Kate Kane ist die Cousine des berühmten Milliardärs Bruce Wayne beziehungsweise des dunklen Ritters Batman. In der im Arrowverse angesiedelten Superheldinnen-Serie „Batwoman“ schlüpft die von Ruby Rose gespielte Kate nach 3-jähriger Abstinenz von Batman in dessen Fußstapfen als neue Verbrechensbekämpferin in Gotham City. Batwoman ist nicht nur eine starke Heldin, sondern auch die erste lesbische Titelfigur in einer Superheldenserie. Bevor die Serie im Oktober 2019 Premiere feierte war Schauspielerin Ruby bereits einem regelrechten Shitstorm ausgesetzt. Für die einen war sie angeblich nicht lesbisch genug und für die anderen war wohl die Frisur oder Haarfarbe unpassend. Allem Unmut zum Trotz wurde im vergangenen Winter die erste Staffel ausgestrahlt und gipfelte in einem großen Crossover mit Serien wie „Supergirl“ und „Flash“.
Kurz nach Ausstrahlung der letzten Episode verkündete Ruby allerdings überraschend ihren Rücktritt. Eine Begründung wurde zunächst nicht geliefert. Die Darstellerin bedankte sich beim Team und Warner wertschätzte die Zusammenarbeit mit ihr in einem Tweet. Die Wege trennten sich also im gegenseitigen Einverständnis. Dass die diplomatische Mitteilung für allerlei Gerüchte sorgte war klar. Gegenüber dem Hollywood Reporter offenbarte Ruby dann doch, dass die Last und Anstrengung, die eine Hauptrolle einer 22 Episoden langen Staffel mit sich bringt doch zu viel für sie war. Schade, ich mochte ihre toughe Art und anders als Supergirl, war sie eine Heldin mit Ecken und Kanten. Nichtsdestotrotz muss man ihren Ausstieg akzeptieren.
Batwoman-Fans dürfen dennoch aufatmen, denn der Sender hält an der Produktion einer 2. Staffel fest. Das ist löblich, vor allem, da die Serie wie eingangs erwähnt auch eine gewisse Relevanz für die LBGTIQ-Community hat. Jüngst wurde auch verkündet, wie man denn gedenkt fortzufahren. Und hier ist der Haken: Auf eine mysteriöse Weise verschwindet Kate Kane von der Bildfläche und eine Figur namens Ryan Wilder tritt ihre Nachfolge an. Galt in Staffel 1 Batman als Verschwunden, ist es nun also Batwoman. Die Geschichte wiederholt sich und mir mag sich nicht ganz erschließen, warum man so sehr an der von Ruby Rose dargestellten Kate Kane festhalten will. Die Zuschauer schalten meines Erachtens ohnehin in erster Linie wegen der Superhelden-Thematik und dem Batwoman Charakter ein. Ich wage zu bezweifeln, dass „Orange Is the New Black“-Anhänger wegen Ruby Rose auch bei „Batwoman“ eingeschaltet haben. Warum besetzt man Kate Kane also nicht einfach neu? Die Welt der Comics bietet allerlei Ansätze, um ein verändertes Aussehen halbwegs zu rechtfertigen. Von Klonen über Maßnahmen zur Sicherung der Geheimidentität bis hin zu interdimensionalen Reisen wäre alles denkbar und akzeptabel. Ich erinnere mich an die „Superboy“ Serie aus den späten 1980ern, in der von der ersten auf die zweite Staffel der Schauspieler John Newton ohne Angabe von Gründen durch Christopher Gerard ausgetauscht wurde. Dass Serien auch ohne einen berühmten Titelhelden auskommen, zeigt auch „Gotham“ oder „Smallville“, die durch die Abwesenheit von Batman und Superman glänzten. Allerdings war hier auch die Prämisse eine andere. Also, bringt Kate Kane zurück und führt die Story um Gothams neue Rächerin fort, anstatt von vorne anzusetzen und einen warmen Aufguss von der ohnehin nicht ganz ausgegorenen ersten Staffel zu bieten. Mein Vorschlag für die Besetzung: „True Blood“-Schauspielerin Jessica Clark. Ich bin gespannt, was die Macher uns als nächstes auf dem Präsentierteller servieren.
Bilder: The CW
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