Am Samstag startet das ZDF die auch von uns mit Spannung erwartete Mini-Serie „Morgen hör ich auf“ mit Comedian Bastian Pastewka in der Hauptrolle – einen ersten Trailer hatten wir schon gezeigt. An fünf Samstagen kämpft Pastewka als Familienvater Jochen Lehmann buchstäblich ums Überleben. Weil seine Druckerei in Schwierigkeiten steckt und das Leben als Vorzeigefamilie nur noch Fassade ist, wirft er in einem Akt blinder Verzweiflung nachts die Druckmaschine an und beginnt Falschgeld zu produzieren. Die Zuschauer bekommen auch in der Woche zwischen den Folgen ihre Portion Pastewka: Parallel zur Serie kann man auch ein Online-Game spielen. Die Autoren Hermann Orgeldinger und Karoline van Baars haben sich im Auftrag des ZDF mit Bastian Pastewka über die Idee hinter der Serie und den Sendeplatz am Samstag Abend unterhalten (siehe nachfolgendes Interview als Audio- und Textversion). Außerdem hat er über seine Rolle als überforderter Familienvater gesprochen (siehe nächste Seite).
Interview als Audio-Datei hören:
Herr Pastewka, was hat Sie als Comedian gereizt, die Hauptrolle in der ZDF-Serie „Morgen hör ich auf“ zu übernehmen?
Bastian Pastewka: „Morgen hör ich auf“ ist glücklicherweise ein Zwitterwesen. Man hat sehr skurrile Momente in der Serie, aber es ist keine offensive Komödie über ein Mann, der verrückte Dinge tut, das ist es mit Sicherheit nicht. Es ist eben eine spannende Serie weil man eben nicht so genau weiß, ob es Satire oder Ernst, Komödie oder Drama ist. Das war die Chance.
War das ein Angebot, bei dem Sie erst mal skeptisch waren, oder haben Sie gleich Hurra gerufen und zugesagt?
Bastian Pastewka: Ich hatte großes Glück. Mir wurde das Drehbuch der ersten Folge zugeschickt und ich las es und war erst einmal elektrisiert, weil es einfach wahnsinnig gut geschrieben war. Ich habe dann das zweite und dritte Buch noch abgewartet. Als es dann fertig geschrieben war, habe ich entschieden: Ich möchte das sehr, sehr gerne machen. Und sie waren alle noch der Meinung: Ich sollte es machen, das ist schon einmal gut, das hat man nicht oft.
Worum geht es in den fünf Teilen der Serie „Morgen hör ich auf“?
Bastian Pastewka: Meine Rolle heißt Jochen Lehmann, er wohnt mit seiner Frau Julia in Bad Nauheim. Die beiden haben eine lange Ehe hinter sich, die Ehe kriselt ein wenig vor sich hin. Es gibt viel Ungeklärtes, Unausgesprochenes und die beiden haben inzwischen auch drei Kinder, die auch Bedürfnisse haben. Die älteren Kinder streifen schon die Pubertät, aber es gibt Schwierigkeiten finanzieller Natur. Jochen hat sich ein wenig vertan, er hat noch die Druckerei seines Schwiegervaters an der Backe, die inzwischen kein Geld mehr abwirft. Jetzt ist es so, dass die Kinder in Teilen kein Taschengeld mehr bekommen, die jüngste Tochter kann nicht mehr auf den Schulausflug, das WLAN kann man nicht mehr bezahlen, das Telefon ist tot. Wir reden von keiner Familie, die an der Verwahrlosungsgrenze lebt, aber die Einschläge kommen näher.
Wie haben Sie sich auf die Rolle des überforderten Familienvaters, der zum Verbrecher wird eigentlich vorbereitet?
Bastian Pastewka: Irgendwann gab mir der Regisseur Martin Eigler das richtige Stichwort, er sagte: Jochen Lehmann würde nur so viel Geld fälschen, bis er seine eigene Familie entschuldet hat, bis das Konto wieder auf null ist und er mit einer ehrlichen Arbeit neu starten kann. Als ich diesen Satz gehört habe, wusste ich, dass er ein Mann mit einem großen Herzen ist, das war für mich wichtig. Dass er gar nicht erkennt, dass er ein Betrüger ist, sondern glaubt, dass er das in einer Art von Notwehr macht. Und sich und seine Familie viel tiefer in die Scheiße reitet, als er es eigentlich will.
Ihre Ehefrau spielt Susanne Wolff, eine der herausragendsten deutschen Charakterdarstellerinnen. Hatten Sie da nicht Angst, von ihr an die Wand gespielt zu werden?
Bastian Pastewka: Ehrfurcht möchte ich das nicht nennen. Das ist immer ein sehr hoher Begriff, aber natürlich hat man Respekt vor einer gestandenen Schauspielerin wie Susanne Wolff. Ich wusste aber auch, dass sie, wenn sie immer so ernst spielt, sehr viel Humor hat. Und sie wusste von mir, dass ich einen Hang zum Drama habe, genau so war es. Das hat sich optimal ergänzt.
Wie werden Ihre Fans auf „Morgen hör ich auf“ reagieren? Es ist keine Komödie und nicht der gewohnt lustige Bastian Pastewka…
Bastian Pastewka: Das Glück ist, dass ich tolle Fans habe, die sagen: Okay, es ist nicht Pastewka, aber auch irgendwie spannend, es ist nicht wie bei „Mutter muss weg“, aber doch irgendwie lustig. Das gibt es glücklicherweise. So lange meine Fans mir freundlicherweise durch diese verschiedenen Stile folgen, werde ich beschenkt von meinen Fans.
„Morgen hör ich auf“ läuft an fünf Samstagen jeweils um 21. 45 Uhr im ZDF. Eine bessere Sendezeit gibt’s nicht, oder?
Bastian Pastewka: Das finde ich eine super Zeit. Man kann allen sagen: Leute jeden Samstag um 21.45 Uhr, den kompletten Januar, denn es gibt fünf Samstage im Januar 2016. Das macht es auch so schön einfach und übersichtlich. Ich hoffe, dass uns die Zuschauer über die fünf Wochen die Treue halten werden. Ich verspreche, dass man nicht enttäuscht wird, vor allem nicht von dem unfassbar spektakulären Ende.
Danke für die Erinnerung sonst hätte ich es gestern vergessen einzuprogrammieren. In gespannt…
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