DAZN hat erst vor einigen Monaten den Abo-Preis um 100 Prozent erhöht – demnächst steht wohl eine weitere Preiserhöhung ins Haus. Zumindest lässt ein Satz von DAZN-Chefin Alice Mascia aufhorchen, den sie im Interview mit der Süddeutschen Zeitung gesagt hat: „Eigentlich hätten wir den Preis früher anheben müssen“. Müssen wir also mit der nächsten Erhöhung rechnen? „Es ist ein hartes Geschäft, das wissen Sie, ausschließen kann man nichts“, sagt sie.
Zur Erinnerung: Zum 1. Februar 2022 erhöhte DAZN die Preise – um 100 Prozent. Aus den bislang knapp 15 Euro wurden ab 1. Februar 2022 für alle Neukunden knapp 30 Euro pro Monat (siehe unser TV-Aufreger vom Jahresanfang). Im August waren dann die Bestandskunden dran – dort stiegen die Preise ebenfalls auf das neue Niveau – wir haben hier darüber berichtet.
Immerhin gibt es verschiedene Wege, den Preis zu umgehen: Die deutsche Telekom bietet über Magenta TV zum Beispiel ein vergünstigtes Komplettpaket an – DAZN, Sky und Magenta Sport komplett für 39 Euro. Wie das geht, steht in diesem Beitrag. Und: Sky Deutschland bietet allen Kunden das DAZN-Jahresabonnement zum Sonderpreis von 19,99 Euro statt 24,99 Euro an – bei einer festen Laufzeit von einem Jahr. Damit spart man immerhin jährlich 120 Euro gegenüber dem monatlich flexiblen DAZN Preis von 29,99 Euro. Das Angebot sollte ursprünglich bis zum 30. September 2022 laufen, wurde aber laut DIGITAL FERNSEHEN noch einmal verlängert. Noch bis zum 14. November 2022 sollen Bestandskunden und Neukunden von dem Angebot profitieren können. Und DAZN bietet aktuell ähnliche Konditionen an: 19,99 Euro, wenn man sich ein Jahr an DAZN bindet.
Zurück zu Alice Mascia – sie sagte gegenüber der Süddeutschen Zeitung: „Wir haben vor sechs Jahren mit zehn Euro im Monat angefangen, inzwischen haben wir aber ein sehr viel größeres Programm, sehr viel mehr Rechte, auch im Premium-Segment, und auch ein qualitativ deutlich besseres Produkt.“ Ihr Antrieb: „DAZN will von heute an gerechnet in zwölf bis achtzehn Monaten profitabel sein. Das ist unser Ziel, vielleicht klappt es auch ein wenig früher. Es ist kein Geheimnis, dass wir aktuell noch nicht profitabel sind. Aber wir machen signifikante Verbesserungen, die Kurve geht steil nach oben.“
Naja, der echte Aufreger ist halt, dass die Kunden das mit sich machen lassen. Es jammern immer alle bei jeder Preiserhöhung und drohen damit, ihr Abo zu kündigen, aber der Anzahl der Menschen, die das tatsächlich machen, ist da immer sehr gering. Klar, solche Preiserhöhungen sind jetzt nicht immer nur das Resultat von Gier. Gerade heutzutage ist das oft eine Kettenreaktion, für die so manch ein Anbieter nichts kann, aber ich glaube, wenn auch nur ein zweistelliger Prozentanteil der Kunden abspringen würde, würde das schon ein Zeichen setzen.
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