Willkommen zu unserer wöchentlichen Rubrik, in der wir keine klassischen Reviews abliefern, sondern euch mitnehmen in den Serienalltag der Redaktion – eine Art Blick hinter die Kulissen, was uns gerade fesselt, nervt oder einfach nur unterhält. Diese Woche standen für mich ein Prequel zu „Dexter“ und ein staubiger Western-Marathon auf dem Programm.
„Dexter: Original Sin“
Ein Prequel? Anfangs eine große Portion Skepsis meinerseits, vor allem, da „Dexter: New Blood“ nicht sooo ganz mein Fall war! Doch „Dexter: Original Sin“ hat mich total positiv überrascht. Seit demn 13. Dezember 2024 sehen Patrick Gibson als den jungen Dexter. Dieser entwickelt in den frühen 1990er Jahren unter gekonnter Anleitung seines Adoptivvaters Harry (ziemlich genial: Christian Slater!) seinen „Kodex“, den moralischen Leitfaden für einen Serienkiller. Mein Liebling Michael C. Hall übernimmt die Rolle des Erzählers und untermalt mit seiner markanten Stimme die gewohnt düstere Atmosphäre, die wir schon viele Jahre aus dem Original kennen und lieben lernten.
Die Serie punktet mit einem cleveren Mix aus Dexters forensischen Anfängen bei der Miami PD und seiner „ersten dunklen Tat“. Dabei bleibt „Dexter: Original Sin“ spannend und schafft es, die 90er-Ästhetik ohne lästigen Retro-Kitsch einzufangen. Wer die Originalserie mag, findet hier eine spannende Ergänzung, die den Mythos „Dexter“ bereichert, ohne sich zu verzetteln. Ich bin gespannt wohin die Reise geht, leider sind nur noch drei Folgen übrig.
„American Primeval“
Vom blutigen Miami in den staubigen Wilden Westen: „American Primeval“ ist ein Western, wie er im Buche steht – wenn das Buch mit Schweiß, Blut und Schmerz geschrieben wurde. Taylor Kitsch ‚(nein, Witze und Wortspiele aufgrund seines Nachnamens unterbleiben selbstverständlich) liefert eine recht raue, ja „dreckige“ Performance, die das Elend und den Überlebenskampf der Pioniere spürbar macht.
Jede Szene ist mit einer solchen Intensität inszeniert, dass man fast glaubt, den Staub der Prärie zu schmecken. Doch dann kam in Folge sechs das Finale, und leider ließ genau das ein wenig zu wünschen übrig. Statt eines gewünscht epischen Abschlusses gab es einen Moment, der, ohne zu spoilern, zumindest von mir als unpassend für das Ende dieser leider nur sechsteiligen Miniserie empfunden wurde. Aber, man will und soll bekanntlich nicht klagen. Ich finde die Serie tatsächlich richtig cool!
Mein Fazit dieser Serienwoche:
„Dexter: Original Sin“ zeigt, wie Prequels richtig gemacht werden, und „American Primeval“ begeistert trotz eines für mich ein wenig fragwürdigen Endes. Zwei Serien, die meine Woche geprägt haben – und mir einmal mehr klarmachen, dass es manchmal gerade die kleinen Schwächen sind, die uns Serienmomente in Erinnerung behalten lassen.
Bilder: Netflix, Paramount+
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