Vor knapp 2 Wochen hatte ich darüber geschrieben, dass es jetzt soweit ist, dass Netflix das Teilen des Accounts mit nicht zum eigenen eigenen Haushalt gehörenden Nutzer:innen ab sofort unterbinden wird (hier kann man das nachlesen). Wer sein Passwort an Freunde und Verwandte weitergibt, hat schon immer gegen die Bestimmungen von Netflix verstoßen. Nach einigem hin und her macht Netflix jetzt aber ernst und geht gegen das Account-Sharing vor. Immerhin kann man bisherige „Schwarzseher“ als Zusatzmitglied hinzufügen – doch das geht leider nicht bei allen Netflix-Konten. Nutzer:innen, die ihr Netflix-Abo über Pakete oder Drittanbieter abgeschlossen haben, gucken in die Röhre.
Tatsächlich heißt es dazu auch in den FAQs von Netflix: „Zusatzmitglieder können nicht zu Paketen, in denen Netflix enthalten ist, oder zu Konten mit Rechnungsstellung über Dritte hinzugefügt werden.“ Heißt also: Wer sein Netflix-Abo bei waiputv, Magenta TV, RTL+ & Co. abgeschlossen hat oder sein Netflix-Abo über den App Store von Apple bezahlt, hat ein Problem – wie auch Leonie aus unserer Redaktion, der das Problem zuerst aufgefallen ist.
Netflix-Abo bei waiputv, Magenta oder RTL abgeschlossen? Pech gehabt!
Und das sind übrigens nicht die einzigen Restriktionen: Zusatzmitglieder können auch nicht zu werbefinanzierten Abos hinzugefügt werden (wobei der Preis ja gleich wäre). Und: Das Zusatzmitglied muss in demselben Land aktiviert werden, in dem auch der Kontoinhaber sein Konto erstellt hat, was natürlich gerade in grenznahen gebieten Richtung Niederlande oder Österreich ärgerlich sein könnte. Heißt also: Man braucht ein direktes Standard- oder Premium-Abonnement von Netflix, was man auch direkt bei dem Streamingdienst abgeschlossen hat, um überhaupt Zusatzmitglieder hinzufügen zu können.
Erfüllt man dieses Kriterium, kann man haushaltsferne Nutzer:innen als Zusatzmitglied zum Account hinzufügen. Das kostet dann 4,99 Euro im Monat, also so viel wie das werbefinanzierte Einzelabo von Netflix. Wer das Standard-Abo für aktuell 12,99 Euro hat, kann einmalig diese kostenpflichtige Option nutzen. Beim Premium-Paket für 17,99 Euro können zwei haushaltsferne Mitglieder hinzugefügt werden. Die Zusatzmitglieder bekommen laut DER SPIEGEL einen eigenen Stream, das wird also nicht von den maximal möglichen Streams eines Hauptaccounts abgezogen.
Ich bin mal gespannt, wie sich das Ganze weiter entwickelt – und wie es vor allem für Netflix ausgeht. Die Nutzer:innen sind entsprechend sauer – und nicht nur diejenigen, die bisher eher nicht legal dabei waren, sondern auch solche, die bisher brav einen eigenen Account haben und zahlen – und jetzt Einschränkungen in der Nutzung fürchten, zum Beispiel wenn sie unterwegs sind oder sich mal nicht in den Account zu Hause zur Legitimation einloggen können. Und die Streamingkonkurrenz schaut auch nicht nur zu, sondern befeuert das fleißig. Amazon Prime UK zum Beispiel hat einfach nur einen Netflix-Tweet aus 2017 geteilt – kann man machen. Und Blockbuster hatte auch noch einen Tweet in der Sache parat.
Love is sharing a password.
— Netflix (@netflix) March 10, 2017
https://t.co/dHgkuwiuHB pic.twitter.com/PkFhbOoWNd
— Prime Video UK (@primevideouk) May 25, 2023
A friendly reminder that when you used to rent videos from us. We didn’t care who you shared it with… As long as you returned it on time. @netflix
— Blockbuster (@blockbuster) May 25, 2023
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