Mein TV-Aufreger der Woche: Keine Inhalte auf Abruf mehr über Sky+ Receiver

Ich mag ja alte Technik, speziell die alten Sat-Receiver, oder auch die alte Hardware von Sky, oder besser noch dem Vorgänger Premiere. Und ja, einige dbox-Geräte aus der Premiere-Zeit stehen bei mir immer noch sorgfältig aufgereiht im Technik-Antiquariat-Regal, neben dem ersten iPad, den alten iPhones usw. „Kann man immer nochmal gebrauchen“, wer kennt den Satz nicht? Immer weniger zu gebrauchen scheint der Sky+ Receiver, der noch in vielen haushalten steht. Sky Store und 18+ sind als Funktionalität auf Sky+ Receivern längst abgeschafft, jetzt erfolgt ein weiteres Downgrade: Ab dem 20. Juni 2023 stehen keine Inhalte mehr auf Abruf über das gerät zur Verfügung. Sky nimmt diese Funktionalität vom Gerät. Der Plan: Kund:innen sollen doch endlich auf Sky Q umsteigen.

Ist natürlich einerseits nachvollziehbar – für Sky macht es keinen Sinn, unzählige Geräte weiter zu unterstützen. Ich find’s aber trotzdem schade, weil mir noch nicht ganz klar wird, welche technische Hürde das sein soll, die das Einstellen der Video-on-demand-Bibliothek notwendig macht. Klar, für Sky macht es wirtschaftlich Sinn, auf eine Lösung zu setzen. Die heißt seit geraumer Zeit Sky Q, und das gibt’s inzwischen nicht mehr nur als Hardware-Lösung, sondern auch als reine IPTV-Plattform, für die nur ein Internet-Anschluss nötig ist (hier gibt’s einen Überblick über alle Zugangsmöglichkeiten zu Sky Q). Sky erklärt das laut digitalfernsehen.de so: „Es ist grundsätzlich unser Anspruch, unseren Kunden jederzeit die neueste und sicherste Technologie anzubieten, die einerseits alle Standards erfüllt und gleichzeitig zu unserem sich kontinuierlich verändernden Programm- und Produktangebot passt. Das ist mit CI+ nicht möglich und deswegen empfehlen wir unseren Kunden schon seit geraumer Zeit einen Wechsel zu Sky Q.“

Also umsteigen? Große Kosten fallen auf jeden Fall erstmal nicht an, wie digitalfernsehen.de aus einer Sky-Mitteilung herausliest: „Kunden bekommen den Sky Q Receiver kostenlos zur Verfügung gestellt. Es wird lediglich eine einmalige Logistikpauschale von 12,90 Euro veranschlagt.“ Abgesehen von den Versandkosten sollen Kund:innen beim Umstieg von Sky+ auf die aktuelle Sky-Hardware also keine finanziellen Nachteile entstehen. Eingefleischte Fans von Sky+ müssen übrigens nicht umsteigen, wenn ihnen das Video-on-demand-Angebot nicht wichtig ist: „Linear sind die Sky+ Receiver aber weiterhin nutzbar“, wird Sky zitiert.

Ganz witzig: Offensichtlich sind auch immer noch diverse Kund:innen mit dem Relikt „CI-Modul“ unterwegs. Das wird laut digitalfernsehen.de aber ein Auslaufmodell sein, wie ein Sky-Statement zeigt: „Kunden, die noch ein CI+ Modul nutzen, können jederzeit auf den Sky Q Receiver wechseln. Wie bereits zu einem früheren Zeitpunkt erklärt, ist das CI+ Modul das Auslaufmodell unter den Sky Empfangsgeräten. Wir empfehlen deshalb grundsätzlich allen Kunden den Wechsel zu Sky Q.“ Wie gesagt – ist auf Anbieterseite nachvollziehbar, dass man es gerne hätte, wenn alle Kund:innen auf einer Plattform unterwegs sind. Aber Kund:innen durch Downgrades fast schon zu zwingen, umzusteigen, finde ich auch nicht in Ordnung. Man hat sich als Kund:in seinerzeit für das Gesamtpaket entschieden – das sollte man dann auch mindestens weiterhin nutzen können.