Die Serie – darum geht’s
Oh, Folge 50. Jubiläum. :-)
Also mal wieder einen Soundtrack hervorkramen, der tatsächlich einfach nur großartig ist. Es geht um den Score zu Caprica, dem Spin-Off zu Battlestar Galactica. Ich habe hier ja schonmal den Soundtrack zum Piloten von Caprica vorgestellt, und wenige Jahre später erschien zur einstaffeligen Serie auch ein Doppelalbum mit weiterem Score. Und der hat es in sich; aber dazu später mehr.
Erstmal zur Serie: Caprica spielt 58 Jahre vor den Ereignissen in Battlestar Galactica (BSG), ist also als Prequel zu sehen. Ort der Handlung ist – anders als bei BSG – nicht der Weltraum, sondern der Planet Caprica, eine von zwölf Kolonien der Menschen. Auch sind die Folgen der Serie nicht so actiongeladen wie die Mutterserie. Es geht um Familiendramen, Wirtschaftsintrigen und religiöse Spannungen (letzteres kennen wir ja auch schon aus BSG, schließlich wurde die Glaubensfrage später ein elementarer Bestandteil der letzten Staffeln). Im Mittelpunkt stehen die beiden Familien Graystone und Adama. Adama? Da klingelt bei den BSG-Fans was. Genau, hier geht es um die Familie des Galactica-Commanders – er selbst taucht in der Serie als kleiner Junge auf.
Ein Anschlag auf einen Zug, bei dem die beiden Töchter der Graystones und der Adamas ums Leben kommen, führt die beiden Familien zusammen. Graystone entdeckt, dass seine Tochter noch als digitaler Avatar lebt – was auch für Adamas Tochter gilt. Er lädt Adama ein, sich in den virtuellen Raum zu begeben, um seine Tochter wiederzutreffen…
Schon der Pilot der Serie erzählt meines Erachtens eine ganz starke Geschichte. Die Idee, diese Art der Handlung der BSG-Geschichte vorzusetzen, finde ich wirklich gelungen. Es zeigt auch sehr schön die Anfänge der Zylonenentwicklung und die Verbindung zu den menschlich wirkenden Zylonen. Mehr möchte ich allerdings nicht verraten, um nicht zu viel zur Serie zu spoilern. Nur soviel: Zum Schluss spannen die Macher der Serie einen tollen Bogen zu den Ereignissen in Battlestar Galactica. Erdacht und produziert wurde die Serie von Remi Aubuchon, Ronald D. Moore und David Eick, womit auch hier das bewährte BSG-Team wieder mit an Bord wäre. Insgesamt gab es 18 Folgen.
Der Komponist
Komponist des Score zu Caprica ist Bear McCreary. Der Amerikaner ist Jahrgang 1979 und ist mit dem Battlestar Galactica-Soundtrack ab 2004 durchgestartet. Den Score zum damaligen 90-minütigen Pilotfilm schreib er noch gemeinsam mit Richard Gibbs, den Score zu den einzelnen Seasons schreib er dann alleine. Ich habe ihn hier ja schon häufiger vorgestellt: beim Soundtrack zur Terminator-Serie zum Beispiel, oder bei der Musik zu The Walking Dead oder Marvel’s Agents of S.H.I.E.L.D.. Außerdem stammen von ihm die Soundtracks zu Da Vinci’s Demons, Black Sails und Outlander.
Der Kontakt zu Regisseur Jeffrey Reiner, der den Piloten inszenierte, kam über David Eick und Ron Moore zustande, die sich nicht nur Caprica ausgedacht haben, sondern auch schon für Battlestar Galactica verantwortlich waren – wo Bear McCreary ja ebenfalls den Score komponierte. Es sei nicht immer leicht, eine Verbindung mit einem neuen Komponisten einzugehen verrät Reiner im Booklet zum Album. Aber der Komponisten hätte die bedenken schnell zerstreuen können.
He liked the ideas that I approached him with, but most importantly, he seemed to have a deep understanding of the characters‘ inner lives.“
Für Bear McCreary war es eine tolle Gelegenheit, an Galactica anzuschließen. Es sei eine Herausforderung gewesen, einen Sound mit Wiedererkennungswert zu schaffen, der einerseits Battlestar Galactica Tribut zollt, andererseits den Score der Serie aber auch nicht imitiert. Tatsächlich erinnern einige Themen an Galactica, das sei aber auch so gewollt gewesen, um eine Brücke zur Serie zu schlagen. Nachdem Jeffrey Reiner die ersten Demos des Komponisten gehört hatte, sei er schon positiv gestimmt gewesen, aber richtig umgehauen hat es ihn dann, als er live dabei war, wie Bear McCreary den Score mit Orchester eingespielt hat.
Bear McCreary bekam mit dem zweiten Caprica-Soundtrack die Gelegenheit, verkürzte Tracks aus dem Piloten nochmal ausführlich darzustellen – und vor allem jede Menge neues Material zu liefern, wie er in seinem Blog verrät:
With the pilot score already released, I knew I wanted to include as much new material as possible. I also wanted to represent the best of the pilot tracks as well, making this record the most satisfying collection of cues, if not the literal ‘complete’ collection. Some of my favorites, such as “A Tauron Sacrifice” and “Grieving,” had been trimmed for the pilot soundtrack, so here I restored them to their original lengths.
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