Das ZDF startet eine neue True-Crime-Doku-Reihe, die zunächst einmal mit zwei Folgen ausgetestet wird. „Mörderische Wahrheit“ bekommt linear sogar einen recht prominenten Sendeplatz, und zwar dienstags 20.15 Uhr. In „Mörderische Wahrheit“ beleuchtet Sven Voss die Aufklärung von wahren Verbrechen. Unterstützt wird er von der forensischen Psychiaterin Nahlah Saimeh und der ZDF-Rechtsexpertin Sarah Tacke. Auftakt ist am Dienstag, 18. April 2023, mit der Folge „Wenn Liebe tödlich endet“. Am Dienstag, 25. April 2023, geht es um Cold Cases: „Wenn Täter unerkannt bleiben“. In der ZDFmediathek sind beide Filme von Klaus Kastenholz und Bernd Reufels bereits ab Dienstag, 18. April 2023, 10 Uhr verfügbar.
Warum „Mörderische Wahrheit“ so einen prominenten Sendeplatz bekommen hat, erklärt Heike Schnaar, Leiterin der ZDF-Sendung: „Dokumentationen zur besten Sendezeit im ZDF müssen informieren, aufklären und unterhalten. In diesem Sinne wird der Dokuplatz von „ZDFzeit“ am Dienstagabend durch einen erfolgversprechenden und zuschauernahen Themenkomplex ergänzt. Bei den neuen Crime-Folgen geht es nicht einfach nur um Mord und Totschlag: Die Filme erforschen mithilfe ausgewiesener Experten die vielfältigen Ursachen und Auswirkungen solcher Kapitaldelikte. Prominentes Gesicht des neuen Crime-Formats ist Sven Voss, der bereits in der Crime-Doku-Reihe „Tod in…“ bei ZDFinfo spektakulären Kriminalfällen auf der Spur ist.“ Von der Beschreibung her klingt das so ein bisschen nach „Aktenzeichen XY… ungelöst“ auf Hochglanz poliert und dem aktuellen True-Crime-Trend nach inszeniert. Wir werden sehen, wie das Format dann tatsächlich umgesetzt wird.
Mörderische Wahrheit: Darum geht’s in den ersten beiden Folgen der True-Crime-Doku-Reihe
„Mörderische Wahrheit: Wenn Liebe tödlich endet“
Bei Tötungsdelikten stammt der Täter oft aus dem nahen Umfeld des Opfers: Eine einstige Liebesbeziehung eskaliert auf fatale Weise. Ein geliebter Mensch ist tot, und die Angehörigen müssen sich bewusst werden: Der Mörder lebte an ihrer Seite, er war einer von ihnen. Sven Voss geht mit Ermittlern und Profilern auf Spurensuche bei Beziehungstaten und zeigt an drei exemplarischen Fällen, wie eine Beziehung eskalieren kann.
– Fall 1: Über Monate hinweg stalkt und terrorisiert Oliver M. seine Ex-Freundin Ceyda. Er nimmt sogar einen Job im selben Callcenter an, um sie zu kontrollieren. Im Oktober 2019 lauert Oliver ihr im Treppenhaus auf. Er schlägt mit einem Hammer zu und sticht anschließend mit einem Messer auf sie ein. Ceyda stirbt.
– Fall 2: Krankhafte Eifersucht ist auch das Motiv von Jürgen E.. Er verkraftet die Trennung von seiner Ehefrau Nicole nicht und plant deshalb akribisch ihre Ermordung. Ein Wochenende mit den Kindern in einem Erlebnisbad soll als Alibi dienen. Als die Kinder schlafen, fährt er nach Hause und inszeniert Nicoles Tötung als Selbstmord. Doch er hinterlässt Spuren – in einem aufwendigen Indizienprozess wird Jürgen E. die Tat nachgewiesen.
– Fall 3: Cheryl will nicht länger an der Seite ihres finanziell abhängigen Ehemannes leben. Stattdessen plant sie den „perfekten“ Mord an Gatte Peter. Cheryl erdrosselt ihn und bringt seine Leiche über die Grenze nach Tschechien. Sie bemüht sich, falsche Spuren zu legen: entfernt seine Zahnprothese, entsorgt sein Handy in München. Und rechnet nicht damit, dass die Polizei ihren Spuren wie an einer Perlenkette folgen kann.
„Mörderische Wahrheit: Wenn Täter unerkannt bleiben“
Ein Mord ohne Hinweis auf den Täter. Ermittler ohne eine heiße Spur. Angehörige, die vielleicht nie erfahren, was passiert ist. Sven Voss geht mit Ermittlern solchen Cold Cases nach.
– Fall 1: Bei der ermordeten Stephanie aus Weimar ist es eine falsche DNA-Spur, die zur Gründung einer neuen Sonderkommission führt. Unaufgeklärte Morde an Kindern sollen nochmals untersucht und aufgeklärt werden. Die Ermittler finden Parallelen bei den Taten und können einen Verdächtigen nach mehr als zwanzig Jahren verhaften. Als die Polizei nach Jahren den Täter im Mordfall Stephanie verhaftet, versucht dieser die Tötung der Zehnjährigen als Unfall darzustellen – damit wäre er straffrei ausgegangen.
– Fall 2: Auch der Vater von Melanie aus Wiesbaden hofft, dass der Mörder seiner Tochter gefunden wird. 1999 kehrt die damals 13-Jährige von einem abendlichen Einkauf nicht zurück. Eine groß angelegte Suchaktion verläuft ergebnislos – fast zehn Jahre später finden Waldarbeiter ihre Leiche. Die Cold-Case-Unit Hessen rollt ihren Fall neu auf – aber auch Zeugenaufrufe in der Sendung „Aktenzeichen XY… ungelöst“ (Aha!)
Bilder: ZDF und Ralf Gemmecke
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