Aufmerksame Leser*innen dürften bemerkt haben, dass mich „The Masked Singer“ im Zuge dieser Artikelreihe hier nicht loszulassen scheint. Dabei geht es eigentlich nie um die grundlegende Formatidee. Also, Kern zumindest… Das Drumherum hat aber seine Tücken. Im September ging es ja eigentlich nur indirekt um „TMS“, hatte ich Dampf über die dreiste Copycat-Sendung „Big Performance“ abgelassen, im April regte ich mich zuvor über die nervig Dauerschleifen-wiederholte Werbung beim Streamen über joyn auf. Dieses Mal geht es im Grunde genommen auch um Werbung, es geht aber erstmals wirklich ans Inhaltliche der Show. Denn Werbung ist der offenkundige Grund für die ermüdenden Auswüchse innerhalb der Sendung.
Dass Privatfernseh-Produktionen durch Werbeeinnahmen querfinanziert werden, ist nicht nur logisch, sondern auch akzeptiert. Ob das nun (inklusive Sender-Eigenwerbung) wirklich teilweise 8-9 Minuten pro Unterbrechungs-Block oder gar mehr sein müssen, ist Thema für einen anderen TV-Aufreger-Beitrag. Heute geht es mir darum, dass „The Masked Singer“ unnötig in die Länge gezogen wird, damit man noch mehr davon einbauen kann!
Zuuuuuu laaaaaang(weeiiiiiliiiig)!
Diese Woche ging die dritte Staffel „The Masked Singer“ auf ProSieben zuende. Ich habe erneut sehr gerne zugeschaut, mitgeraten, am Ende erschreckend falsch gelegen bei einigen Kandidat*innen und grundsätzlich ist das weiterhin ein Spitzen-Format! Wären da nur nicht die Längen. Wir sind mittlerweile dazu übergegangen, die Folgen (trotz so leider nicht möglicher HD-Bildqualität) auf dem Sky-Festplattenreceiver aufzunehmen und leicht versetzt zu starten. Was bei anderen Formaten dazu dient, die Werbung zu überspringen, dient bei „The Masked Singer“ aber auch dazu, die halbe Sendung zu spulen. Es wird nämlich zu viel Tam-Tam und Bla-Bla gemacht.
Auf epische gemachter Show-Auftakt-Song oder -Sketch? Geschenkt. Feierlich ausladende Begrüßung der Rateteam-Gäste? Naja, okay. Dass jede Figur jedes Mal aufs Neue seinen Walk zur Bühne hat? Hm… Alles irgendwo erträglich. Aber es summiert sich. Was wirklich die Minuten füllt, ist aber das sich ständig im Kreis drehende und wiederholende Gerede des Rateteams. Und der Abstimm-Countdown (der bei kostenlosen In-App-Abstimmungen meiner Meinung nach nicht unbedingt 90 Sekunden betragen muss). Und dass das Rateteam dann auch noch schätzen soll, wer wohl rausfliegt in den Direktduellen. Und was haben eigentlich die Zuschauer in der App getippt? Und was hält die Putzfrau von der aktuellen Aufzeichnung?! Puh… Das zieht sich einfach so unglaublich in die Länge!
Wir schauen oftmals ein bisschen von der Einleitung, die Indizien-Filmchen (wieso kamen da eigentlich keine weiteren Auflösungs-Clips?!), die Auftritte und so viel von den Rateteam-Gedanken-Ergüssen, bis Bülent Ceylan anfängt, Stuss zu reden. Uuund alles wieder von Vorne für das nächste Gesangs-Maskottchen. Dass man hier und da mal eine Länge überspielt ist gar kein Problem. Wir waren aber geschockt darüber, wie schnell wir mit diesem Verfahren mit einer auf drei Sendestunden angelegten Sendung durch sind. In einer bis anderthalb Stunden. Nein, das ist keine Übertreibung. Wir können gegen halb Zehn beginnen und holen das Live-Signal in der Regel auf, um die große Enthüllung (die natürlich auch in die Länge gezogen wird, aber hier kann ich es nachvollziehen) live in HD sehen zu können.
Und dann ist da das Finale, auf epische vier Stunden angelegt, in denen alle mehrfach singen, teils mit Songs, die man bereits zu hören bekommen hat (unnötig meiner Meinung nach) und ganz viel Abschieds-Pathos. Nein, das war mir alles zu viel. Was komisch ist, kann ich von dem Format als solches nicht zu viel bekommen. Aber dann macht doch lieber eine Episode mehr! Und sagt nicht immer, die Duelle seien ausgelost worden, nur dass dann doch JEDES MAL der offenkundig gesangsstärkste Auftritt rein zufällig ganz am Ende stattfindet, als ginge es um den FC Bayern in der „Sportschau“! Und dass da bei den letzten vieren nochmal Duelle stattfinden, damit jemand gegen die favorisierte Figur rausfliegt, anstatt einfach (wie bei den fünfen zuvor) alle frei abstimmen zu lassen, muss man auch nicht verstehen. Ach ja, damit nochmal X Runden mit dem Rateteam gedreht werden können, in denen drölfzig mal die immer gleichen Namen genannt werden…
Seh ich ganz genauso! Wir haben die Folgen immer aufgenommen – und eigentlich nur durchgespult. Bei manchen Auftritten hat man ja nicht mal die Gesangseinlage aushalten können, die verzerrten Stimmen in den Indizien-Filmchen fand ich auch ganz schrecklich und so habe ich eine Sendung meistens in 20-30 Minuten gesehen. Wie du schon schreibst: Das Format an sich ist cool, auch das Raten macht Spaß – aber die Umsetzung ist wirklich kaum erträglich.
Ohne Indizienfilme und Auftritte bleibt dann wirklich nicht mehr viel… :P Die Verzerrung ist nervig, stimmt, ohne wäre es aber vermutlich viel zu einfach, die Personen zu erkennen.
Ich hab es noch ein wenig mehr komprimiert geschaut. Alles wichtige gibts nämlich auch offiziell auf Youtube. Und wenn man nicht den standardplayer von google nimmt, kann man das auch noch ohne die leidigen Werbeeinblendungen sehen.
Einziger Nachteil man muss ein paar Stunden warten, bis Pro7 alles veröffentlicht hat. Reicht aber um am nächsten Tag mitreden zu können.
Ich glaube, selbst da würde ich spulen… ;)
Ich bin ehrlich gesagt der Meinung, eine ganze Staffel für das Konzept zu verwursten, geht zu weit. Eine abgeschlossene Samstagabendshow alle paar Monate, wäre genug.
Für mich persönlich bringt das Konzept nicht viel. Die Kostüme sind cool, aber mehr als einmal muss ich sie nicht sehen. Und wer nun daruntersteckt, interessiert mich nicht die Bohne.
Vermutlich würde sich eine Einzelshow genau so in die Länge ziehen, aber wenigstens hätte man das Problem dann nur einmal.
Klar, wenn es einem lediglich um die Kostüme geht, reicht eine Ausgabe (wobei dieses Jahr ja durchaus Abwandlungen zwischen den Wochen vorgenommen worden sind, was ich ganz charmant fand). Dass man über einen längeren Zeitraum rätselt, finde ich aber ganz gut. Denn gerade durch weitere Auftritte und Indizien fängt man irgendwann das Zweifeln und hin und her schwanken an, da es sich mal wie X und mal wie Y anhört.
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