eine eigene Folge zu widmen. Ausreißer war die Flashback-Folge „Fishes“, die ich genauso gut als Top-Episode hätte nennen können. Die Folge ist doppelt so lang und blickt zurück auf die Familiengeschichte der Berzattos, zu einer Zeit, als Mikey noch lebt. Die Folge ist ein wildes Durcheinander zwischen Diskussionen, Streigikeiten, Nervenzusammenbrüchen und Provokationen – das muss man erstmal aushalten. Wohltuender Gegenpol dazu ist die ruhige Folge „Forks“, die genau darauf folgt und den Charakter Richie in den Vordergrund stellt. Er versteht sein Praktikum bei „Ever“ als Bestrafung, bis ihm ein Licht aufgeht und sich mitten in der Folge der Charakter total wandelt. Es ist eine unheimliche Freude, dem Wandel von Richie zuzuschauen, und das ist dann auch toll gespielt von Ebon Moss-Bachrach – mit einem tollen Schlusspunkt der Folge, siehe nächste Kategorie.

Zwei weitere Highlights waren hier noch in der Verlosung: „Der große Weise“ aus „American Born Chinese!“, die Bottleneck-Episode, von der ich gerade schon erzählt hatte. Peng Zhang, vor allem bekannt als Fight und Stunt Coordinator für Filme wie „Marvel’s Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings“, „Ant-Man“ oder „47 Ronin“, darf hier loslegen und präsentiert uns eine Bottleneck-Episode vom Allerfeinsten. Sie führt uns komplett in die Welt des Affenkönigs und erzählt uns viele Hintergründe zur mystischen Märchenebene der Serie. Dabei nimmt sie Charakteristik, Optik und Erzählweise der Geschichte von klassischen asiatischen Produktionen auf, wirkt an vielen Stellen ähnlich simpel, aufgedreht, laut, hat einen ausgeprägten Wuxia-Einschlag (wie auch fast alle anderen Folgen in unterschiedlich starker Ausprägung) – und macht einfach großen Spaß. Dazukommt die starke Cinematography von Brett Pawlak und Alan Poon.

Ebenfalls nennen muss ich noch „The Morning Show“, Folge 5 aus Staffel 3. Eine Flashback-Episode in die Corona-Zeit, die mitten in der Staffel viele Hintergründe erzählt, die zwischen Staffel 2 und 3 passiert sind. Man wundert sich zu Beginn der Staffel vielfach über den einen oder anderen Charaktere und dessen Handlungen, mit dieser Flashback-Episode wird aber einiges klar.

Most AWESOME Scene: „The Bear: Every second counts“

Nochmal zurück zu „The Bear“: Am Ende der schon empfohlenen Folge „Forks“ macht Richie DIE Entdeckung, die ihm im Verhältnis zu seinem Cousin die Augen öffnet: „Every second counts“. Das Mantra, nach dem Carmy immer wieder agiert, wird Richie jetzt offenbar und öffnet ihm endgültig die Augen – ein klasse Moment.

Mit in der Verlosung war auch der Moment in Folge 5 von „Star Wars: Ahsoka“, wenn Ahsoka Tano in der Zwischenwelt auf ihren Meister Anakin trifft und sie frühere Szenen aus „Star Wars: The Clone Wars“ erneut erleben. Anakin wandelt dabei immer zwischen seiner Rolle als Meister und seiner Verwandlung zu Darth Vader – stark gemacht.

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Most AWESOME Character: Dwight „Der General“ Manfredi

Kann eigentlich kein anderer Charakter als Dwight „Der General“ Manfredi aus „Tulsa King“ sein. Ein knallharter Mafiosi, der nach zig Jahren im Knast in eine vollkommen veränderte Welt kommt und mit seinen Steinzeit-Methoden eine amerikanische Kleinstadt aufmischt. Und das alles herrich selbstironisch gespielt von Sylvester Stallone. Mehr geht im Prinzip nicht.

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Gut gefallen hat mir auch der Antagonist aus „Justified: City Primeval“. Es brauchte schon einiges, um an den Antagonisten aus der Ursprungsserie heranzukommen – dafür war die Figur des Boyd Crowder einfach zu gut – und von Walton Goggins perfekt in Szene gesetzt. Aber, Respekt an die Macher des Spin-Offs: Clement Mansell steht dem in fast nichts nach, und gut gespielt ist es auch von Boyd Holbrook.

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Auch hier serviere ich nochmal „Tulsa King“, eine Szene aus der ersten Folge, als Dwight in einen Laden spaziert, der (legal) Drogen verkauft. Der Dialog mit dem Inhaber ist genial: „Ich beschütze Dich vor den Gangs“ – „Hier gibt’s keine Gangs!“ – „Und vor dem Gesetz.“ – „Was ich mache, ist legal!“

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Ebenfalls hängen geblieben ist ein Dialog aus „German Genius“ zwischen Kida Ramadan und seiner (Serien-)Tochter. Sie besuchen ein Event und treffen auf diverse Schauspieler und Drehbuchautoren – obwohl es eigentlich ins Kino gehen sollte. Der Dialog: „Papa, ich dachte, wir gehen ins Kino!“ – „Hier wird Kino geschrieben!“

Auch, ein Filmzitat habe ich auch noch parat, weil es einfach so genial ist, und zwar aus dem großartigen, Oscar-prämierten „Everything Everywhere All at Once“:

„The bagel will show you the true nature of things. „

Nachzuholen im Jahr 2024

Vor allem ein Titel steht hier ganz oben auf der Liste: Staffel 2 von „Marvel’s Loki“. Den Rest der finalen „The Blacklist“-Staffel muss ich noch schauen, ebenso den rest von Staffel 3 von „The Boys“. Ansonsten ist aktuell nichts Dringendes auf meiner Liste.

2024 freue ich mich auf…

Fast schon Standard: Auf die Marvel- und Star Wars-Serien, die da angekündigt sind. Und ich hoffe wieder auf die eine oder andere Serien-Überraschung und Neustarts, die ähnlich viel Spaß machen wie die hier genannten Serien im Serienjahr 2023.

Bilder: Netflix, Paramount, Disney, Apple

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Montag, 25. Dezember 2023, 08:08 Uhr
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