Die Serie – darum geht’s
„Bates Motel“ ist eng mit dem Film und dem Roman „Psycho“ verbunden. Die Serie erzählt quasi die Vorgeschichte von Norman Bates und seiner Mutter Norma, die am Rande einer Kleinstadt stranden und dort ein heruntergekommendes Motel mit angeschlossenem Wohnhaus übernehmen. Sie bringen alles auf Vordermann und erste Gäste ziehen ein, bis die Stadt beschließt, eine Umgehungsstraße zu bauen, die quasi jeden Kundenverkehr zu Bates Motel abschneidet. Norma versucht mit allerlei raffinierten Tricks, die Straße zu verhindern. Derweil ist Norman bemüht, in der Kleinstadt Anschluss zu finden. Er kommt als Sonderling daher und hat es schwer, Freundschaften zu schließen. Was die Lage erschwert sind seine regelmäßigen Blackouts. In der Zeit führt er mutmaßlich schreckliche Dinge aus, kann sich danach aber an nichts erinnern. Im Laufe der 4 Staffeln wird klar, dass Norman eine gespaltene Persönlichkeit hat und sich zeitweise in seine Mutter verwandelt – allerdings in eine böse Ausgabe seiner Mutter. Sie führt diverse Morde durch, von denen Norman nach und nach Kenntnis bekommt und glaubt, seine Mutter hätte wirklich all die Taten begangen.
Daneben gibt es noch ein paar Nebenhandlungen, die sich unter anderem um Normans Bruder Dylan drehen, aber auch um Emma, die zeitweise im Motel arbeitet und erst mit Norman Freundschaft schließt und später mit Dylan eine Beziehung beginnt. Eine wichtige Rolle spielt auch noch Sheriff Romero, der nicht immer mit legalen Mitteln die Stadt beherrscht.
Buch und Film „Psycho“ spielen zwar 1959 bzw. 1960, trotzdem werden hier viele Motive aus dem Film aufgegriffen, so dass praktisch die Vorgeschichte erzählt wird, nur in der heutigen Zeit. In den Motiven orientiert sich die Serie eher am Film als an dem Roman: Das Wohnhaus der Bates‘ weist gewisse Ähnlichkeiten auf, und auch Norman Bates ist von der Statur her eher mit der Figur aus dem Film als aus dem Roman zu vergleichen. 2017 wird die Serie mit der 5. Staffel enden. Eine Zusammenfassung der ersten vier Staffeln gibt es hier:
Der Komponist
Chris Bacon, Jahrgang 1977, stammt aus Utah und hat als Kind Klavier und Saxophon gelernt. Nach dem College ging er nach L.A., um etwas in Sachen Filmmusik zu machen. Es sei schon immer sein Traum gewesen, etwas in dieser Richtung zu machen. Er kann dann zu James Newton Howard, der ihn an einigen Projekten mitwirken ließ. Der Durchbruch für Bacon kam dann mit dem Score zum Duncan Jones-Film „Source Code“. Für die Serie „Smash“ wurde er erstmals für den Emmy nominiert, für Season 4 von „Bates Motel“ folgte die zweite Emmy-Nominierung. Über die aus Season 4 für den Emmy ausgewählte Szene gibt es hier eine längere, sehr lesenswerte Abhandlung von Jennifer Walden. Sie geht auch intensiv darauf ein, wie Bacon arbeitet und produziert. In einige weitere seiner Arbeiten kann man hier reinhören.
Bacon war zunächst unsicher, ob eine Prequel zu „Psycho“ funktionieren könnte:
When I first heard about the series, I thought, ‘That sounds like a terrible idea.’ Usually when you mess with an iconic film, the project can go south pretty quick, but then I heard who was involved — writers/producers Carlton Cuse and Kerry Ehrin. I’m a huge fan of their work on Lost and Friday Night Lights, so the idea sounded much more appealing. I went from feeling like ‘this is a terrible idea’ to ‘how do I get involved in this!’
Mehr zu Bacons Arbeit gibt es auch in diesem Video-Interview:
Kommentiere
Trackbacks