Kennt ihr das, wenn ihr eine Serie seht und ihr sie tatsächlich lieben gelernt habt, doch dann das: Die Macher der Serie haben einfach keine guten Ideen mehr und alles wird irgendwie merkwürdig? Manchmal sollte man einfach einen Schlussstrich ziehen, wenn keine super Ideen mehr kommen. Und selbst, wenn es noch Ideen gibt, heißt das nicht immer, dass diese noch umgesetzt werden müssen. Manchmal wird somit eine in sich geschlossene Story zerschossen. So ging es mir ab und an bei „Riverdale“ auch. Doch wie ich halt so bin, habe ich durchgehalten und auf besseres gehofft. Und weil ich es einfach nicht ausstehen kann, nicht zu wissen, wie etwas ausgeht; Cliffhanger sind beispielsweise eine Qual für mich.
Also habe ich fleißig weitergeschaut und es wurde auch wieder besser. Aufgrund von Corona konnten die letzten Folgen der vierten Staffel nicht zu Ende gedreht werden, sodass das Ende etwas abrupt war und in die fünfte Staffel der Serie eingegliedert wurde. Die Freunde der Riverdale High waren nun dabei ihren Abschluss zu machen und sich auf ein Leben nach der Schule vorzubereiten. Und irgendwie fühlte es sich für mich auch an, wie das Ende einer Ära, um nicht zu sagen, wie das Ende der kompletten Serie „Riverdale“ überhaupt. Die Szene, in der jeder von ihnen etwas in der Zeitkapsel zurücklässt, was sie über die Jahre und Staffeln von „Riverdale“ hinweg definiert hat, symbolisiert das Ende für mich besonders. Alle vergraben bzw. beerdigen somit einen Teil ihrer selbst, sie beerdigen die Person, die sie in Riverdale und auf der Riverdale High waren.
Natürlich war zu dem Zeitpunkt vom Dreh dieser Episoden schon längst beschlossen, dass „Riverdale“ als Serie noch weitergehen wird. Und wie vor kurzem bekannt wurde, sie ja nicht nur um eine fünfte Staffel, sondern auch um eine sechste Staffel erweitert wird. Und nun begleiten wir die sogenannten „Core Four“ Archie, Betty, Veronica und Jughead nicht direkt auf ihrem weiteren Weg, so wie es beispielsweise damals bei „Gossip Girl“ gelöst wurde. Nein, hier wird tatsächlich ein Zeitsprung von sieben Jahren in die Zukunft vorgenommen. Zugegebenermaßen erscheinen dann auf einmal viele Dinge logischer. Die Schauspieler sind nun endlich im selben Alter, wie die Figuren, die sie verkörpern. Es ist nicht mehr so abwegig, dass Betty Mörder jagt oder Veronica eine Kneipe besitzt und anderen Geschäften nachgeht. Doch nun die große Frage: Ist das denn überhaupt noch „Riverdale“?
Für mich jedenfalls sehr ärgerlich, dass nach diesem so guten Ende kein Schlussstrich gezogen wurde. Man soll bekanntlich aufhören, wenn es am schönsten ist. Aber da sich die Serie gerade bei jungen Leuten an großer Beliebtheit erfreut, ist es schon logisch, wieso weitergemacht wird. Aber eben hier sehe ich den Fehler. „Riverdale“ muss mit den Themen nun erwachsene Charaktere verkörpern. Die Figuren müssen sich verantwortungsbewusster benehmen und schlichtweg nicht mehr wie unerfahrene Teenager handeln. Die Dialoge müssen reifer werden, genauso wie die Story auch. Das stellt für mich ein sehr großes Problem dar. „Riverdale“ hat als Zielpublikum nun mal hauptsächlich Teenager und vielleicht noch junge Erwachsene. Das hat zur Folge, dass die Serie ebendiesem Zielpublikum angepasst wird und vielleicht nicht weit genug reift, um den nun älterem Charakteren gerecht zu werden. Die erste Episode der Zukunft jedenfalls hat mich hier nicht wirklich vom Hocker gerissen. Es wirkte alles etwas abstrus. Ich hoffe nur, dass „Riverdale“ sein neues Potential nutzen wird.
Bilder: The CW
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