Die Musik
Das Album startet mit dem „Lost“-Main Title – er wird als Komposition von JJ Abrams ausgewiesen – hier kann man aber nicht wirklich von Komposition sprechen. Es ist ein düsterer, mysteriöser 16-Sekünder, der aus ein paar sphärischen Klängen besteht. Das Stück ist auch auf den Soundtracks zu den Staffeln2 und 3 enthalten.
Danach geht’s mit dem eigentlichen Score weiter. Michael Giacchino hat für „Lost“ ein Hauptthema geschaffen, das sich durch alle Staffeln zieht und in immer neuen Variationen auftaucht. Auf dem Album zur ersten Staffel wird es immer mal wieder angedeutet, deutlich zu hören ist es allerdings in den beiden Stücken „Parting Words“ und „Oceanic 815“ am Ende des Albums. Beide Tracks sind der Höhepunkt des Albums – und für mich im Prinzip auch aller Soundtrack-Alben zu Lost. Es sind beides sehr getregene, dramatische Stücke, die die ganze Tragik der in der Serie gestrandeten transportiert. Von „Parting Words“ gibt’s übrigens auch noch eine Rock-Band-Version auf dem letzten Soundtrack-Album zu „Lost“. Es ist die Version, die Daniel Widmore und Drive Shaft am Ende der Serie live auf der Bühne spielen. In dieser Montage ist das Stück am Ende zu hören.
Da man den Song hier nur teilweise hören kann, bemerkt man’s nicht sofort. Auf dem Album ist es allerdings komplett. Es gibt auch eine Pianoversion, die ein „Lost“-Fan eingespielt hat – auch schön.
Ich empfehle, das Score-Stück und das Rock-Stück einmal nacheinander zu hören, da bemerkt man schön die Gemeinsamkeiten. Eine Variation des Themas auf dem ersten Soundtrack-Album ist außerdem „Booneral“, ein Stück, dass zur Begleitung von Boones Serientod gespielt wurde.
„I’ve Got a Plane to Catch“ sticht mit seiner Lockerheit aus dem Score hervor. Das Stück gehört zu einer Rückblende, in der Hurley zum Flughafen hetzt, um seinen Flug noch zu bekommen – auch in der Serie eine sehr lockere Szene.
Dazu gibt’s einige dramatische Stücke auf dem Album wie „Monsters Are Such Innnteresting People“, das sich am ebenfalls auf dem Album enthaltenen „Run Away! Run Away!“ orientiert. Teile davon tauchen auch beim Soundtrack zu Staffel 3 noch einmal auf.
Fazit
Ich habe mich ja immer gefragt, wie Score-Komponisten so auf die Namen der Tracks kommen. Bei einigen bietet sich’s ja an, zum Beispiel bei einem klassischen „Charlie’s Theme“ oder sowas. Aber sonst… Michael Giacchino hat ein wenig mit den Vornamen der Serienfiguren oder Spielorten gespielt und Wortspiele als Titel verwendet: „Thinking Clairly“ zum Beispiel, „The Eyeland“, oder „Booneral“ und „Shannonigans“. Unabhängig davon handelt es sich bei der Musik zu „Lost“ um ein großartiges Stück Score-Arbeit. Es ist extrem beeindruckend, wie die Musik in einigen, oft entscheidenden Phasen einzelner Episoden das Kommando übernimmt und den Zuschauer durch die Szene trägt. Man fiebert mit, man leidet mit, die wichtigsten Melodien bleiben einem im Kopf hängen – so muss ein Score sein. Ich habe das Ende einer jeden Staffel immer mit einem weinenden und einem lachenden Auge gesehen, dennn einerseits war die Staffel zwar vorbei, andererseits erschien stets kurz nach Ende der Ausstrahlung der Score. Hat immer Spaß gemacht, so jede einzelne Staffel noch einmal nachzuvollziehen.
Das müsst Ihr wissen
Das CD-Album zur ersten Staffel ist heute relativ selten und wird entsprechend höherpreisig gehandelt. Aber alle Tracks sind natürlich auch bei den gängigen Download-Portalen verfügbar.
Zu „Lost“ gibt es noch sechs weitere Score-Alben, die wir hier auch noch einmal vorstellen werden. Michael Giacchino hat sich hier ziemlich ausgetobt, möchte man sagen. Denn das von einer Serie sieben Soundtrack-Alben erscheinen, ist dann doch etwas ungewöhnlich. Ich kenne es zum Beispiel auch nur von „Battlestar Galactica“ von Bear McCreary. Staffel 3 und Staffel 6 haben sogar Doppelalben bekommen, für die letzten Folgen der sechsten Staffel gibt’s dann nochmal ein eigenes Album.
Lost (Original Television Soundtrack) – Music composed by Michael Giacchino
1 „Main Title“ (JJ Abrams) 0:16
2 „The Eyeland“ 1:58
3 „World’s Worst Beach Party“ 2:44
4 „Credit Where Credit Is Due“ 2:23
5 „Run Like, Um… Hell?“ 2:21
6 „Hollywood and Vines“ 1:52
7 „Just Die Already“ 1:51
8 „Me and My Big Mouth“ 1:06
9 „Crocodile Locke“ 1:49
10 „Win One for the Reaper“ 2:38
11 „Departing Sun“ 2:42
12 „Charlie Hangs Around“ 3:17
13 „Navel Gazing“ 3:24
14 „Proper Motivation“ 2:02
15 „Run Away! Run Away!“ 0:30
16 „We’re Friends“ 1:32
17 „Getting Ethan“ 1:35
18 „Thinking Clairely“ 1:04
19 „Locke’d Out Again“ 3:30
20 „Life and Death“ 3:39
21 „Booneral“ 1:38
22 „Shannonigans“ 2:25
23 „Kate’s Motel“ 2:07
24 „I’ve Got a Plane to Catch“ 2:37
25 „Monsters Are Such Innnteresting People“ 1:29
26 „Parting Words“ 5:30
27 „Oceanic 815“ 6:11
27 Titel, 2006 Varèse Sarabande
Das Promo-Bild kannte ich noch gar nicht. Könnte auch die nächste Dschungelcamp-Staffel sein… ;)
Maik, das Bild ist aus 2004, glaube ich. Da hattest Du wahrscheinlich noch nicht mal Internet… :-D
Ey, Obacht! LangweileDich.net gibt es seit 2006 und davor gab es bereits etliche unerfolreiche Web-Erzeugnisse von mir. ;) Da war ich vermutlich mit meiner Dreamcast für 5 Pfennig die Minute im Web unterwegs…
Beste! https://www.youtube.com/watch?v=GKcJDMXqh2c
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